Kapitel 3

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Die ganze Fahrt bis zur Uni schwiegen wir.
Es war kein unangenehmes Schweigen.
Eher im Gegenteil, die Rockmusik von einer mir unbekannten Band dröhnte aus dem Radio, während Diego ab und zu ein paar Textstellen mitsang.

Ich kuschelte mich in die tiefen Ledersitze des Autos und schaute aus dem Fenster. Gleichzeitig verfolgte ich mit meinen Augen die Tropfen, die die Scheibe herrunter liefen und in fast derselben Sekunde von dem Scheibenwischer weggewischt wurden, sodass man wieder freie Sicht auf die Straße und die Hochhäuser hatte, die sich vor uns in den Himmel erstreckten und auf die wir zusteuerten.
Wir fuhren auf den Kern der Stadt zu, der einzig bedeutenden Stadt in dieser Welt und ich lebte in dieser.
Während die Leute, die hier lebten das Wort Armut gar nicht kannten, kannten die Menschen Außerhalb dieser Stadt, die von einer großen Mauer umgeben war es nur allzu gut. Oder besser gesagt, die jenigen,  die noch von ihnen übrig waren.

Nach einer viel zur kurzen Zeit, hielt Diego denn Wagen an und ich seufzte hörbar auf.
"Dan..."
Diego unterbrach mich.
"Was hatten wir abgemacht? " ,erinnerte er mich.
Ich spürte wie meine Wangen unter meinem Make up rot wurden.
Er zog eine Augenbraue hoch und seine Augenlider flackerten leicht.
"Tschuldigung, dass du anscheinend meine Gedanken lesen kannst." ,gab ich stattdessen  zurück.
Er musterte mich herrausvordernt.
"Ich verfüge nur über eine gute Menschenkenntnis, was dich angeht. " ,konterte er.
Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und beobachtete mich aufmerksam,während ich mir meine Haare zu einem Zopf zusammenband.

Anschließend  nahm ich meine Tasche vom Rücksitz und öffnete die Autotür.
"Du mich auch." ,sagte ich lachend. Diego zog eine Augenbraue hoch. Erst jetzt viel mir auf, wie lange es her war, das ich das letzte mal gelacht hatte.
Schnell stieg ich aus und streckte ihm zum Abschied, die Zunge herraus.
Bevor ich mich umdrehte erkannte ich noch das schiefes Grinsen auf seinem Gesicht, das so typisch für ihn war.
Ungewollt huschte auch mir nochmals  ein kleines Lächeln übers Gesicht.

Als ich meinen Kopf hob, erkannte ich das große Glasgebäude, das sich vor mir in die Höhe erstreckte und das Lächeln auf meinem Gesicht erlosch.

Es hätte schön wirken können, würde es nicht mit dem in Verbindung stehen,  dass ich am meisten verabscheute. Der Regierung.

Ich atmete einmal tief ein, zupfte meine lederne  Jacke zurecht und schriet mit gleichmäßigen Schritten mit dem Strom an Studenten, durch die verglaste Drehtür nach drinnen.

Das innere der Universität wirkte noch erstaunlicher als von außen.
Wenn man sich in die Mitte, der Eingangshalle stellte, konnte man bis nach ganz oben durch die Glasdecke schauen, bis in den bewölkten Himmel.

Ich stand zwischen unzähligen Leuten und es erklährte sich als Unmöglich zu erkemnen wo ich hergekommen war.
Allerdings spürte man keinerlei Hektik der anderen, die wie in Massen nach drinnen strömten.
Alle verschwanden gezielt in irgendwelchen Nebengängen und die Menschen die sich um mich getummelten wurden immer weniger.
Stimmen drangen nur noch vereinzelt an mein Ohr, während ich immer noch dastand und mich nicht regte.

Mein Blick fiel auf die große digitale Uhr über mir, die mir sagte, dass mein Kurs in fünf Minuten beginnen würde.
Genau in diesem Moment, spürte ich wie sich zwei kalte Hände von hinten auf meine Augen legten und meine freie Sicht behinderten.

Hey^-^
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<sophiasoso02

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