Chapter 5

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Mit leisen Schritten folgte ich dem Weg in das Innere des Waldes. Es war schon früh dunkel geworden, langsam wurde es Winter. Einige Büsche waren dem Frost unterlegen. Es glitzerte alles fröhlich vor sich hin. Ich genoss es anzusehen wie sich die Erde veränderte in den Jahreszeiten. Mein Atem wurde durch weißen Rauch sichtbar. Der Mond war klar sowie diese Nacht. Es war mal wieder ein Tag an dem ich viel Nachdenken musste. Den Tag verarbeiten und das geschehene verstehen.

Seit wann war die Menschheit so egoistisch?

Seit wann kann man mit einem bestimmten Satz etwas so schönes innerhalb von Sekunden zerstören?

Mir liefen stumm die Tränen runter. Ich hatte keine Kraft mehr für dieses Leben voller Egoismus.

Ich streckte meinen Kopf Richtung Himmel und murmelte leise: Boundless Freedom

Meine Tränen versiegten als ich einige Minuten später weiter lief. Mein Kopf machte sich noch über 1000 andere Dinge sorgen, stellte sich immer die Frage –Was wäre wenn?

Ich lief an einem Teil des Waldes vorbei den ich sehr vermied. Man sah nur noch die kurzen Stümpfe aus der Erde ragen. Und daneben lagen sie. Mein Herz sank noch ein Stück weiter.

Mich machte es auf einmal rasend wie wir uns gegenüber der Erde verhielten. Respektlos und eine Schande für uns selbst.

Mein Atem ging schneller als normal. Ich machte mich auf den Heimweg und versuchte runter zu kommen was sich als schwierig herausstellte.

Mein Blick auf den Boden gerichtet lief ich im schnellschritt aus dem Wald. Mein Blick hob sich erst als ich gegen jemand lief.

Ein hochgewachsener Mann, dick eingepackt in Jacke und Schaal. Er lächelte mich lediglich an. Bis er seine Stimme erhob: „Ehm hi, bist du nicht die, die immer im Wald rum läuft?"

Peinlich berührt schaute ich in seine Augen. Bloß ein Nicken kam von mir ich brachte keine Wörter raus.

„Louis" er hielt mir seine Hand hin. „Nicole" ich nuschelte es eher in meinen unsichtbaren Bart und nahm seine Hand.

Für Smalltalk war ich jetzt einfach viel zu aufgewühlt. Er sagte nichts, schaute nur stumm in den Himmel. „So wunderschön nicht war. Wie majestätisch er doch am Himmel ragt."

Ich nickte lediglich. Wenigstens war ich somit nicht mehr die einzige die vom Himmel schwärmte.

„ Ich lass dich dann mal wieder alleine. Vielleicht sieht man sich ja mal."

„Bestimmt" nuschelte ich und setze mich in Bewegung.

Mein Haus näherte sich schneller als mir lieb war. Ich zündete mir eine Zigarette an. Ja auch ich bin ein Nikotin abhängige geworden.
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Nicole

MoonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt