S I X T Y - O N E| Die andere Seite

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Kol

Ich hatte mich oft in meinem Leben gefragt, was einem nach dem Tod erwarten würde, hatte nie damit gerechnet, dass ich in irgendeiner Form eines Paradieses landen würde, dass es danach besser und schöner für jemanden wie mich werden würde, doch die andere Seite erschien mir schlimmer zu sein als die Hölle. Ein Teil dieser Welt zu sein und doch auch nicht war eine Form der Folter, die unerträglich war, es war wie in einem nie endenden Albtraum, von dem es kein entrinnen kam. Tag ein Tag aus beobachtete ich Emmas Brüder und ihre nervigen Freunde, konnte nichts tun, mich nicht in ihre Gespräche einmischen und dieser verfluchte Gilbert Junge ließ mich nur verdammt selten genug an sich ran, dass wir miteinander kommunizieren konnten und eigentlich wollte ich das nicht einmal mit jemandem wie ihn müssen, er hatte mich schließlich getötet, hatte Emma und mir das hier angetan. Es war nur seine Schuld, dass ich hier war, dass Emma hatte sterben müssen und ich verabscheute ihn und seine Schwester dafür, würde mich irgendwan noch dafür rächen. Getrennt von ihr zu sein war vermutlich das wirklich schlimme an der ganzen Sache. Zu wissen, dass sie tot war, weg war, ich nicht einmal wusste, ob es ihr gut ging, wo auch immer sie sich nun befand, es war grauenvoll. Ich wollte nur, dass sie ein normales Leben führen konnte und doch schien das unmöglich zu sein, zumindest so lange diese Idioten keinen Weg finden würden mich zurück zu kriegen und ich wusste selbst nicht wirklich, wie man das schaffen sollte.



Gelangweilt lief ich im Wohnzimmer der Salvatores auf und ab, wünschte mir beachtet zu werden, Aufmerksamkeit zu kriegen, immerhin war das letzte Mal seit Jeremy mit mir gesprochen hatte oder dessen Hexenfreundin, sehr lange her. Seit ihrem Anschlag auf mich, seit Emmas Tod war jetzt bald ein ganzes Jahr schon vergangen und in dieser Zeit hatte sich verdammt viel getan. Die Hexe ist gestorben und ist zu dem Anker der anderen Seite geworden, sie hatten ein Heilmittel gegen Vampirismus gefunden und es Katherine Pierce in die Kehle geschüttelt, die daraufhin gestorben war, und nun fing endlich an sich etwas bei der ganzen Sache hier zu tun, etwas geschah, was mir Angst machte und mir dennoch in gewisser Weise Hoffnung gab, denn die andere Seite fing an zu bröckeln. Seit einigen Wochen nun schon merkte ich eine Veränderung hier, schaffte es öfters als mir lieb war sogar andere Tote hier zu sehen, hatte mitbekommen, wie einige von ihnen von einem schwarzen Sog mitgerissen wurden und ich wollte nicht wissen, was wäre, wenn man von diesem Ding eingezogen wurde, doch irgendwas veränderte sich hier und vielleicht wäre es machbar dieser Hölle somit irgendwie zu entkommen? Ich musste es hoffen und die kleine Bennett-Hexe ebenso, denn diese würde als Anker der Seite mit mir gnadenlos untergehen, wenn das alles hier einstürzen sollte und falls Emma nicht Motivation genug für sie alle wäre daran was zu ändern, wäre es das Leben der Hexe hoffentlich.

„Und wie genau soll das funktionieren? Angenommen es würde funktionieren und einen Weg aus der anderen Seite heraus bewirken, wie willst du es anstellen so viele übernatürliche Wesen gleichzeitig zu opfern?", fragte Damon gerade genervt, der mit Stefan im Schlepptau die Treppe heruntergelaufen kam, aufgebracht wirkte. Da ließ ich sie mal kurz allein und es ergab sich was Neues hierbei?

„Ich weiß es doch auch nicht, doch irgendwas müssen wir tun! Wir müssen Bonnie retten, könnten jeden zurückholen von der anderen Seite, wir..."
„Wir müssten Kol zurückholen und wissen nicht einmal wie sehr wir das wollen sollten", merkte Damon an und ich schnaubte beleidigt auf. Arschloch!

„Wir kriegen mit ihm unsere Schwester wieder."
„Und ich will nichts lieber als das, doch wer sagt, dass sie wirklich auch wieder aufwachen wird? Wenn die andere Seite zu Bruch geht, diese Dana verschwindet, vielleicht verschwindet ihr Zauber und alles ist umsonst, doch dafür haben wir einen psychopathischen Urvampir hier, der uns aus Rache alle umbringen würde und falls du es vergessen haben solltest haben wir nicht einmal eine Waffe mehr mit der wir ihn töten könnten." Ich lächelte ungewollt von seinen Worten, denn da hatte er wohl recht.

Remember|| Kol Mikaelson  ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt