Jahre vergingen und Raymond wurde älter, stärker, erlernte neue Fähigkeiten und gewann neue Freunde. Immer wieder fragte er sich: „Wann bin ich bereit um meinen Weg zu finden, und vor allen Dingen, wann wird der Tag kommen, an dem ich in die Magische Akademie gehen kann?"
Er kannte das Dorf der Venticustos, als wär er schon immer dort gewesen, jeder Winkel war ihm bekannt, jede Familie wie seine eigene geworden, bis ihm König Abaddon zu sich rief.
Er betrat das prachtvolle Schloss und dachte wieder an den Tag zurück als er nach Spesterra kam, wie ihm Spector vor das goldenen Tor des Thronsaales brachte und wie schön alles um ihn herum schien, aber genauso fühlte er sich jetzt auch noch.
Das Tor öffnete sich majestätisch und er betrat den Thronsaal, als er bemerkte, dass nicht nur sein guter Freund, der König auf ihn wartete.
Jeder der Stühle im Saal war besetzt und neugieriges Geflüster hallte um Ray herum. Vor ihm war der Rat der 13.
Er sah fragend zu Abaddon hinauf als dieser um Ruhe bat. Es wurde still und alle Blicke wurden nun auf Raymond gerichtet.
„Ich will euch Raymond Levi [Livaï] vorstellen. Er hat den Weg hierher über das Wunschtor gefunden und lebt seitdem unter meinem Dach. Er soll die Magische Akademie besuchen, darum habe ich diese Sitzung einberufen. Wie ihr alle wisst hat Ray keinerlei Kontrolle über seine magischen Fähigkeiten, aber ich bin mir sicher, dass er schnell lernen wird. Ich bitte euch nun um euer Einverständnis, ob er die Magische Akademie besuchen darf.", die Stimme des Königs war laut und klar und im gesamten Raum begannen sich die Ratsmitglieder mit ihren Beratern zu unterhalten.
Ray blickte sich um als er bemerkte, dass sich eines der Mitglieder von seinem Stuhl erhoben hatte und sprach: "Abaddon mein guter Freund. Mir ist durchaus bewusst, dass es sich hier um einen Menschen ohne eine spezielle Begabung zur Magie handelt, aber ich bin mir sicher, dass er ein guter Schüler sein wird. Aber dennoch habe ich Bedenken, weil er kein anderes Wissen über unsere Welt besitzt als das, dieses Landes. Er kennt weder die anderen Länder Spesterras, noch die verschieden Mächte, die über diese Länder herrschen."
Daraufhin sprach eine tiefe Stimme von dem anderen Ende des Saales: „Ich muss dir zwar recht geben Taro, aber ich finde, dass er sich schon zurecht finde wird. Für was ist eine Schule sonst gut, als etwas darin zu lernen."
Während all dieser Beratungen und Diskussionen stand Raymond still in der Mitte des Kreises der 13 Elemente. Es herrschte Chaos in seinem Kopf. Er wusste nicht warum eine Akademie so wichtig sein kann, dass alle Oberhäupter der Länder in Spesterra wegen eines kleinen Jungen eine Versammlung einberufen.
Die Gespräche liefen weiter, bis sich ein etwas jüngerer der Könige erhob. Er hatte langes schneeweißes Haar, das mit kleinen goldenen Sternen zusammengehalten wurde. Er hatte eine ebenso weiße Robe und Gold leuchtende Augen, die sich nun auf Raymond richteten.
„Raymond, ich will eure Entscheidung hören. Immerhin haben wir euch bis jetzt nicht einmal gefragt."
Ray blickte zu ihm hinauf und antwortete: „Ich weiß, dass ich keine Magie beherrsche und, dass ich nicht viel über dieses Land Bescheid weiß, aber ich bin mir sicher, dass ich es irgendwann schaffen werde. Selbst wenn es Jahre dauern wird, ich werde mein neues Leben hier in Spesterra nicht aufgeben."
„Sehr weise Worte von einem Menschen, findet ihr nicht auch?", sprach einer der Könige, die sich bis jetzt zurückgehalten haben.
„Ich bin Forrester, der Direktor der Magischen Akademie. Ich hätte noch etwas zu erwähnen. Seit einigen Jahren gibt es einen eigenen Schultrakt für Menschen und menschenähnliche Wesen, die dort Zauberkunst studieren. Ich bin davon ausgegangen, dass ihr es bereits wisst."
Kurz darauf begann er zu lachen, als er auf die fragenden Gesichter der anderen Könige blickte.
„ Ihr wusstet es also nicht. Habe ich bei der letzten Sitzung das neue System nur für mich selbst erklärt? Normale Menschen dürfen unsere Schule besuchen, aber sie müssen einige Voraussetzungen dafür erfüllen. Erstens müssen sie lernen zu sehen. Sie müssen unsere Welt, unsere Kultur und unser Zusammenleben mit der Natur verstehen. Zweitens müssen sie sich, wie jeder andere an unsere Schulregeln halten."
„Warum habt ihr uns nicht früher erinnert?", seufzte Ciem, der Wächter des Eises, eines der 13 Elemente.
Doch das einzige was als Antwort kam, war ein leises Lachen von Forrester.
„Also ist es beschlossen. Raymond wird die Magische Akademie ab seinem 18. Geburtstag besuchen. Ich hoffe es gibt keine Einwände dagegen?", sprach Ilyas, der Wächter der Lichtes, der sich nun von seinem Stuhl erhob und seinen Blick auf Raymond richtete.
„Dein Geburtstag ist in zwei Monaten, also bereite dich gut vor. Viel Glück!"
Ray konnte für den Augenblick noch immer nicht klar denken, als er diese Worte hörte.
Kurz darauf als die Entscheidung bereits gefallen war öffnete sich hinter Ray das Tor. Es war Spector, der eintrat und Abaddon sprach „Spector, begleite Raymond bitte zur Bibliothek."
Spector nickte und blickte zu Ray. Sie verließen zusammen den Thronsaal und machten sich auf den Weg zur Bibliothek. Ray war noch immer etwas durcheinander, aber er hatte inzwischen begriffen, dass er die Magische Akademie besuchen darf und das schon in zwei Monaten.
„Spector warum hat uns König Abaddon in die Bibliothek geschickt?", fragte er als sie vor dem königlichen Palast standen.
„Damit ich dir über die 13 Elemente erzähle, immerhin solltest du darüber Bescheid wissen, wenn du zur Akademie kommst.", sprach Spector, während er begann die Treppen zum Hauptplatz hinabzusteigen.
Ray sah nur wie Spector in der Menge verschwand und rannte die Treppe hinunter.
Die Luft.
Hierher wird sie finden, ohne zu verschwinden
Hierher wird sie bringen, den Atem und das Singen
Hierher wird sie fliegen, um mit dir zu ziehen
Hierher wird sie weisen, um dir die Wahrheit zu lobpreisen.
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Spesterra
FantasySpesterra, das Land der Hoffnung, ständig zwischen der dunklen und hellen Seite, voller Leben und Tod, Hass und Liebe und doch kennt es niemand. So etwas wie Gott gibt es in Spesterra nicht, nur eine Macht, die diese Welt zusammenhält und alles in G...