Chapter eight

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Mein Wecker schmiss mich pünktlich um 8 Uhr aus dem Bett – ohne Spaß. Ich schreckte aus meinem Schlaf und fiel mit meinem Gesicht voran auf den Teppich, dabei stieß ich mir meinen Ellenbogen am Nachtschrank und riss meine Lampe direkt mit. Stöhnend setzte ich mich auf und legte mir eine Hand an den Ellenbogen. „Alles gut?", streckte Dylan plötzlich seinen Kopf durch meine Tür. „Alles in Ordnung. Ich bin nur extrem tollpatschig.", rechtfertigte ich die Situation, woraufhin von ihm ein belustigtes Geräusch kam. „Warum bist du überhaupt wach?" Ich stand nun endlich auf, geriet jedoch ins Schwanken, Dylan trat einen Schritt näher und hielt mich noch rechtzeitig fest. „Ashton hat ein Spiel und das wollte ich mir ansehen.", erklärte ich nun. „Ich mir auch. Wenn du willst, kann ich dich mitnehmen."

Nachdem Dylan mir geholfen hatte, meinen Vater zu überreden, dass ich gehen durfte, saßen wir nun im Auto mit Hunter und Milan. Sie ließen mich vorne sitzen, nachdem sie wohl mein bemitleidenswertes Pflaster gesehen haben, welches mitten auf meiner Stirn klebte. Um ehrlich zu sein, wollte ich es gar nicht abmachen. Wenn es halb so schlimm aussieht, wie es sich anfühlt, ist es sicherlich erschreckend. Leider, musste es heute Abend gewechselt werden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy vibrierte. Gespannt zog ich es aus meiner Hosentasche, da ich relativ selten Nachrichten bekam. Ashton: Ich wünschte, du könntest mein Spiel sehen. P.s: wünsch mir Glück! Ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Wenn du wüsstest, Ashton.

Wir mussten noch eine Weile einen Parkplatz suchen, weshalb das Spiel schon begonnen hatte. Dafür mussten wir nicht mehr lange am Einlass warten, da die meisten bereits saßen und das Geschehen auf dem Feld verfolgten. Wir drängelten uns durch die Leute, um Plätze für uns zu finden, was wir auch schaffen. Genervt ließ ich mich auf den Sitz fallen. Warum machten die Leute den Weg nicht frei, aber meckerten, wenn man sie ausversehen berührt.

Die Jungs mussten mir vieles erklären, jedoch waren sie nicht genervt, sondern gingen in dieser Rolle tatsächlich auf und freuten sich anscheinend, dass sie einen treuen Zuhörer gefunden hatten. Vor allem Milan konnte gar nicht mehr aufhören zu reden. Nachdem die Spieler in die Pause gingen, hätte ich das Spiel garantiert moderieren können, so viele Informationen, wie ich nun besaß.

Ich verfolgte gespannt die letzten Minuten, als mir plötzlich eine bekannte Person ins Blickfeld lief. Ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit, als ich Peter mit einem rothaarigen Mädchen, ein paar Reihen vor mir, stehen sah. Die Situation wurde nicht besser, als Dylan fragte, was los sei, da wohl ziemlich schockiert geguckt hätte. „Alles okay. Mein Kopf tut nur ein wenig weh.", wollte ich ihn abwimmeln, was allerdings das Gegenteil bewirkte. „Soll ich dich nach Hause bringen?", meinte er nun besorgt und lehnte sich ein Stück zu mir. „Nein, so schlimm ist es nicht." Einen Augenblick musterte er mich noch skeptisch, bevor er nickte und seinen Blick wieder nach vorne richtete.

Mein Blick klebte nun wieder auf Peter und ich konnte gerade noch erkennen, wie er seine Lippen von ihr löste. Ein flaues Gefühl zog durch meinen Magen und nahm wie betäubt meinen Blick von ihnen. Was hatte ich auch erwartet? Dass ich ihn alleine haben würde, obwohl ich nicht mal seine Freundin war? Sicherlich nicht, aber das ist kein Grund sich direkt mit anderen zu verabreden oder?

Plötzlich sprangen alle auf und brüllten herum, weshalb ich zusammen schreckte und verwirrt zur Anzeigetafel sah. Wir hatten anscheinend in der letzten Minute gewonnen. Ich zwang mich ebenfalls aufzustehen und mich zu freuen, da es nichts bringen würde, etwas hinterher zu trauen, was nie begonnen hat.

Ich lehnte an der Wand vor den Umkleiden, nachdem ich mich heimlich an der Security vorbeischleichen konnte, da diese mit den ganzen Menschen genug zu tun hatten. „Hier hinten dürften sich nur Spieler aufhalten.", tauchte nun jedoch ein Junge vor mir auf und blickte streng auf mich hinunter. „Ich warte nur auf einen Freund.", erklärte ich, aber er schien nicht überzeugt. „Das kannst du auch draußen tun, Mädchen." Etwas sauer richtete ich mich nun auf und trat näher an ihn. „Hör zu, Junge-.."

„Lass sein Timo. Sie wartet nur auf mich.", wurde ich von Ashton unterbrochen, welcher aus der Umkleide trat und seine Tasche schulterte. Nun nickte dieser Timo und verzog sich, endlich. „Hey, was machst du denn hier?", lächelte er mich nun an und schien wirklich erfreut. „Ich wollte dein Spiel nicht verpassen." Ashton legte einen Arm um meine Schulter und so liefen wir hinaus.

„Ich kann wirklich nicht. Mein wäre bestimmt sauer.", entschuldigte ich mich, nachdem Ashton mich ins Kino einladen wollte. „Wir holen das nach.", sagte er dazu und bog einmal nach rechts. Er hat sich bereit erklärt mich nach Hause zu fahren und nun saßen wir in seinem Auto, während das Radio leise lief. „Wie wäre es, wenn wir schnell in den McDrive fahren?", schlug er spontan vor und nachdem ich ihn angrinste, wendete er und fuhr in eine andere Richtung.

Ashton fuhr in unsere Auffahrt, wo sonst Dylan parkte, jedoch schien er nicht da zu sein. „Danke, für das spontane Mittagessen.", lachte ich und wedelte mit der McDonalds Tüte, woraufhin auch er lachte. „Es war süß, dass du extra für mich gekommen bist.", meinte er nun und sah mir direkt in meine Augen. Er war gutaussehend – Keine Frage. Ich konnte meinen Blick nicht lösen und wir beide kamen uns ein Stück näher. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren, aber wir sahen uns beide in die Augen. Ich lächelte ihn an, da ich mich im Moment tatsächlich glücklich fühlte. Nun schien er sich wohl sicherer, legte seine Hand an meine Wange und seine Lippen trafen auf meine. Vorsichtig küsste er mich, während ich nicht anders konnte, als in den Kuss zu lächeln.

Als er sich löste, sah er mir noch einmal in die Augen und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Wir sehen uns.", meinte er nun. Ein Kribbeln fuhr durch meinen Körper. Er sah so glücklich aus, was ihn nur noch attraktiver erscheinen ließ. „Versprochen?", fragte ich nun. „Versprochen."

Am Abend lag ich im Bett und konnte einfach nicht schlafen. Ich musste an seit heute Nachmittag durchgehend an Ashton denken und konnte mich auf nichts anderes konzentrieren. Man sollte zwei Personen nicht miteinander vergleichen, aber ich konnte einfach nicht anders. Mit Peter hatte ich mich so erwachsen gefühlt, obwohl ich es nicht bin. Aber bei Ashton bin ich einfach hin und er kann mich trotzdem gut leiden. Ist das nicht wichtiger? Dass man so genommen wird, wie man wirklich ist? Dass man sich nicht verstellen braucht und das Lachen echt ist? Oft spielt das Leben komische, aber nach allen schlechten Zeiten kommen auch gute – das durfte man nie vergessen.

Mit einem Lächeln im Gesicht und mit den Gedanken bei Ashton, schlief ich eine Weile später ein und selbst dann ließ er nicht von mir ab.

03.02.2017

Loving the bad teacher *on Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt