Kapitel 5

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Der Kurs, bei dem Sheila und ich noch gerade auf die Minute pünktlich angekommen waren, hatte sich hauptsächlich um die Entstehung des Systems gedreht, in dem wir lebten. Unser Professor war einer von der Sorte, die der Regierung für ihre tollen Maßnahmen zu Füßen lagen und dies nicht mal verbagen, sondern bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck brachten.

Als Sheila und ich nach draußen traten, schlug uns ein Schwall kühler Herbstluft entgegen. Ich schlang meine Arme enger um mich und stieg die großen grauweißen Stufen, vor dem Gebäude hinab.

Große Pfützen spiegelten den bewölkten Himmel über uns wieder.
Das einzige positive, war die Tatsache, dass es aufgehört hatte zu regnen, stattdessen trat die Sonne ab und zu aus dem Schatten, der Wolken hervor und spiegelte sich wie tausende von Diamanten in den Scheiben der Hochhäuser rings um uns herum wieder.

"Dieser Professor ist echt ein bisschen irre, schön und gut, dass die Regierung so viel für uns tut. Aber hat jemand den mal an die Menschen außerhalb der Mauern gedacht? "
Sheila schüttelte den Kopf.

Sie war einer der Menschen die nicht nur an sich selbst dachten und das war wieder eine Sache die Ich an ihr liebte.
Manchmal fragte ich mich was die dazu sagen würde wen sie wüste das ich nicht diejenige war, für die ich mich ausgab,  das ich nicht Meggie Cartwight sondern Meggie Hadley war und das meine Eltern nicht bei einem Tragischen Autounfall ums Leben gekommen waren, sondern meine Mom noch lebte.  Auf jeden Fall hoffte ich das.

"In diesem Fall muss ich dir recht geben.  Ich glaube die meisten Menschen verdrängen ihr schlechtes Gewissen. Die meisten haben Angst,  dass sie dadurch ihr jetziges Leben verlieren. Dennoch finde ich nicht,  dass das Grund genug dafür ist was sie tun." ,stimmte ich ihr zu.
Sheila nickte.

Gemeinsam gingen wir den Parkplatz entlang und wichen hin und wieder ein paar großen Pfützen vor uns aus.

Plötzlich blieb Sheila abrupt stehen.
"Ist das nicht Diego, da drüben? " , fragte sie mich und wieß mit dem Finger auf  den schwarzen Volvo vor uns.
Ich folgte ihrem Blick und sah Diego am Ende des Parkplatzes an seinem Volvo lehnen und auf mich warten.

"Ja, du hast recht. "
Ich wusste nicht, wie lange er schon da stand und mich beobachte. Doch in erster Linie war ich einfach froh nicht mit dem Outside-city Express nach Hause fahren zu müssen.

Sheila seufzte, während sie in ihrer Handtasche nach ihren Autoschlüssel kramte.
" Du hast echt Glück mit deiner Adoptivfamilie. Ich wünschte, ich hätte auch meinen eigenen Fahrdienst. "

Ich musste lachen.
"Das ist das erste mal das Diego mich abholt. "

"Besser einmal als keinmal. "
Sheila , die entlich ihre Autoschlüssel in dem Chaos ihrer Handtasche gefunden hatte umarmte mich zum Abschied.
"Wir sehen uns morgen."
Ich erwiederte ihre Umarmung und drückte sie fest.
"Bis morgen." , verabschiedete ich mich und ging den Parkplatz bis zum Ende entlang, wo Diego auf mich wartete und mich mit seinem speziellen Diego Lächeln angrinste.

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