✿ Eine Rose

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"Dann hast du eben einen heimlichen Verehrer, aber er hat einen Rückzieher gemacht – und ich bin hier, nfu~"

Laito hatte ja nicht Unrecht. Wer immer hier gewesen war und den Brief geschrieben hatte, hatte sich entschieden, nicht aus dem Schatten zu treten. Aber wer konnte es verübeln? Immerhin hatte Laito direkt da gestanden und ihr wart einander ziemlich offensichtlich näher gekommen. Da hätte doch keiner gewagt, auf sich aufmerksam zu machen.

"Ach übrigens, ich bin dein heimlicher Verehrer und wollte dir das heute auch sagen. Dumm gelaufen, Laito war ja schneller."Sogar in deinen Gedanken klang das albern. Natürlich tat das niemand! Du hättest es auch nicht getan. Vermutlich wäre dir das Ganze so wahnsinnig peinlich und unangenehm gewesen, dass du dich das ganze nächste Jahr in einem Mauseloch verkrümelt hättest. Dir wäre es aber auch peinlich gewesen, wenn dieser Verehrer dazu gekommen wäre. Du hättest gar nicht gewusst, was du hättest sagen sollen. Wie sollte man in so einer Situation auch reagieren? Schließlich waren dir diese Spinner (also die Sakamakis und Mukamis) alle ans Herz gewachsen, da wolltest du keinen von ihnen vor den Kopf stoßen.Du zogst die Beine an und schlangst die Arme darum. Die Rose ging dir einfach nicht aus dem Kopf. Von wem könnte sie nur kommen? Normalerweise hättest du dich ja auf dein Bauchgefühl verlassen, aber das war leider absolut unzuverlässig heute. Du hattest nicht den geringsten Schimmer, wer hier gewesen sein könnte. "Denk nicht weiter dran, Prinzessin, nfu~", riss dich Laito aus deinen Gedanken, doch du schütteltest den Kopf. "Ich kann nicht anders. Jemand war hier, jemand, der seine Gefühle mitteilen wollte. Bestimmt ist er bedrückt, verletzt... ich kann das nicht einfach stehen lassen und so tun, als wäre nichts, während ich gar nicht weiß, wen ich da vor den Kopf stoße." Das musste er doch verstehen. Wäre es nicht einer der Vampire, sondern einfach irgendjemand Fremdes, jemand zu dem du keine Spur hättest, wäre das eine Sache, aber so... Der Brief sprach eine klare Sprache. Es musste einer der Vampire sein und sie alle waren dir lieb und teuer. Also war es wichtig.


Leider sah Laito das offensichtich ganz anders. Er rümpfte die Nase und klang offen verärgert, als er meinte: "Also ist dir so ein heimlicher Verehrer lieber als ich, Prinzessin, nfu~?" Diese Mischung aus Verspieltheit und unverhohlenem Ärger jagte dir einen Schauer über den Rücken und instinktiv nahmst du ein wenig Abstand von Laito, der die Augenbrauen kraus zog."Es ist ja nicht so, als wollte ich", begannst du, doch Laito unterbrach dich sofort. "Nein? Wirklich nicht, nfu~?" Er beugte sich zu dir, die grünen Augen funkelnd und ein Grinsen auf den Lippen, das dich eher beunruhigte als beruhigte. "Dann widme dich wieder mir, Prinzessin. Ich werde dich ganz schnell ablenken, nfu nfu~" Du warst nicht sicher, ob das eine Drohung oder ein Versprechen war. War er wirklich so eifersüchtig? So hättest du ihn gar nicht eingeschätzt. Und hatte er denn gar kein Vertrauen zu dir? Was dachte Laito denn? Dass du gleich mit dem nächstbesten durchbrennst nur wegen einer Rose und einem Liebesbrief? Nun zeigte auch deine Miene Verärgerung.


"Aber mir ist das wichtig und dir sollte es das auch sein, immerhin könnte derjenige auch einer deiner Brüder sein", wandtest du ein. Was wenn es sogar Kanato oder Ayato gewesen waren? Die Drilligen waren verschieden aber in gewisser Weise unzertrennlich, ob ihnen das nun bewusst war oder nicht. Das hier durfte da nicht zwischen ihnen stehen und im Verborgenen schwelen!Laito ging gar nicht auf deine Worte ein, sondern drückte dich an den Schultern rückwärts aufs Sofa. "Vergiss die Anderen, nfu~", raunte er leise und beugte sich zu dir hinab. Unromantischer konnte sie Situation ja gar nicht sein. Du warst angespannt und wütend, er drohend und auch wütend. Als seine Zunge über deine Lippen fuhr, presstest du diese fest aufeinander. Verstand er denn nicht, dass dir jetzt gerade nicht nach Knutschen war? Offensichtlich nicht. Du konntest seine Lippen deinen Hals entlangwandern spüren und noch ehe du ihn mit sanfter Gewalt von dir schieben konntest, durchzog dich ein scharfer, stechender Schmerz. Er biss dich! Laito biss dich! Ohne Vorwarnung, ohne zu fragen. Mit aller Kraft drücktest du gegen seine Schultern, um ihn wegzuschieben, doch natürlich vergeblich.

A Single Red Rose [Diabolik Lovers x Reader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt