-2 Jahre später-

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-2 Jahre später-

„Hey." Ich schwieg, er sah mich weiter an. „Hey." Immer noch schwieg ich.

„Tianna..." Ich schwieg immer noch. Ich hatte es ihm gesagt, ich wollte ihn nicht sehen. Nicht mehr. „Ich will mein Geld wieder."

Mein stechender Blick durchbohrte ihn und ich sah förmlich, wie er darunter erzitterte.

Jemand anderes war darunter nicht erzittert. Jemand anderes, ja, der hätte nur gelacht und weiter mit mir geredet. Doch er war nicht jemand anderes.

„Lass mich in Ruhe." Meine Stimme war eiskalt. „Lass mich mit deinem scheiß Geld in Ruhe, es interessiert mich nicht."

„Es ist mein Geld, was erwartest du von mir? Ich brauche es." Mit einem engstirnigen Blick sah mein Vater mich an und ich lachte einfach. „Was geht mich dein Geld an?" Wieder lachte ich, dann wurde ich ernst. „Lass mich in Ruhe, Jackson. Du bekommst dein Geld, wenn es an der Zeit ist; allerdings ist es noch nicht an der Zeit. Komm damit klar, oder nicht; mir egal."

Und damit ging ich und ließ ihn zurück.

Wie ich auch jeden zurückließ, denn ich brauchte niemanden, niemanden außer mir selbst.

Jeder andere brachte mir nur Missstände und war eine Last für mich, und ich wollte nicht mit irgendjemandem zusammen sein, irgendwo.

Das war mein Leben. Ich war ein Einzelgänger. Ich war nur für mich und das war auch okay so. Ich brauchte niemanden.

Und wenn ich niemanden meinte, dann meinte ich auch niemanden.

Egal wie oft mir jemand durch den Kopf spukte, ich vertrieb ihn davon immer wieder. Immer, wenn ich Poster von ihm sah, oder ihn in der Fernsehwerbung sah, sah ich weg und lächelte müde.

Er war der einzige, bei dem ich schonungslos ehrlich gewesen war. Egal, dass ich ihn nicht gekannt hatte. Egal, dass er mich nicht gekannt hatte. Es hatte einfach gepasst.

Und ich sah ihn im Fernsehen, wie er vermeintlich Spaß hatte, lachte und alles. Doch sah ich genau hin, erkannte immer dieses kleine, kaum Erkennbare in seinen Augen.

Es war purer Hass. Selbsthass, Hass auf seine Karriere.

Immer wieder erinnerte ich mich an seine Worte, als er mit mir durch die nassen, kalten und dunklen Straßen New Yorks gelaufen war. „Ich wollte einmal ein Mensch sein."

In solchen Momenten verstand ich genau, was er meinte, denn das hier war nicht er.

Genauso wenig konnte ich mir vorstellen, dass seine Bandkollegen auch immer so gut drauf waren.

Wann auch immer mir irgendwelche Fans begegneten und mich fragten, ob ich One Direction mochte, sagte ich ihnen mit einem Lächeln, dass ich sie nicht mochte.

Sie wurden einfach nicht gut behandelt und das hasste ich an ihnen. Das war wohl auch der Grund, weswegen ich einem der Mädchen verkündet hatte, dass One Direction die schlimmste Sache der Welt wäre.

Protestierend hatte mich das Mädchen angesehen und mir erklärt, dass sie so viele Leute dadurch gerettet hatten.

Aber fragte sie einer davon, wie es ihnen ging? Weil sich selbst retteten sie damit sicher nicht.

Wie denn auch? - es war nahezu unmöglich, so gerettet zu werden.

Eher wurden diese Narben immer und immer wieder aufgerissen, ehe sie die Chance hatten, zu verheilen.

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