Kapitel 8

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Jetzt

"Wenn du wüsstest..." hänge ich noch an meine Aussage ran, bevor ich mich wieder dem nicht ganz so spannenden Unterricht meiner Lehrerin widme.

"Was sollte ich denn wissen?" fragt er herausfordernd.

"Das du ein Arschloch mit viel zu großem Ego bist!" kontere ich.

"Aber ein heißes Arschloch!" grinste er überheblich.

Ich tue so, als hätte ich mich verschluckt und huste gekünstelt.

Die Lehrerin gibt uns zum Glück eine Aufgabe, sodass ich mich nicht mehr mit ihm unterhalten muss.

"Das Gespräch ist noch nicht zu Ende!" zischt er.

Innerlich stöhne ich auf, wie kann man nur so nerv tötend sein?

Aber er ist heiß!

Der blauäugige ist heißer...

Waaarte, waaas?! Habe ich das gerade wirklich gedacht?

Boah, ja du unterentwickeltes Kind! Mach einfach dein Abi und nerv mich nicht!

Sagst gerade du!

Ja, sag gerade ich! Irgendjemand muss dich ja in die Schranken weisen!

Du bist ich und ich bist du, vergessen? Aber wie heißt es so schön? Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung! Und jetzt halt die Fresse ich will mein Abi machen, um dich loszuwerden!

Genervt widme ich mich den Aufgaben...

Zu meinem Pech gib es an dieser Kackschule nur Doppelstunden...

Am Ende des Schultages gehe ich auf dem Parkplatz und stürme zu meinem Auto, bis ich in jemanden rein renne.

"Kannst du nicht aufpassen, du Spast?" zischte ich und schaue mir den Typen genauer an...

Fuck, ich bin sowas von Tot!

Vergangenheit

"Alles erledigt! Vor der Tür steht ein Wagen, mit dem wir ins Hauptquartier! Der Schlüssel kommt unter die Fußmatte und Agent 081 holt dann den Typen ab... Bist du so weit?"

Ich nickte und zusammen taten wir ins Tageslicht. Vor uns stand ein McLaren Spider in weiß. Wir luden die Koffer ein und stiegen ins Auto.

Sportlich fuhr Isabell uns raus aus Montreal Richtung Süden. Als wir auf der Highway waren rief Isabell laut: "Bye bye Parücke und Maske!" Dann riss sie an ihren Haaren und blonde Haare kamen zum Vorschein. Sie fummelte noch ein bisschen in ihrem Gesicht rum, bis eine Maske abfiel.

Sie schaute mich an und ich war erstaunt...

"Ich kenn dich!" mutmaßte ich verwirrt.

"Ich dich auch... Erinnerst du dich an 'Tante Lucy'?" fragte sie mich.

Flashback:

"Louisa-Mäuschen, komm runter, Tante Lucy ist da!" rief meine Mutter mich.

Ich hetzte die Treppe runter und sprang in Lulus Arme. Sie wirbelte mich im Kreis und wischte mir nebenbei auch noch ihre Haare ins Gesicht.

"Wie geht's dir Spatz?" fragte mich Lulu, nachdem sie mich runtergelassen hat.

Flashback Ende

Ein Schnipsen holte mich zurück in die Realität.

"Äh, ja natürlich, wie konnte ich sie vergessen?" fragte ich abwesend...

"Tadaa, da bin ich!" sagte sie belustigt.

"Aber wenn dich meine Erzeuger kennen, wissen sie doch, wo ich bin..." sagte ich ängstlich.

"Wir haben den Kontakt abgebrochen, als ich das mit dem Gen-Experiment erfahren habe und jetzt sitzt du hier bei mir im Auto... Wie klein die Welt doch ist... Naja, versuch zu Schlafen, wir haben eine lange Reise vor uns..."

Ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe und langsam fielen mir die Augen zu...

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Danke an moondust-writer, an zoefka und an IDidil .

Louisa Collins - The ExperimentWo Geschichten leben. Entdecke jetzt