Chapter nine

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Am Montag wartete ich sehnsüchtig darauf, dass Ashton die Schule verlassen konnte, da er mir versprach, dass er mich danach aus der Höhle holen würde, in der ich momentan gefangen war. Mein Vater bestand darauf, wenigstens heute noch frei zu nehmen, damit mir nichts passiert. Mittlerweile ging es mir jedoch deutlich besser, aber nicht einmal Lilly konnte ihn überreden, mir das Haus alleine zu überlassen. Es schien als hätte er vor meiner Zimmertür gelauert, um das erste zu sein, was ich am Morgen erblicke.

Ich öffnete gerade meine Augen und schon stand er neben meinem Bett mit einem Tablett, auf welchem sich mein Frühstück befand. „Damit es dir schnell wieder besser geht, meine Kleine.", sagte er und verschwand wieder. Kurz ratterte es in meinem Kopf und ich fragte mich, ob das eben wirklich geschehen ist. Vielleicht sind das auch nur die Nachwirkungen meiner Schmerzmittel?

Ich setzte mich auf meine Couch, schaltete den Fernseher ein und machte mich über mein Essen her. In Gedanken versunken began mein Handy plötzlich zu klingeln und als ich sah, dass es Ashton ist, warf ich mich mit einem Satz auf mein Bett und nahm den Anruf an.

„Na, hast du bereits gewartet?", wurde ich neckend begrüßt, worüber ich nur meine Augen verdrehte. „Logo! Was anderes habe ich in meinem Leben eh nicht zu tun.", meinte ich daraufhin sarkastisch, obwohl es gar nicht so weit hergeholt ist, da ich mich wirklich nur gelangweilt habe. „Dann wird es Zeit dir einen Lichtblick am schwarzen Horizont deines eintönigen Lebens zu verschaffen. Ich bin in 15 Minuten da."

Schon 12 Minuten später saß ich auf den Treppenstufen, nachdem ich es irgendwie geschafft habe meinen Dad zu überzeugen, mich gehen zu lassen. Ashton fuhr in diesem Moment in unsere Auffahrt und hupte, als er mich sah. Ich wank ihm zu, bevor ich auf sein Auto zu lief und mich auf dem Beifahrerplatz niederließ. „Bereit für den Ausflug?", grinsend wuschelte er mir einmal durch meine Haare, jedoch schlug ich ihm seine Hand weg, woraufhin sein Grinsen noch größer wurde.

Wir fuhren eine Weile durch die Stadt, aber bogen dann auf den Highway ab. „Wohin fahren wir eigentlich?", durchbrach ich die Stille und drehte meinen Oberkörper in Ashtons Richtung. Er warf einen Blick in den Rückspiegel, um mir dann in die Augen zu sehen. „Lass dich überraschen.", ließ er mich im Ungewissen. Genervt rollte ich mit dem Augen, was ihm ein Schmunzeln entlockte. „Schau lieber nach vorne.", streckte ich ihm die Zunge raus, was tatsächlich ziemlich erwachsen von mir.

„Aha, ein Park.", meinte ich desinteressiert, als mit verschränkten Armen aus dem Auto stieg und vor Ashton stehen blieb. „Sei doch einmal geduldig. Nur für 5 Minuten.", feuerte er zurück. Ich zog einen Schmollmund und setzte mich in Bewegung. „Jetzt schau nicht so." Ashton blieb genau vor mir stehen und nahm mein Gesicht in seine Hände. Mein Herz setzte einmal aus, bevor es dreifach so schnell weiter schlug, wie normalerweise. Plötzlich schien auch er zu merken in welcher Situation wir uns befinden, da er seine Augenbrauen leicht zusammen zog. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren, als er noch ein Stück näher kam und seinen Kopf leicht neigte. Eine Sekunde später berührten seine Lippen meine und ich legte meine Arme um seinen Nacken, während er eine Hand an meine Hüfte legte.

Der Kuss war vorsichtig, als würde Ashton befürchten, dass ich mich jede Sekunde zurückziehen würde, was aber nicht mal ein wenig in meiner Interesse lag. Gerade als wir etwas fordernder wurden, unterbrach uns plötzlich ein schockiertes „Spencer?" und wir fuhren auseinander. Ertapp strich ich mir eine Strähne hinters Ohr, nachdem ich erkannte wer vor uns stand. Es war niemand geringeres als Hunter. Er ballte seine Hände zu Fäusten und trat einen Schritt an uns heran. „Mit solchen Leuten gibst du dich also ab, ja?", wütend deutete er auf Ashton, welcher nun ebenfalls einen Schritt nach vorne machte. „Was soll das denn heißen, Claiton?", antwortete er in der gleichen wütenden Stimmlage, wie Hunter. „Genau das, was ich sagte.", spuckte er ihn beinahe vor die Füße. „Bleib mal auf dem Boden der Tatsachen.", wies Ashton ihn zu rechte, jedoch klappte es nicht sonderlich, da sich beide noch näher kamen und ich hilflos daneben stand. Zerknirscht stand ich daneben und diesmal schlug mein Herz vor Anspannung. „Indem ich zusehe, wie du Spencer ausnutzt, um vor deinen Freunden anzugeben?", rief er nun lauter und was als nächstes passierte ließ mich vor Schreck ausschreien. Ashtons Faust traf Hunter mitten ins Gesicht, welcher ebenso ausholte und plötzlich befanden sich beide in einer Prügelei.

Erschrocken schrie ich auf und schlug die Hände vor meinen Mund, während ich probierte meinen Herzschlag ein wenig in Maßen zu halten, was sich schwierig herausstellte, wenn man die Situation bedachte, in die ich gerade geraten war. „Hey!", rief ich, als mein Gehirn sich wieder einsetzungsfähig erwies. Natürlich, reagierte keiner der beiden. „Hört sofort auf!", schrie ich deshalb mit lauterer Stimme und tatsächlich sahen mich beide nun an. „Was fällt euch ein!", wütend stampfte ich auf sie zu und sah beide mahnend ein. „Wie fällt seid ihr? Gewalt ist dafür doch keine Lösung, ihr Idioten.", totterte ich weiter. „Ich will sofort nach Hause."

Gleichzeitig antworteten beide „Ich fahr dich" und warfen sich dann einen bösen Blick zu. „Wisst ihr was? Ich ruf einfach Dylan an und ihr beide fahrt alleine.", wies ich sie an und ging hinüber zu einer Parkbank. Mit meinen Nerven am Ende wählte ich Dylan's Nummer, welcher direkt abnahm. „Du musst mich abholen."

„Die beiden haben sich also deinetwegen geprügelt?", skeptisch beäugte mich Dylan. „So sieht es aus. Ganz ehrlich - solche Idioten sind mir noch nie untergekommen.", redete ich mich wieder in Rage, was mein heutiger Chauffeur mit einem Lachen kommentierte. „Das ist einfach kompliziert." - er machte eine kurze Pause. „Vor allem, wenn es um ein Mädchen geht." Nun sah ich ihn verwirrt an. „Was meinst du?", Dylan sah kurz auf die Straße, bevor er das Radio leiser drehte. „Ich denke, dass eventuell beide etwas für dich übrig haben.", sagte er letzendlich. Schockiert weiteten sich meine Augen ein Stück. „Hunter? Unmöglich. Er hätte es mir irgendwie gezeigt."

„Er schlägt also einen Typen, mit dem du etwas hast - wie deutlich soll er es noch machen?"

„Wahrscheinlich ist er einfach misstrauisch. So eine Art Beschützerinstinkt, weißt du?", versuchte ich ihm klarzumachen - oder doch eher mir? Hunter konnte sich nicht einfach für mich interessieren. Das würde alles kompliziert machen.

26.02.2017

Loving the bad teacher *on Hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt