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Die folgenden Wochen ließ Yoongi mich nicht aus den Augen.
Er sagte, dass er Angst um mich hatte.
Ich war glücklich.

Glücklich, dass er sich um mich sorgte.

Yoongi begleitete mich überall hin, las mit mir zusammen in meinen Büchern, war einfach da.
Mit Tante Dora redete ich in der letzten Zeit immer seltener.

Aber fehlen taten mir die Gespräche mit ihr nicht sonderlich.
Die Hauptsache war, Yoongi war bei mir.

Von Tag zu Tag wurde es stiller zwischen uns. Aber das war mir egal, wir verstanden uns auch ohne Worte.
Wir beauchten nur uns beide.

Eines Abends kam Yoongi aus dem Wandschrank heraus. Es verwunderte mich, immerhin wollte er sich gerade schlafen legen, so wie ich auch.
Ich lag bereits unter der Decke und war gerade dabei gewesen das Licht auf meiner Kommode auszuschalten.

Yoongi schritt zu mir, setzte sich hinter mich. Ich verrenkte beinahe meinen Nacken, um ihn anblicken zu können.
Dann legte er sich hin.
Ich schaltete schnell das Licht aus und drehte mich zu ihm um.

Es war so dunkel, doch Yoongis Gestalt erschien so hell, dass ich trotzdem jedes Detail von ihm sehen konnte.
Seine Augen wirkten schwärzer als sonst. Er trug kein Lächeln in seinem schönen Gesicht. Es war beinahe, als hätte er keinen Gesichtsausdruck.

"Yoongi. Geht es dir gut?", fragte ich deshalb leise.
Meine Stimme glich einem leisen Windhauch. Leicht und kaum wahrnehmbar.
Yoongi hatte mich trotzdem verstanden.

"Mir geht es nur dann gut, wenn es dir auch gut geht, Phoebe. Ich mache mir Sorgen um dich.", gab er zurück.
Ich nickte stumm, als Zeichen meines Dankes.
"Du bedeutest mir viel.", hauchte ich noch.

Ich sah, wie sich Yoongi zu mir rüberbeugte. Er sah mir tief in meine Augen. Als wollte er, durch sie hindurch, in meinen Kopf hinein schauen.
"Du bedeutest mir noch viel mehr, Phoebe. Liebste Phoebe."

Er strich mit seiner blassen Hand über meine Wange, doch ich spürte es nicht.
Mich überkam wieder diese Sehnsucht nach ihm.

"Yoongi, es tut mir so weh."
Meine Tränen wollten wieder ausbrechen, doch ich hatte sie unter Kontrolle und behielt sie in mir.

"Bald wirst du mich so spüren können, wie ich dich spüre. Warte noch eine Weile.", sagte er zuversichtlich und legte seine Lippen kurz auf meine.

Ich wollte mich ihm entgegen strecken. Wollte verzweifelt etwas fühlen.
Doch ehe ich es weiter versuchen konnte, waren Yoongis Lippen auch schon wieder verschwunden und er legte sich zurück in die Kissen.

Seine Hand hielt meiner fest.

Und so schlief ich dann auch ein.
Mit Yoongis wachsamem Blick, der auf mich gerichtet war.

Am nächsten Morgen war Yoongi mal wieder verschwunden.
Schon lange nicht mehr habe ich mich so allein gefühlt.
Ein riesiges Loch klaffte in meiner Brust, schien mich auffressen zu wollen.

Ich hatte keine Lust auch nur einen Fuß aus dem Bett zu setzen.
Also sagte ich zu Tante Dora, dass es mir an diesem Tag nicht so gut ging.
Ich sagte ihr, dass ich Bauchschmerzen hatte. Und die hatte ich wirklich.

Sie kochte mir eine leichte Suppe und machte mir Tee und eine Wärmeflasche.
Ich konnte gerne nach ihr rufen, wenn ich noch etwas benötigte, hatte sie gesagt.
Ich hatte bloß genickt.

Ich fühlte mich komisch. So seltsam erschöpft, so schwach wie noch nie.
Und als Yoongi endlich wieder auftauchte, war dieses Gefühl nicht verschwunden.
Es wurde bloß noch stärker.

"Ich kann nicht mehr, Yoongi.", hatte ich geflüstert, als er sich an die Bettkannte kniete.

Er sah zu mir hinauf.
Sein Blick zeigte am Anfang nichts besonderes.
Es war erst wieder dieser leere Blick, mit dem er mich auch in der Nacht angeschaut hatte.

Doch dann lächelte er.
Ein Lächeln, dass mir eine Gänsehaut bereitete.
Mich zum Zittern brachte.

Yoongi legte sich zu mir, beugte sich über mich, strich mir durch die Haare.

"Ich werde dir jetzt eine Geschichte erzählen. Hör mir also gut zu, Phoebe."

Und ich tat, was er mir gesagt hatte.
Etwas anderes wollte ich auch nicht mehr tun.

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Di 03. Januar 2017
02:07 a.m.

Wardrobe Ghost || min yoongiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt