Spiel 13

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"Du und Yoongi also?", fragte Layla breit grinsend und wackelte mit ihren Augenbrauen. Schlimm genug, dass Minho mich schon während der ganzen Stunde damit aufgezogen hatte. Ich ignorierte meine Freunde und steckte die Bücher, wenn auch nicht gefühlvoll, in meine Tasche. Ich schulterte sie und lief aus dem Klassenraum.
"Warte doch mal, wir wollen Antworten!", schrie Layla durch den Flur und rannte mit Minho hinter mir her. Die fragenden Blicke ignorierend, sprintete ich los, um den Abstand zwischen uns zu vergrößern. Schnell warf ich einen kurzen Blick über die Schulter, um mich zu vergewissern, dass ich einen größeren Vorsprung hatte. Sie waren nicht mehr zu sehen.

"Autsch!", kam es von mir und einer weiteren Person gleichzeitig. In der Eile hatte ich nicht auf die Umgebung geachtet und bin in jemanden reingelaufen.
"Mianhae", murmelte ich und hob sofort die gefallenen Blätter und Bücher vom Boden auf.
"Danke Min", erklang die Stimme meines Gegenübers, als ich alles beisammen hatte. Ich blickte auf.
"Yoongi!", meinte ich freudig, "wie geht es deinem Bein?".
"Geht schon. Ich darf nur für eine Weile kein Sport machen und bin etwas in meinen Bewegungen eingeschränkt, aber sonst ... Ist ja kein Weltuntergang", antwortete er mir locker. Ich nickte und begleitete ihn nach draußen. Obwohl Yoongi meinte, es sei nicht so schlimm, spürte ich seine innerliche Traurigkeit. Dieses Gefühl kein Basketball spielen zu können.
"Dann bis morgen", verabschiedete ich mich von Yoongi mit einer Verbeugung und drückte ihm seine Bücher in die Hand. Ich distanzierte mich von dem Blondschopf und lief nach Hause.

"Hey Min, warte mal!", rief mich Yoongi und hielt mich somit von meinem eigentlichen Vorhaben ab. Ich drehte mich um und sah, wie er schnellen Schrittes zu mir eilte. Ich blickte ihn erwartend an und stützte ihn ein wenig, da er von der kurzen Strecke sehr erschöpft wirkte. Seine hektische Atmung wurde durch den weißen Rauch, welcher seinen Mund verließ deutlich. Seine Wangen färbten sich kurzzeitig rot, ehe sie zu ihrer blassen Farbe zurückkehrten. Yoongi stellte sich wieder aufrecht hin, als er sich erholt hatte.
"Möchtest du mit mir einen Kaffee trinken gehen? Ich lad dich ein. Sieh es als Dankeschön, dass du mich bei den Play-Offs unterstützt hast", meinte er lächelnd. Ich blickte kurz auf meine Armbanduhr und nickte.

Wir schlenderten die Straßen entlang und unterhielten uns über die Play-Offs. Als wir schließlich ein Café fanden, welches nicht mit den stressigen Stadtrhythmen in Berührung kam, betraten wir es. Der himmlische Geruch von heißer Schokolade umhüllt mich sofort und die Wärme ließ meine Fingerspitzen wieder auftauen. Wir suchten uns einen ruhigen Platz am Fenster, welcher praktischerweise eine Heizung hatte, und blickten hinaus. Der Schnee legte sich über die Stadt wie eine weiße Decke, während dessen Federn sich im Wind wiegten.

"Was kann ich Ihnen bringen?", fragte uns eine Kellnerin. Ich blickte von meiner Karte auf und blickte zu Yoongi, der mir freundlicherweise den Vortritt ließ.
"Eine heiße Schokolade und ein Stück des Mandarin-Quark-Kuchens, bitte", bestellte ich. Die brünette Kellnerin notierte sich meine Bestellung auf ihrem Block.
"Für mich ein Karamel Macchiato und ein Stück Streuselkuchen", sprach Yoongi und nickte dankend.

Während wir auf unsere Bestellung warteten, herrschte eine angenehme, und doch unangenehme Stille zwischen uns. Ich wollte die Play-Offs nicht mehr erwähnen, da Yoongi sehr betrübt war. Wieso habe ich Pabo auch mit diesem Thema angefangen?! Ich blickte hinaus und betrachtete die Schneeflocken, welche zu Boden fielen oder an der Fensterscheibe hafteten, bevor sie zu Wasser schmolzen.

Plötzlich spürte ich einen leichten Druck an meiner Hand.
"Du musst dir meinetwegen keine Sorgen machen. Ich bin nicht traurig wegen der Play-Offs", riss mich Yoongi aus meinen Gedanken. Ich starrte ihn perplex an und sah für Außenstehende sicherlich lächerlich aus.
"W-Wie? Und wes- sonst?", stotterte ich und versuchte in meinem Kopf die Festplatte für sinnvolle Wörter zu finden. Yoongi fing an zu schmunzeln, was mich schneller schockgefrostet hatte, als die Minustemperaturen, die draußen herrschten.

Only gaming | 민윤기Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt