ein unerwarteter Besuch

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Nächster Tag

Irgendwie war ich aufgeregt, durch den Gedanken, dass Matteo mich heute besuchen würde.

Ich aß, machte die Krankengymnastik und dann klopfte es schon an der Tür...

Auch wenn ich lange keine Zweisamkeit mehr mit Matteo genießen konnte durch diesen Unfall und mich an vieles nicht mehr erinnerte, spürte ich trotzdem eine besondere Verbindung. Ich hatte mir schon meine Lieblingsklamotten heute angezogen und auf dem kleinen Tisch im Zimmer hatte man für den Besuch 2 Stücke Kuchen, für mich und Matteo bereitgestellt.
Ja. Ich war aufgeregt.

"Herein" rief ich, setzte mich bequem in mein Bett und atmete einmal tief ein. Ich sah hoch. "Luna! Oh meine Güte. Du- Du bist tatsächlich wach!"
Eine ältere blonde Frau, sehr schick angezogen, kam in mein Zimmer.
Die Senõra Sharon? Sharon Benson? Das musste sie sein. Ich war verwirrt. Extrem verwirrt und ich brauchte eine Erklärung.

"Sol. Ich... Duuu..."
Tränen strömten über ihr Gesicht.
Sie setzte sich zu mir aufs Bett und nahm vorsichtig meine Hände.
Ich hatte nicht das Bedürfnis etwas zu sagen. Sie konnte ohnehin nicht aufhören zu reden.
"Warum ist es mir nie aufgefallen? Du bist quasi das Ebenbild von Lili. Du bist Sol Benson, Luna."

Sie legte ihre Hand auf meine Wange.

Es viel mir echt schwer, das alles zu vearbeiten. Dieses alte Leben. Das alte alte Leben. Vor der Adoption.

Eine Identität mehr, die ich wieder aufleben lassen musste.

"Ich bin deine Tante Sharon."

Ich konnte diese Frau nicht einschätzen. Wie war sie vor dem Unfall zu mir und meinen Eltern? Kannte ich sie schon immer und was ist mit 'Lili?

Sie erklärte mir alles. Alles alles. Lili war meine leibliche Mutter, wir hatten in der Villa Benson gelebt ohne zu wissen, dass es quasi mein ursprüngliches Zuhause war. Es war mehr als verrückt und ich war mir nicht sicher, ob ich hinterher kam...
"Ich habe etwas für dich." sagte Sharon auf einmal und holte etwas aus ihrer Tasche. In der geschlossen Hand hielt sie nun etwas und kam näher um es mir zu geben.

Plötzlich klopfte es  wieder. Matteo kam hinein. Oder besser gesagt: ein riesiger Strauß von bunter Blumen, hinter denen ich Matteo nur vermuten konnte.
"Hier ist eine spezielle Lieferung für die Lieferfee!" Ich musste das Lachen unterdrücken.

Er kam an mein Bett, sah dann die Señora und schrak etwas zurück. "Ähm hi." sagte er und fuhr sich durch die Haare.
Er lehnte sich über mich und umarmte sich. Einen kurzen Moment war sein Gesicht meinem sehr nah, er sah mir tief in die Augen. Dann gab er mir einen flüchtigen Kuss.

"Ich werde dann mal aufbrechen.." begann die Señora Sharon während sie flüchtig ihre Tasche nahm und von der Bettkante aufstand. Was auch immer sie in der Hand hatte um es mir zu geben, verschwand jetzt wieder in ihrer Tasche.
"Vielen Dank, dass sie hier waren und mir die ganzen Sachen erzählt und erklärt haben." sagte ich und griff kurz nach ihren Händen.
"Nenn mich doch 'Tante Sharon', Luna." sagte sie. Ich bemerkte ihre Augenringe. Einen Moment später war sie weg. Ich wollte aufstehen und Matteo half mir mit einem besorgten Blick.
"Geht das so?"
"Ja, alles gut..." sagte ich. "Möchtest du ein Stück Erdbeerkuchen?"
[Zwischenbemerkung: auf Spanisch nennt Luna Matteo 'Chico Fresa', was übersetzt 'Erdbeerjunge" bedeutet]
Matteo grinste und wir setzten uns gegenüber an den winzigen Krankenhaustisch. Ich betrachtete den herrlichen Strauß, den Matteo aus das Fensterbrett gestellt hatte.
"Ist es nicht verrückt, dass es plötzlich alles dir gehört?" Ich sah von meinem Stück Kuchen auf.
"Was meinst du?" Ich sah ihn fragend an.
"Na die Villa, da deine Eltern dort gelebt haben, und du ihr Kind bist...
Es gab ja einen Brand in der Villa..." half er mir auf die Sprünge.
"Ja, das hat sie mir erzählt. Also Tante Sharon." gab ich zurück.
"Deshalb gehört die Villa doch theoretisch dir." Er grinste.

Wow.
Luna Valente. Teenager mit Skate Leidenschaft. Aus dem Koma aufgewacht. Von Adoptiveltern großgezogen. Von Mexico nach Buenos Aires gereist. Ein fester Freund, der Blumen brachte. Scheinbar mehrere verschwommene Vergangenheiten. Zwei beste Freunde. Eine verwirrte Frau, die nach neusten Erkenntnissen meine Tante war. Und jetzt auch noch Villenbesitzerin?!

Das war eine Menge. Es war schlich und einfach unglaublich. Fast schon unglaubwürdig.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2020 ⏰

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