Kapitel 1

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Lächelnd ging ich den Waldweg entlang. Mit jedem Schritt wurde ich schneller. Bald schon rannte ich durch den Wald. Geschickt wich ich einzelnen Bäumen, Büschen und kleinen Felsen aus, die mir den Weg versperrten. Einzelne Sonnenstrahlen fielen durch die Baumkronen auf den Pfad und wie immer versuchte ich wie ein kleines Kind ihnen auszuweichen. Als ich fast angekommen war, verlangsamte ich meinen Gang bis ich schließlich ganz stehen blieb. Ich setzte mich auf einen Felsen und legte den Kopf in den Nacken. Ich blickte durch ein kleines Loch in den Wipfeln der Bäume in den unglaublich blauen Himmel. Jedes Mal wenn ich hier war schien die Sonne und keine einzige Wolke hing am Himmel. Es war einfach wunderschön. Da ich hier keine Wurzeln schlagen wollte, sprang ich von dem Felsen herunter und machte mich auf den Weg Richtung den Ort, an dem sie auf mich warten würde.

Schließlich trat ich auf die Wiese hinaus. Es war mit Abstand das schönste Fleckchen Erde, das man sich vorstellen kann. Die Wiese hatte ein kreisrunde Form und um sie herum nichts als Wald. Auf ihr wuchsen Blumen in allen Farben des Regenbogens. Das Gras war nur ein paar Zentimeter lang und ging man über dieses hatte man das Gefühl über Wolken zu laufen.

Und da lag sie. Ihre Beine und Arme von sich gestreckt in der Mitte der Lichtung. Ihre Haare waren um ihren Kopf herum ausgebreitet. Langsam ging ich auf sie zu. Mit jedem meiner Schritte pochte mein Herz heftiger und als ich dann vor ihr stand und sie betrachtete, war ich überwältigt.. Mit ihren langen, braunen Haaren, ihren immer strahlenden blauen Augen, ihren Lippen, auf denen immer ein Lächeln lag, ihrer kleinen Stupsnase und ihrer perfekten Figur war sie das wundervollste Wesen, das ich je gesehen hatte.

Als sie mich endlich bemerkte, sprang sie freudig auf und fiel mir um den Hals. Ich sog ihren Duft ein und drückte sie fest an mich. „Ich habe dich vermisst mein Engel.“ Sie lehnte sich leicht von mir weg, um mir besser in die Augen schauen zu können. „Ich dich auch mein kleiner Nialler!“ Und schon drückte sie ihre Lippen auf meine. In mir explodierte ein gigantisches Feuerwerk und ich hatte das Gefühl jeden Moment zu zerplatzen vor Glück und Liebe. Nach kurzer Zeit spielten auch unsere Zungen eifrig miteinander, wobei ich schnell die Oberhand gewann. Ich könnte sie den ganzen Tag, die ganze Nacht oder sogar mein ganzes Leben lang küssen. Mit Essenspausen dazwischen versteht sich.

Nach gefühlten fünf Stunden lösten wir uns keuchend voneinander. Ich ließ mich ins Gras fallen und zog sie auf meinen Schoß. Sie lehnte ihren Kopf gegen meine Brust und ich nahm vorsichtig ihre Hand in meine. Dann begann ich zu erzählen. Von meiner Familie, den Jungs, Irland, unserer letzten Tour, meinen Crazymofos und von allem, was mir eben gerade einfiel. Sie hörte mir aufmerksam zu, lachte die meiste Zeit und stellte Fragen, wenn sie etwas nicht verstand. Was öfters vorkam, denn sie war manchmal nicht der schnellste Denker, aber dies war eine Sache für die ich sie sosehr liebte. Ich liebte ihre Art in allem und jedem etwas Gutes zu sehen, ich liebte es, wie leicht ich sie zum lachen bringen konnte, ich liebte ihr Grübchen, das sich, immer wenn sie lachte, zeigte, ich liebte es, dass sie immer einen guten Rat hatte, ich liebte es, dass sie nicht nachtragend war. Einfach alles an ihr war liebenswert.

Nachdem wir noch ewig weiter geredet hatten, beschloss ich schließlich, dass es Zeit war zu gehen. Gemeinsam gingen wir zurück zum Ende der Lichtung und verabschiedeten uns. Sie drückte ihre Lippen noch kurz auf meine bevor ich mich umdrehte und zwischen den Bäumen verschwand.

The little Hole in my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt