~Kol~
„Du warst den ganzen Tag weg und siehst mehr als zufrieden aus, du hast sie gefunden." So fröhlich wie seit Ewigkeiten nicht mehr, schritt ich in den Salon unseres Hauses, wo alle, außer meiner verehrten Mutter und meinem Bruder Finn, anwesend waren und offensichtlich nicht länger hatten warten können, um endlich zu wissen, was wegen mir und Emma war.
Anfangs wollte ich es nicht glauben, als Klaus sagte, dass sie lebte, selbst als ich ihr offenes Grab gefunden hatte, weigerte sich alles in mir daran glauben zu dürfen, doch nun habe ich sie gesehen. Ich habe sie wirklich gesehen, mit ihr gesprochen, mit ihr gelacht und dennoch konnte ich es noch nicht ganz fassen.
„Gut geraten, Rebekah", antwortete ich lächelnd und schenkte mir ein Glas Bourbon ein, ehe ich mich auf einen Sessel fallen ließ.
„Wie genau hast du das angestellt, wenn ich fragen darf?", fragte Elijah nun nach und lehnte sich mehr nach vorne, „Ich habe angenommen, dass ihre Brüder sie verstecken würden und selbst wenn nicht, wie konntest du ihr näher kommen?"
„Ich weiß eben, wie sie denkt", meinte ich schlicht und leerte mein Glas, während ich an den Tag zurück dachte. Es war eher eine Eingebung gewesen, dass sie bei dem Haus sein konnte. Sie hat dieses verdammte Haus ja so sehr geliebt und laut Elijah fühlte sie sich verwirrt in dieser neuen Welt. Es hatte die Chance gegeben sie dort zu sehen, doch als ich es hatte... Es war noch berauschender gewesen, als das erste mal, wo ich sie erblicken durfte. Ich hatte an eine Einbildung geglaubt, dachte sie zu sehen, weil ich es so gerne wollte, doch sie war echt und sie war wirklich sie.
Es war ihre klare Stimme gewesen, die ich hören durfte. Ich habe ihre blauen Augen gesehen, die schon immer dem Meer ähnelten, so viele Fassaden wie dahinter steckten. Ich habe ihre Hand gehalten und exakt das selbe gespürt, wie einst.
Plötzlich war ich nach über 100 Jahren wieder lebendig. Ich fühlte und es zerriss mich von Innen heraus, dass in ihrem Blick keine Liebe mehr gelegen war, dass ihre Augen nicht gefunkelt haben vor Glück, als sie mich erblickte, dass ich nicht ihre Lippen auf meinen spüren konnte, sie an mich drücken konnte. Sie war da und doch war sie es nicht. Wenn ich sie wieder haben wollte, dann müsste ich alles wieder von vorne beginnen. Natürlich könnte ich ihr auch die Wahrheit sagen, aber um am Ende zu riskieren als irrer abgestempelt zu werden? Egal wie es sein konnte, dass sie lebte, es war nicht normal, doch ich würde es nicht hinterfragen. Ich hatte eine zweite Chance erhalten und ich würde sie nutzen, auch wenn ich nach wie vor befürchtete, dass wenn ich morgen Früh aufwachen würde, es nichts als ein Traum gewesen wäre. Wenn ich die Sonne wieder aufgehen sehen würde, dann würde ihr im Winde verwehendes Lachen das letzte sein, was mir blieb
~Emma~
Ich rannte. Ich rannte immer weiter und weiter, wollte nicht anhalten müssen, für nichts auf dieser verdammten Welt. So schnell ich nur konnte bahnte ich mir einen Weg durch den Wald, ignorierte all die Schnitte, die mir die Zweige zufügten, doch selbst das half mir nicht weiter, als ich mit voller Wucht auf den Boden gerrisen wurde und spürte, wie mir brutal die Luft aus meinen Lungen gedrückt wurde.
Bevor ich auch nur irgendwie wieder wirklich atmen konnte, mich fassen konnte, wurde ich herumgedreht und sah mit geweiteten Augen in diese schwarz umrandeten Augen, als ich einen beißenden Schmerz an meinem Hals verspürte.
Verschwitzt und mit einem rasenden Herzen erwachte ich von diesem Albtraum und wusste nicht mehr wirklich weiter. Das war vielleicht ein Traum gewesen. Ich erschauderte ungewollt und fuhr mir durch mein verklebtes Haar, ehe ich auch schon aufstand. Es schien noch recht früh zu sein, da die Sonne erst gerade dabei war aufzugehen, doch so würde ich mehr von dem Tag haben, auch wenn mir noch nicht klar war, was ich mit ihm anfangen würde.
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Remember|| Kol Mikaelson ✓
FanfictionKol Mikaelson|| Für tot erklärt wurde Emma Salvatore 1865 zu Grabe getragen, ehe sie Jahrzehnte später mit Erinnerungslücken wieder erwacht und nach einer besonderen Begegnung sogleich ihr Herz an jemanden verliert, der sie näher an den Tod bringt...