Kapitel 4

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Heavens POV

Ich blinzelte. Warum war es hier so dunkel? Und wo war ich überhaupt? Ich konnte mich nur noch dunkel erinnern.

Ich war auf dem Rückweg von Kaylee gewesen, als ich diesen zwei Typen begegnete. Alles andere waren verschwommene Bilder. Langsam setzte ich mich auf und verspürte ein Ziehen in meinem Rücken, welches mich aufkeuchen ließ. Obwohl es so dämmerig war, sah ich gut.

Ich lag in einem großen Himmelbett, links von mir ein Fenster und rechts ein Schrank. Ich stand auf und bemerkte das ich nur in Unterwäsche dastand. Schnell blickte ich mich nach meinen Klamotten um, sah aber nur einen Kleiderhaufen auf einem Stuhl.

Ich tapste rüber und hob einen Hoodie auf. Das sah aber verdächtig nach Jungsklamotte aus. Ich seufzte und zog ihn über, genauso wie die Jogginghose. Ein wenig panisch, wollte ich aus dem Raum gehen, legte mir aber vorher einen Plan zurecht.

Ich würde versuchen wegzurennen und zur Not würde ich dem Typen eine runterhauen. Vorsichtig öffnete ich die Tür und blickte mich um, nichts. Ich drehte mich um und schloss die Tür wieder hinter mir.

Leise, um möglichst unbemerkt hier rauszukommen, schlich ich den Flur entlang und gelangte schließlich in ein riesiges Wohnzimmer. Staunend blickte ich mich um. Dort stand ein schwarzes Ledersofa, ein riesiger Plasmafernseher und eine Musikanlage.

Zögernd blickte um die Ecke, dort war eine riesige Küche. Plötzlich öffnete sich hinter mir eine Tür und ich zuckte zusammen. Ich rannte in die Küche und kramte in den Schubladen nach einem Messer. Als ich eins gefunden hatte, drehte ich mich ruckartig wieder um. Kurz blieb mir die Luft weg, da stand ein Junge in meinem Alter und blickte mich grimmig an.

Sein blauen Augen waren skeptisch zusammengekniffen. Und trotzdem sah er einfach umwerfend aus.

"Leg das Messer weg!"

Ich hielt es vor mich gestreckt und wich langsam zurück. Ich presste die Lippen zusammen und schüttelte meinen Kopf.

"Na gut!"

Knurrte der Junge und schmiss sich aufs Sofa. Ich blickte mich panisch nach der Ausgangstür um, als ich dachte das ich sie gefunden hatte, schlich ich auf sie zu.

"Denk nicht mal dran!", zischte der blonde Junge. Ich zuckte zusammen, sagte jedoch nichts. Ich ging einfach weiter und beobachtete ihn dabei. Er runzelte die Stirn.

"Bleib doch verdammt nochmal einfach stehen!", rief er aufgebracht. Vor Schreck ließ ich das Messer fallen. Er sprang mit übermenschlicher Geschwindigkeit übers Sofa und schnappte sich das Messer ehe ich überhaupt mit der Wimper zucken konnte. Leise hauchte ich ein "Oh" und sah ihn mit großen Augen an.

Nun bemerkte ich ein schwaches Grinsen auf seinem Gesicht.

"Hast du Hunger?", fragte er bloß und drehte sich um, um in die Küche zu gehen. Ich vergas alle meine Vorsicht und sprang ihn von hinten an.

Ich schrie ihm ins Ohr:" Lass mich gehen du Psycho!" Und hämmerte auf seinen Rücken. Er lachte heiter.

Das war gar nicht witzig! Als ich versuchte mir das Messer zu schnappen, rastete er plötzlich aus.

Er rammte es in die Tischplatte wo es stecken blieb. Währenddessen war ich schon wieder von seinem Rücken runtergerutscht und stand da nun wie versteinert.

"Jetzt reichts aber mal! Beruhig dich und hör auf mir auf die Nerven zu gehen!"

Mir schossen die Tränen in die Augen; "Du hast mich entführt du Arsch! Lass mich gehen!", schrie ich zurück.

Kalt musterte er mich. Kopfschüttelnd drehte er sich wieder um und setzte seinen Weg fort, währen er irgendwas murmelte von: "Mit euch Neugeborenen ist es echt nicht einfach..." Bitte?! Hatte ich mich verhört? Ich war immerhin schon 17!!

"Wovon redest du?" Keine Antwort.

"Hallo?" Immernoch keine Reaktion.

Ich knirschte mit den Zähnen, das durfte doch nicht wahr sein!

"Was willst du essen?"

"Pancakes", murmelte ich gedankenverloren. Ich schlurfte zur Couch und ließ mich draufplumpsen.

Ich lag so, das ich einen guten Blick in die Küche hatte. "Möchtest du schon was trinken?", fragte er etwas sanfter.

"Hmhm, Kaffee, einen starken Bitte." Er setzte das Wasser auf und werkelte in der Küche rum. Laut seufzend rieb ich mir übers Gesicht. "Was, so anstrengend?", grinsend sah er mich an. Ich kniff die Augen zusammen und starrte so finster wie ich konnte zurück."Willst du mich verarschen?", murmelte ich leise, da ich immer noch nicht wusste wie ich ihn einschätzen sollte.

Er bedachte mich mit einem seltsamen Blick. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich aufs Sofa. Unauffällig rutschte ich ein Stück von ihm weg. "Wie heißt du?", neugierig musterte er mich. Da fiel mir auf wie schrecklich ich aussehen musste.

"Heaven, du?"

"Niall", ich nickte ihm zu "Hallo Niall, wie, äh, schön deine Bekanntschaft zu machen".

Schallend lachte er los und ich zuckte leicht zusammen. "Hi", Niall nickte mir zu. "Ich, äh...", nervös rieb ich mit meinen Händen über die Hose. Er runzelte die Stirn und wurde augenblicklich ernst.

"Du willst wissen was du hier machst oder?", ich nickte stumm. Tränen sammelten sich in meinen Augen.

Meine Eltern und meine Schwester! Sie mussten sich furchtbar Sorgen machen. Jetzt bloß nicht heulen Carter!, dachte ich und blinzelte ein paar Mal hektisch.

"Ja also die Sache ist die, ich bin ein Vampir", er sah mich an, doch ich starrte nur zurück und überlegte ob er mich verarschen wollte," und, ähhhh, du jetzt auch, weil ich dich verwandelt hab.

Weißt du noch da waren diese Typen die dich umbringen wollten und du wärst auch fast gestorben, aber ich... Hab dich... Sozusagen, gerettet." Niall räusperte sich und blickte betreten an die Decke.

Immortal Love || n.h.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt