T W E N T Y - O N E| Wir müssen reden!

5.1K 244 60
                                    

Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen, seit ich wusste, was meine Brüder und Freunde alle so waren. Wirklich abgefunden hatte ich mich noch nicht mit der Sache, doch ich fing an es immer besser zu verstehen und meine Angst abzulegen.

Bonnie tat es nach wie vor furchtbar leid so vieles geheim gehalten zu haben und hatte mir erzählt, wie es ihr damals erging, während ich Elena nun besser verstand. Nach allem was Klaus vor allem ihr angetan hatte, konnte ich nachvollziehen, wieso sie alle ihn verabscheuten und auch wieso sie vielleicht so zwischen meinen Brüdern stand, nachdem ich wusste, was wegen Stefan und Klaus gewesen war.

Kol war jedoch ein tabu Thema. Ich ignorierte ihn immer noch, fühlte mich fast schon langsam echt schlecht deswegen, doch so lange ich selbst nicht wirklich wusste, was ich wollte, konnte ich ja keine Entscheidung treffen.


„Also, ich finde ja, dass blau dir gut steht oder grün", meinte Caorline, als ich endlich mit ihr und Elena shoppen ging und meine eigene Kleidung bekam, so dass ich nicht länger nur mit Bonnies Sachen durch die Gegend laufen musste.

„Damon besteht darauf, dass sie am Ende nicht aussieht wie eine... naja er hat es nicht gerade nett formuliert", warf Elena ein und ich verdrehte die Augen, denn Damon konnte manchmal echt schlimm sein.
„Also würde er einen tiefen Ausschnitt nicht akzeptieren?", fragte ich und begutachtete ein eben solches Top, das recht viele Einblicke liefern würde.
„Lust zu provozieren?", fragte Caroline amüsiert nach und ich nahm es wirklich mit, denn warum nicht?
„Ich habe Damons Nerven schon lange nicht mehr zerstört, warum nicht?", fragte ich belustigt nach und folgte den beiden.

Ursprünglich wollte Bonnie eigentlich mit uns kommen, doch sie wollte ihre Zeit dann doch lieber noch etwas mehr mit Jeremy verbringen, da die beiden wohl irgendwie zusammen waren und ich verstand es voll und ganz. Ich würde es womöglich auch vorziehen Zeit mit der Person zu verbringen, die ich liebte, wenn es nicht so kompliziert wäre.


„Sehr gute Einstellung, aber..." Bevor sie ihren Satz beenden konnte, verstummte sie und blieb erstarrt stehen, was mich mal dazu brachte aufzublicken und ich verdattert zu Kol sah, der an einer Säule im Laden gelehnt da stand, die bewundernden Blicke der ganzen Mädchen ignorierte, die um ihn herum am einkaufen waren und mich ansah, als wäre ich das einzige auf dieser Welt, das wichtig wäre. Mein Herz fing bei seinem Anblick doppelt so schnell zu schlagen an und ich spürte, wie nervös ich wurde und am liebsten auf ihn zugerannt wäre, meine Arme um ihn geschlungen und mein Gesicht an seiner Brust vergraben hätte, doch dann hätte ich eine Entscheidung getroffen und im Grunde hatte ich das eben noch nicht.

„Kol", hauchte ich leise, wusste, dass er mich dennoch hörte und sah ihn mit einer solchen Sehnsucht an. So lange hatte ich ihn nicht mehr gesehen und diese Entfernung zu ihm war grausam gewesen, aber notwendig.

„Können wir reden?", fragte er leise und fast schon irgendwie flehentlich nach, doch bevor ich antworten konnte, machte Caroline sich bemerkbar.
„Ich glaube ja, dass du gehen solltest! Wenn sie Kontakt wollen würde, hätte sie sich gemeldet!", bemerkte sie zynisch, doch im Grunde konnte ich nicht mehr weg, nun wo er hier war. Niemals hätte man es geschafft mich zum Gehen zu bewegen und ich wollte mit ihm reden, ihm vielleicht mal meine Sorgen schildern und wieso ich ihn ignorierte, verdient hätte er es ja auch.

„Nein, ist schon gut", sagte ich deswegen standhaft und sah aus dem Augenwinkel, wie Elena sich wieder zu uns gesellte, „Wir beide müssen wirklich reden."

„Sicher?", fragte Elena besorgt nach, doch ich nickte nur und drückte alle Klamotten Caroline in die Arme.
„Ja, sagt meinen Brüdern, dass ich später komme und sie sich nicht sorgen müssen", sagte ich noch dazu, als ich recht unsicher auf Kol zu lief, der jede Bewegung von mir genauestens verfolgte und sich von der Säule abstieß.
„Bereit mit mir zu reden?", fragte er nach, als ich ihn erreichte und unsicher wie bei unserer ersten Begegnung nickte ich, hatte das Gefühl, als würden wir von vorne starten, als wären all die Wochen zuvor nie geschehen und eigentlich wollte ich das nicht, doch ich war noch nicht von meiner Starre aufgetaut.

Remember|| Kol Mikaelson  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt