Part 15

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Sota P.o.v :

Am Hochhaus angekommen, steige ich aus und gehe einmal um das Auto herum, um Hanna heraus zu holen. Sie ist immer noch so extrem heiß an der Stirn, als ich sie erneut an dieser anfasse. Ohne sie zu wecken, hebe ich sie hoch und transportiere sie zu meinem Apartment, was gar nicht so leicht ist, wie es aussieht. Die ganzen Türen sind schwer auf zu bekommen, mit ihr in den Armen. Angekommen, klingele ich und mein Freund macht mir die Tür auf. Ohne etwas zu sagen, gehe ich an ihm vorbei und lege Hanna ins Gästebett.

"Dir auch einen guten Abend" höre ich ihn hinter mir sagen.

" Sorry, Jiho"

Ich drehe mich zu ihm um und begrüße ihn mit einem Kuss und einer darauffolgender Umarmung.  Danach schaut er fragend zu Hanna. Ich erkläre ihm alles ganz genau. Er nickt nur und sagt:

"Dann lassen wir sie lieber ein paar Tage hier, vor allem wenn sie Fieber hat.
Ich koche schnell etwas leichtes" 

Und schon ist er in der Küche verschwunden. Dafür liebe ich ihn so sehr. Dass er immer alles versucht zu verstehen, gleich Lösungen parat hat und immer einen Grund sieht, wieso ich das tue. Obwohl hier der Grund klar ist, sie würde sonst immer noch dort sitzen.
Nach einer Weile kommt Jiho wieder in das Zimmer. Bepackt mit einem Tablett, worauf er Haferschleim transportiert.

"Du musst sie wecken, damit sie etwas essen kann und danach die Tabletten."  erklärt er.

Ich stimme zu und mache mich daran sie leicht an der Schulter zu rütteln.

"Hanna.. Hanna wach auf, du musst etwas essen und dann die Medizin nehmen."

Murrend öffnet sie langsam ihre Augen. Ich helfe ihr dabei sich aufzusetzen. Jiho stellt ihr das Tablett auf den Schoß und sie versucht sich daran den Löffel zu greifen, was ihr nicht gelingt. Da ich schon aufgestanden bin und die Tabletten suche, setzt sich Jiho neben sie und reicht ihr das Essen an.
Nachdem ich die Tabletten gefunden habe, sind die beiden  auch schon fertig.  Ich reiche ihr die Tablette und hole vorher noch ein Glas Wasser, was ich ihr auch gebe. Sie schluckt beides und gibt mir das Glas. Ganz bei der Sache scheint Hanna jedoch nicht zu sein.  Kurz darauf ist sie auch schon wieder eingeschlafen. Ich ziehe ihr noch sachte die Decke bis zum Kopf hoch, streichel ihr vorsichtig über den Kopf und gehe dann aus dem Zimmer. Hinter mir schließe ich die Tür leise.
Danach setze ich mich neben Jiho auf die Couch und kuschel mich an ihn, bis ich auch einschlafe.

Chankyun P.o.v:

Als ich nach Hause komme, schmeiße ich zuerst meine Sachen hin und gehe dann in die Küche, um Abendessen zu zubereiten. Heute koche ich mal nur Ramen als Essen, welches auch sehr schnell fertig ist. Erst esse ich gemütlich und gehe dann mit dem Tablett in der Hand zu Hanna ihr Zimmer. Ich klopfe an.  Keine Antwort, also gehe ich,  nachdem ich aufschlossen habe hinein, um das Tablett auf den Boden zu stellen.  Doch so weit komme ich nicht. Das Zimmer ist kalt,mir läuft ein Schauer über den Rücken. Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Ich schaue mich um, Hanna ist nirgends zu sehen,ihre Tasche aber schon. Ich schaue auch ins Bad.

Niemand.

Als ich wieder aus dem Bad gehe, bemerke ich das Kaputte Fenster.

Nein.

Nein, sie ist doch nicht?

Ich sehe den Stuhl, welcher auch zerbrochen ist, genauso wie das Glas. Auf dem Boden sind kleine Blutflecken zu sehen. Ich schaue hinab in die Tiefe,  dann links,  dann rechts. Niemand zu sehen. Verzweifelt sinke ich auf den Boden.
Doch ich beschließe schnell, dass ich sie suchen gehe. Es hat den ganzen Tag nur geregnet. Was wenn sie krank wird. Was wenn sie jemand mit nimmt oder schlimmeres:

Was wenn sie stirbt? Von einem Auto angefahren wird?

Ich renne aus der Wohnung. So schnell war ich noch nie wieder draußen. Ich renne einfach los, ohne nachzudenken. Es regnet immer noch. Ich frage Passanten und Ladenbesitzer, aber keiner meint sie gesehen zu haben. An einer kleinen Bushaltestelle mache ich Rast. Ich setze mich auf die Bank, lehne meinen Kopf in den Nacken und starre in den dunkelen Himmel.

Verdammt.

Ich habe sie verloren.

Wahrscheinlich für immer.

Wie dumm kann man auch nur sein?

Hätte ich sie bloß nicht so selbstsüchtig eingesperrt, dann wäre es gar nicht erst dazu gekommen...
Ich beiße meine Zähne fest zusammen doch mir rollen nun trotzdem die Tränen über mein Gesicht. 

"Verdammt"  schreie ich in den immer noch dunkelen Nachthimmel.

HiddenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt