UNFORGETTABLE SUMMER (Jimin FF)

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Ich wurde erst ziemlich spät wach.
Es war schon 13 Uhr als ich endlich fertig aus dem Bad kam. Keine Ahnung warum ich so lange geschlafen habe aber irgendwie scheine ich es ja gebraucht zu haben.

Leicht verschlafen trottete ich die Treppe runter, als ich plötzlich Jimin nur in Boxershorts vor mir stehen sah war ich sofort hellwach. Kann es sein, dass er es unglaublich gerne mag Oberkörperfrei herumzulaufen? Klar, sein Körper kann sich sehen lassen aber in einem fremden Haus, muss das sein? "Morgen...", sagt er noch ein wenig verschlafen und reibt sich die Augen. Ihn scheint es auch echt nicht wirklich zu stören, dass ich ihn schon zum zweiten Mal halbnackt sehe. Was ist bloß los mit ihm?

Ich gebe mein Bestes ihn dieses Mal nicht so anzustarren wie letztes Mal, ich hatte keine Lust auf eine weitere peinliche Situation. "Guten Morgen.", erwidere ich. "Du bist ja schon fertig umgezogen.", sagt er und betrachtet mich. "Was heißt hier schon ? Es ist 13 Uhr!", lache ich. "Oh...", war alles was er von sich gab, dann verschwand er im Badezimmer. Ich hörte Wasser fließen, er schien duschen zu sein. Das war meine Zeit mich mal ein bisschen zu entspannen. Hoffentlich ist er der Typ Mensch, der ewig zum duschen brauch.

Einige Minuten waren vergangen.

Aus dem Kühlschrank hole ich mir einen Becher Joghurt und esse ihn entspannt auf. In dem Moment kommt Jimin auch schon wieder. Schade, so lange hatte er nicht gebraucht. "Alter dein Ernst?! Isst mir hier einen vor, während ich vor Hunger fast sterbe!", jammert er rum. "Hol dir was aus dem Kühlschrank, ein Joghurt müsste da noch sein...", kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen stürmte er zum Kühlschrank und fiel über seinen Joghurt her als hätte er noch nie etwas gegessen. Ich hatte bereits meinen Becher weggebracht, als er mich fragt: "Bringst du meinen Becher auch weg?" Meine Güte, sehe ich aus wie eine Haushaltshilfe? "Ich denke das schaffst du auch gut alleine.", murmel ich und drehe ihm den Rücken zu. Genervt schlurft er zum Mülleimer um den Becher rein zu werfen. "Und, war das jetzt so schlimm?", frage ich. Ein wenig beleidigt zuckt er mit den Schultern. Blödmann.

Ich setze mich auf die Couch, sofort setzt er sich wieder zu mir und beobachtet mich, das ganze erinnerte mich ein wenig an das Szenario von gestern was mich nervös macht. Wird er jemals aufhören mich die ganze Zeit zu beobachten? Ich habe ihn inzwischen schon so oft darauf angesprochen und trotzdem hört er damit nicht auf. Dass ihm das nicht unangenehm ist.

"Bin ich echt so interessant?", frage ich und gehe extra den Augenkontakt mit ihm ein, ich glaube es ist bei ihm effektiver ihn anzugucken, ihm zu zeigen, dass man gegen ihn ankommt, dass dauernde weggucken das mir eigentlich lieber ist klappt bei ihm nicht. "Wieso fragst du? Weil ich dich schon wieder angucke?", fragt er, er geht auf den Augenkontakt ein. Stur gucken wir uns an. "Ja, so scheiße kann ich ja gar nicht sein!", langsam wurde ich mutiger. "Geschmacksache.", sagte er. "Sieht stark so aus als wäre es dein Geschmack!", was genau sage ich da eigentlich gerade? "Oh, seid wann denn so sehr von sich selbst überzeugt? Bist du jetzt auf einem Höhenflug oder was?", er grinst mich breit an. Noch immer hielten wir den Blickkontakt aufrecht. "Ne, bin bloß dabei mir zu erklären warum du mich immer so anglotzt als wäre ich die Attraktion des Jahres, du willst es mir ja nicht erklären!", mein Ton wandert ein wenig ins schnippische. "Vielleicht gibt es ja auch gar keinen richtigen Grund dafür, dass ich dich ansehe!" Jetzt muss ich lachen. "Ganz schlechte Ausrede!", sage ich und gucke ihn weiterhin Stur an. "Stimmt, trotzdem wirst du keine Erklärung von mir bekommen!", er kommt ein wenig Näher. "Warum?", frage ich. "Weil du sie selber herausfinden musst.", sagt er mit einem Ton der irgendwie... heiß war. "War das eine Kampfansage?!", frage ich, nun nähere ich mich ihm. Langsam verliert mein Verstand die Überhand, ich dachte gar nicht mehr darüber nach was hier eigentlich gerade passierte. "Vielleicht...", flüstert er. "Na dann, angenommen!", sagte ich selbstsicher. Mit einem kleinen, verschmitzten Lächeln kam er noch ein wenig näher, so nah das unsere Nasenspitzen sich fast berührten. Für einen Moment verharren wir in dieser Position.

Plötzlich klingelt das Telefon und mein Verstand gewinnt schlagartig wieder die Kontrolle. Erschrocken springe ich auf und eile zum Telefon. Mama rief an.

Ich: "Hallo...ähm...Mama!" (Ich war völlig durch den Wind.)

Mum: "Hallo, alles klar bei euch?"

Ich: "Huh? Ähm ja...was sollte denn sein?"

Mum: "Keine Ahnung, ich wollte mich einfach nur mal erkundigen."

Ich: "M-hm..."

Mum: "Sag mal, ist irgendwas passiert? Du wirkst so durcheinander."

Ich: "Ne, ne Mum. Alles in Ordnung...haha..."

Mum: "Sicher, du hörst dich irgendwie komisch an."

Ich: "Nein Mama, ich bin bloß noch nicht so lange wach und noch etwas verschlafen...es ist alles in Ordnung, versprochen."

Mum: "Na gut. Dann bis nachher meine Maus."

Ich: "Ja, bis nachher."

Schnell lege ich auf und packe den Hörer beiseite, so schnell habe ich bestimmt noch nie in meinem Leben aufgelegt. Meine Güte war das Gespräch unangenehm. Hoffentlich glaubt Mama mir und denkt sich jetzt nicht die wildesten Geschichten aus.

"Alles gut bei dir?", fragt Jimin als ich zurück ins Wohnzimmer komme. Sein ernst? Als ob er einfach so normal mit diesem merkwürdigen Moment von eben umgehen kann! "Ja, aber interessiert dich doch eh nicht.", sage ich, irgendwie war ich gerade richtig genervt von ihm. "Stimmt.", sagt er und wandte sich seinem Handy zu. Autsch, der Seitenhieb tat irgendwie ein bisschen weh. Das ist genau das was ich meine, seine Stimmung und sein Verhalten mir gegenüber verändern sich innerhalb weniger Minuten, obwohl meine Launen ehrlich gesagt auch nichts anderes als eine ätzende Achterbahnfahrt mit Loopings und ein paar Schrauben ist... und das nur seinetwegen. Danke Jimin, deinetwegen fühle ich mich wieder wie eine 14-jährige, die mitten in der Pubertät steckt.

"Du verwirrst mich!", sage ich und schaue ihn mit einem emotionslosen Ausruck an. "Ich weiß...", sagt er und ein Lächeln huscht über seine Lippen. Warum?