Es dämmerte und in der Ferne vernahm er Wolfsgeheul. Der kühle Wind peitschte ihm ins Gesicht, während er Epona weiter vorantrieb. Bald schon waren sie an dem Tor mit den Eisengittern angekommen und Epona sprang mit Leichtigkeit hinüber. Vor ihnen tat sich der große See auf, das Häuschen des Professors, dass aus dem Kamin rauchte und ein einsames Mädchen, welches das Wasser betrachtete. Er zügelte sein treues Pferd, brachte es zum stehen und sprang hinunter. Epona schnaufte und er strich ihr Sanft über die Mähne. Navi kam aus seiner Kapuze gekrochen.
"Navi, lass mich bitte kurz allein"
Die kleine Fee nickte und flog hinüber zu Epona, um es sich auf ihren Rücken gemütlich zu machen.
Das Gras unter seinen Füßen war nass und schmatzte unter jedem seiner Schritte. Das Mädchen hatte sich nicht vom Fleck gerührt, sie kehrte ihm noch immer den Rücken zu und starrte auf die Tiefen des Sees. Neben ihr blieb er stehen.
"Guten Abend, Link. Ist es nicht wunderschön, wie sich der Mond im Hylia-See spiegelt?"
Ihre Stimme klang so sanft wie immer und sie wendete den Blick nicht vom Wasser ab, während sie mit ihm sprach. "Warum bist du hier? Es ist gefährlich hier draußen", sagte er, ohne ihre Frage zu beantworten.
Sie seufzte.
"Ich bin gern hier. Es ist so ruhig und..einsam", sie hielt kurz inne, "außerdem bewachen die Zoras den See, bei ihnen bin ich sicher"
Er bezweifelte das und sie schien es bemerkt zu haben, denn jetzt sah sie ihn eindringlich an.
"Ich bin stark genug, Link"
Er nickte. Nicht nur im Wasser spiegelte sich der große, leuchtende Mond wieder, denn er ließ auch ihre blauen Augen funkeln.
"Zelda. Ich will dich nur in Sicherheit wissen" seine Stimme war warm und ruhig.
Sie lächelte, als täten ihr seine Worte gut.
"Ich weiß.." murmelte die Prinzessin.
Er griff nach ihren Händen und nahm sie in die Seine. Sie waren kalt. Er drückte sie fest an seine Brust, um sie zu wärmen und im Nachhinein wurde ihm klar, dass das keine gute Idee gewesen war, denn sein Herz klopfte wie verrückt. Zelda beobachtete ihn gebannt und bei jemand anderem wäre ihm das unangenehm gewesen.
"Hast du Angst?" flüsterte sie.
Natürlich hatte sie sein Herzrasen bemerkt. Er schüttelte den Kopf und blickte ihr nun tief in die Augen. Einen Moment lang war alles um sie herum still, bis ein kalter Wind aufkam. Ihr langes Haar wehte im Wind und sie drückte sich fest an ihn, um sich vor der Kälte zu schützen.
"Ich bring dich zum Schloss", sagte er nun und löste sich von ihr. Er wollte ihr grade den Rücken zukehren, um Epona zu rufen, als ein "Nein!" ihn stoppte. Ihre Hand griff nach seinem Arm. Ihr Atem ging ungleichmäßig, als fürchtete sie sich vor ihren nächsten Worten. Der Mond strahlte nun hell über ihnen und es war vollkommen still, bis auf das Plätschern des Wassers.
"Geh nicht wieder fort", sie war den Tränen nahe.
"Warum nicht?" er wusste nicht was er antworten sollte und er hasste es, sie so zu sehen.
"Weil ich dich brauche"
Sie sank zu Boden und er stand noch immer wie angewurzelt da. Ihm wurde heiß und kalt zugleich und ihm war schwindelig.
Sie braucht mich, schwirrte ihm durch den Kopf. Plötzlich wurde ihm wieder bewusst wo er war. Er setzte sich zu ihr, zog sie vorsichtig auf seinen Schoß, legte seine Arme um sie und küsste sie. Es war ein langer Kuss und er kam ihnen wie Jahre vor und er hätte auch noch hunderte von Jahren dauern sollen, doch irgendwann war er vorbei. Link sah zu ihr und sie lächelte ihn an und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
"Ich werde nie wieder fort gehen. Ich werde bei dir bleiben, solange wie du willst"
Und bald schon dämmerte es und ein neuer Tag brach heran.
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The Legend of Zelda - ZeLink {OneShots}
FanfictionEin bisschen ZeLink, einfach das was mir gerade in den Sinn kommt. Eher unregelmäßige Updates :)