Chapter four

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Der Vormittag mit Hunter verging super schnell und es gab viele Situationen in denen ich endlich mal lachen konnte. Ich war eventuell im Moment nicht glücklich, aber es ging mir gut. Das war schon mal besser, als diese bedrückende Gefühl. Hunter meinte am späteren Nachmittag, dass er nach Hause musste und wir verabschiedeten uns.

Ich spazierte eine Weile am Strand entlang und die Sonne ließ den Himmel rot erscheinen. Vom weiten erkannte ich eine Menschenmenge und die Musik drang leise zu mir herüber. Das Wetter war herrlich und so tanzten alle in weniger Bekleidung oder gerade mal im Bikini. Ich kam der Party immer näher und erkannte vom weiteren Dylan mit Milan. Sie saßen an einer Bar und unterhielten sich mit einem Barkeeper. Spontan entschied ich mich dazu ebenfalls dort hin zu gehen. Kann ja nicht schaden, was?
"Eine Orange mit Schuss, bitte.", sagte ich und ließ mich auf einen der Hocker fallen. Kurz sahen mich beide Jungs überrascht an, aber lächelten mir dann zu.

Mittlerweile war es 23:42 und ich wusste nicht mehr ganz genau, mit welchen Personen ich nun tanzte oder gar spreche. Ein paar Shots weniger hätten es auch getan, aber im Moment hörte ich nur die Musik und tanzte. Plötzlich rempelte mich ein Mädchen an, aber statt sich zu entschuldigen tanzte sie nun neben mir.
"Ich bin Emyliy.", rief sie über die Musik hinweg und ich lachte nur und rief meinen Namen zurück. Uns erschien wohl alles lustig und wir lachten einfach über peinlich tanzende Leute.
Emyliy schleppte mich mit zu einem Kreis aus Menschen. Kurz knickte ich weg und hielt mich an einer Schulter fest. Es war irgendein Typ. "Ups, sorry.", lachte ich nur und landete dann neben ihm im Sand.
"Wie heißt du?", rief jemand in die Runde. "Spencer und du?"
"Ich bin Peter."
"Cool.", sagte ich und kurz sahen wir uns an und bekamen dann einen Lach-anfall.
In meiner Hosentasche vibrierte mein Handy und ich zog es hervor. 'Wo steckst du?' 'Dad. Ich überlegte nicht viel und tippte einfach 'Strand. Bin erst spät da.', schaltete mein Handy aus und steckte es zurück.

Nach ein paar Runden irgendeines Trinkspiels drehte sich bei mir alles ein wenig und ich setze erstmal aus. Peter -so war glaube ich sein Name- sah manchmal zu mir herüber, aber sobald ich ihn ansah galt sein Blick nicht mehr mir.
"Ab ins Wasser!", rief jemand, riss sein T-shirt über den Kopf und sprang ins Wasser. Auf einmal standen viele weitere auf und taten es ihm gleich.
"Spencer, Komm!", packte Emyliy mich an der Hand und zog mich ebenfalls hinterher. Wir zogen noch schnell unsere Hosen und Tops aus und landeten im Wasser. Als ich wieder auftauchte hatte ich keine Orientierung, aber da er wieder. Dieser Peter. Er war ziemlich nah, aber ich sagte nichts und starte ihn nur an. Er kam mir noch mehr und dann küsste er mich einfach. Mir erschien alles witzig und ich tat nichts dagegen, sondern küsste ihn ebenfalls.
Ab da fingen meine Erinnerungen an zu bröckeln, aber ich erinnerte mich an Peter und das wir zusammen einen Weg entlang liefen.

Ruckartig fuhr ich hoch und sah mich panisch um. Das war garantiert nicht mein Zimmer. Ich griff nach meinem Handy. 'Dad' stand dort und ich nahm ab.
"Spencer? Bist du endlich dran?!"
Mir wurde ganz mulmig. Ich kroch aus dem Bett und sah dort Peter liegen.
"Ja, tut mir leid, dass ich mich nicht gemeldet habe.", erwiderte ich und ging hinaus auf den Balkon, welcher am Zimmer angrenzte.
"Wir haben uns Sorgen gemacht. Dylan ist auch nicht aufgetaucht.", fuhr er fort und klang wirklich sauer.
"Dylan und ich sind bei Hunter. Angetrunken fahren ist unzuverlässig, also sind wir bei ihm geblieben.", log ich erstaunlich gut.
Kurz war es still.
"Gut, wir reden darüber später. Wann kommst du?"
Ich nahm das Handy vom Ohr, um zu sehen, wie spät es ist. 13:11 Uhr.
"Ich bin um 14 Uhr da, okay?"
"Bis dann."
Kurz rieb ich mir die Schläfen und blieb auf dem Balkon stehen, als jemand neben mir trat und sich eine Zigarette anzündete.
"Ich kann dich fahren.", sagte er und blickte zu mir. In diesem Moment verlor ich mich ein wenig in seinen brauen Augen.

Angestrengt überlegte ich. Das war eine komische Situation. Wir haben uns geküsst, sind dann zu ihm gegangen und ich habe hier übernachtet. Wie alt war er wohl?
Ich nickte auf seinen Vorschlag hin und sprach dann meine Gedanken aus.
"Wie alt bist du?", ich lehnte mich an das Geländer und sah ihn an. Habe ich bereits gesagt, dass er Oberkörperfrei vor mir stand? Jetzt habe ich es auf jeden Fall. Er hatte eine Menge Tattoos, was ich ziemlich cool aussah.
"19. Und du?"
"Ich bin 16.", erwiderte und wartete auf eine schockierte Überraschung, aber er nickte nur und warf seine Zigarette hinunter in den Garten.
"Du kannst schnell duschen, wenn du willst."
Ich schnappte mir die Sachen, welche ich gestern getragen hatte und ging ins Badezimmer. Nachdem ich 3 Türen öffnen musste, um es zu finden.
Plötzlich kam mir Dylan in den Sinn.
Ich soll Hunter keinen falschen Hoffnungen machen, aber zwischen und ist nichts passiert- also sollte ich deshalb kein schlechtes Gewissen haben oder?
Ich wickelte meine Haare in ein Handtuch. Zog mir meine Unterwäsche an und putze Zähne. Um ehrlich zu sein, wollte ich nicht mein verschwitztes Top von gestern anziehen. Nachdem ich einiger Maßen frisch war und man mich ansehen konnte, ging ich zurück in Peters Zimmer.
"Peter?", rief ich einmal durchs Zimmer.
"Bin nebenan.", kam zurück und ich ging in das nächste Zimmer.
Sah aus wie ein Anleidezimmer.
Peter stand nur in Boxershorts vor mir, was mich im ersten Moment ziemlich aus der Bahn schmiss. Als er sah, dass ich oben nur einen BH trug, sah er mich ein paar Sekunden zu lange an. Strich sich seine Haare aus dem Gesicht und meinte:"Hass mich bitte nicht."
Er trat einen Schritt zu mir und küsste mich. Schon wieder. Die Situation wurde ziemlich leidenschaftlich, aber wir lösten uns nach ein paar Minuten.
"Eigentlich wollte ich mir nur ein Shirt von dir leihen.", flüsterte ich, da er sich immer noch nah vor mir befand. Er grinste mich kurz und zog danach ein weißes Shirt aus seinem Schrank und reichte es mir. Ohne lange zu zögern zog ich es mir über den Kopf. "Ich fahr dich jetzt lieber."

Etwas unruhig rutschte ich auf dem Sitz umher, was mir einen Seitlichen Blick von Peter einbrachte.
"Meine Vater.. - kannst du mich vielleicht schon hier rauslassen?"
"Klar.", meinte dieser nur und fuhr an den Straßenrand.
"Danke, für die Fahrt. Und die Nacht."
"Bedankt hat sich bis jetzt noch niemand dafür.", er grinste zu mir herüber und auch ich musste kurz lachen. "Du weißt, was ich meine."
"Wir sehen uns."
Ich schlug dir Tür zu und wir wanken uns noch zu, bevor er wendete und davon fuhr. Übrigens hatte er ein tolles Auto, worauf ich ein wenig neidisch war. Ziemlich teuer und rot, das konnte ich sagen.

15.01.2017

Loving the bad teacher *on Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt