Part 8

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Harry P.o.V

Ich spürte, wie sich meine Augen leicht weiteten.

Von Schuldgefühlen zerfressen?

„Was meinst du damit“, fragte ich verwirrt.

„An dem Tag, wo du hergezogen bist, warst du in meinem Zimmer. Ich habe dich angeschrien und gesagt, dass du keine Mutter hast und ich schon“, weinte sie. Sie hatte ihr Gesicht in ihre Hände gelegt und schluchzte vor sich hin. Ich beugte mich vor und nahm Leonie in meine Arme.

„Aber das macht doch nichts“, versuchte ich sie zu beruhigen.

„Doch, das tut es“, weinte sie weiter.

„Hör zu“, ich sah ihr tief in die Augen und sie verstummte, „Du konntest nicht wissen, dass mich das verletzt. Außerdem ist es halb so wild. Du bist nicht die Erste die das sagt“

Langsam bildete sich ein Lächeln in ihrem Gesicht.

„Ist jetzt wieder alles gut?“, fragte ich. Leonie grinste und nickte. Ich küsste sie innig und sagte ihr, dass es gleich Abendessen gab.

 Leonie P.o.V *Eine Woche später*

„Ein Schritt nach dem anderen, Leonie“, redete mir Harry gut zu.

 Meine rechte Hand lag zitternd an der Stange, während die Linke in der Luft baumelte, um mein Gleichgewicht zu halten. Harry stand neben mir und feuerte mich an. Nur noch zwei Schritte, dann war ich die ganze Länge ohne Hilfe gegangen. Langsam setzte ich mein rechtes Bein vor mein linkes. Ich verlagerte behutsam mein Gewicht auf das rechte und bewegte das linke Bein. Endlich war ich am Ende. Keuchend ließ ich mich sinken. Harry eilte zu mir und fing mich auf. Ich grinste und Harry drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Ich legte meinen Arm um seine Schulter und stand auf. Langsam ging ich mit ihm zu meinem Rollstuhl. Ich setzte mich hin und Harry lächelte.

„Klappt doch schon ganz gut“, lachte er.

„Ja“

„Sag mal, hast du Schmerzen?“, fragte Harry besorgt.

„Nein“, lachend schüttelte ich den Kopf. Er grinste und wir machten uns auf den Weg zur Küche. Sieben Tage sind vergangen, seit Harry in mein Zimmer gekommen ist. Wir übten jeden Tag und  waren nur in der Wohnung, wenn es Essen gab.

Ich schaffte es schon alleine neben der Stange zu gehen. Jetzt machte es auch Spaß mit Harry zu üben, da ich keinen Schmerz mehr in den Beinen spürte.

Ich fühlte mich federleicht, als würde ich auf Wolken gehen. Und am Ende, nach meinem Spaziergang, fing mich mein Engel auf. Harry, war mein Engel. Dank ihm konnte ich bald aus diesem rostigen Ding raus.

„Ach, da seid ihr ja. Ich hole noch schnell das Hendel aus dem Backrohr“

Harry und ich setzten uns auf den Tisch und schauten meiner Mutter zu. Sie nahm Platz und jeder nahm sich ein Stück.

„Und wie läuft es so“, kicherte meine Mutter.

„Wie lustig, ein Wortspiel“, ich verdrehte die Augen, „Ich kann schon alleine neben der Stange gehen“

„Das ist ja toll“, sagte meine Mutter nachdem sie hinuntergeschluckt hatte.

„Als nächstes probieren wir, ob Leonie ein paar Schritte ohne der Stange gehen kann“, fügte Harry hinzu.

„Da bin ich ja gespannt“

Das war ich auch. Ich sah Harry mit großen Augen an, aber er war mit seinem Hendel beschäftigt. Ich schob meinen aufgegessenen Teller von mir weg und lehnte mich gegen meine Rollstuhllehne und schloss die Augen. Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend. Jeden Tag war ich mit Harry draußen im Garten und übte.

Kann Liebe unsere Wunden heilen?(Harry Styles Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt