Kapitel 6

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Diego stand immer noch angelehnt an seinem Auto, während ich mit großen hastigen Schritten auf ihn zu ging und dabei jede Pfütze die mir den Weg versperte einfach ignorrierte und durch sie hindurchlief, weshalb meine Jeans anschließend am unteren Rand nasse Flecken aufwies.

"Ich habe mir gedacht, da ich dich schon hingebracht habe, kann Ich dich auch abholen."
Diego öffnete mir die Autotür und ich stieg ein.
Wie auf der Hinfahrt heute morgen, kuschelte ich mich in die tiefen Ledersitze.
"Dan..." Das Wort blieb mir im Hals stecken und Diego schob seine Augenbrauen enger zusammen.
Ich holte einmal tief Luft. "Ich dachte schon, ich müsste den Outside-city-Express nehmen. "
"Kein Problem." Diego grinste und startete den Motor.

Wir fuhren an großen Hochhäusern vorbei, die sich vor uns uns in den Himmel erstreckten und erreichten schließlich den breiten Highway, der aus dem Stadtkern herrausführte.
Ab und zu sah man ein paar Villen am Straßenrand, doch mit der Zeit wurden es weniger.

Diego schaltete die Musik leiser, die zuvor das fast lautlose brummen des Motors übertönt hatte.

"Wieso warst du so früh fertig? " ,fragte ich ihn und bereute diese Frage auch schon im nächsten Moment.
Ich wusste das es sich nicht geheurte weiter nachzufragen,  auch wenn ich hier mit Diego redete.

"Darüber wollte ich mit dir reden." Diego Stimme klang auf einmal kühl, jegliche Freude war aus ihr gewichen und sein typisches Grinsen zierte auch nicht mehr sein Gesicht.

Ich wartete darauf das er weiter Redete, doch er schwieg. Doch das tat er nicht, stattdessen legte sich ein angespanntes Schweigen über uns.
Ich unterdrückte den Drang ihn darauf hinzuweisen, dass er eine Frage unbeantwortet in der Luft hingen ließ. Ich wollte einfach nicht undankbar erscheinen, für das was er für mich getan hatte.

Gerade als ich die Hoffnung aufgegeben hatte, dass er das Gespräch weiterführen würde erhob er abermals das Wort.
"Meine Kurse sind heute ausgefallen. " Überrascht hob ich eine Augenbraue.

Diego studierte an einer Elite Uni oder besser gesagt der Elite Uni, den so viele gab es nicht, um ehrlich zu sein war es die einzigste.
Sie lag mitten im Stadtkern, fast direkt neben dem Regierungsgebäude und für alle die in diesen inneren Bereich kamen,  war es eine Ehre, dass bedeutete, dass auch die Studenten eine große Verantwortung trugen und Diego gehörte zu ihnen.

Diego atmete ein paar mal tief durch. Anscheinend fielen ihm die nächsten Worte schwer.
"Es gab einen Anschlag auf meine Universität ."

Abrupt richtete ich mich auf und starte ihn entsetzt an. Diese Aussage, kam so plötzlich,  dass ich im ersten Moment unfähig war etwas darauf zu erwidern.
In meinem Gehirn ging ich alle logischen Optionen durch, doch ich fand keine.
"Aber du bist hier und so viel ich weiß, steht die Universität auch noch..." ,stotterte ich.

"Der Anschlag konnte in letzter Sekunde verhindert werden. Vermutlich waren es die Rebellen. Irgendwer hatte eine Bombe in die Universität mit hineingeschmuggelt. Das bedeutet, dass uns jemand verraten hat. " ,erklärte Diego mit tiefer Stimme.

Ich schluckte.
Mein menschlicher Verstand wollte einfach keine Zusammenhänge finden.
"Aber warum die Elite Uni und wieso genau jetzt? "  ,die Fragen brachen ohne Vorwarnung aus mir herraus und obwohl es nicht meine Art war, konnte ich es nicht verhindern.

Diego schaute mich einen Moment lang schweigend an, bevor er seinen Blick wieder auf die Straße vor uns Heftete.

"Es sollte eine Warnung an die Regierung sein. Sie hat beschlossen die letzten Außenviertel auszulöschen. " , verkündete er mit rauer Stimme.

Mein Puls verschnellerte sich und gleichzeitig rasten mir tausend Gedanken durch den Kopf. Meine Mom war da draußen, genauso wie Katy und Zayn.
Alles in mir sträubte sich das zu Glauben, was ich eben gehört hatte.
Doch tief im inneren wusste ich das es die Wahrheit war. Hatte ich es nicht immer gewusst, dass es irgendwann so weit kommen würde, war es nicht immer nur eine Frage der Zeit gewesen?

Ich schniefte laut auf und ich schmeckte meine salzigen Tränen auf den Lippen.
Diego drehte sich zu mir um und legte seine Hand auf meine.
"Wir werden Einen Weg finden." ,versicherte er mir und obwohl ich mir nicht sicher war, ob er Recht hatte beruhigte es mich diese Worte aus Diego Mund zu hören.

"Ich verstehe nur nicht wieso ich nichts davon wuss..." ,fluchte er und brach ab.
Es war als hätte er etwas falsches gesagt, als hätte er zuviel gesagt.
Aber was würde er mir nicht erzählen?  Diego presste die Lippen zusammen und griff mit der linken Hand fester ums Lenkrad, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. Anhand seiner rechten Hand mit der er immer noch meine Hand festhielt, konnte ich ausmachen,  dass sein Puls sich beschleunigte, auch wenn er versuchte sich dies nicht anmerken zu lassen.

Die Tausend offenen Fragen die immernoch in meinem Kopf herumschwirrten wurden von der Erschöpfung niedergedrückt und eine Welle der Müdigkeit umgab mich, sodass meine Augenlider sich langsam schlossen und ich wieder gleichmäßig ein und aus atmete.

Hey^-^
Heute ein weiteres Kapitel ^^, eigentlich wollte ich gestern schon updaten, allerdings war ich wegen meiner Kopfschmerzen einfach nicht in der Lage dazu... naja ist ja auch egal XD Ich hoffe euch gefällt meine Geschichte, ich würde mich sehr über Feedback freuen ♡

<sophiasoso02

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