∆ Halfway Lovestruck ∆ [Andreas Wellinger]

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SaraKimmichDahmke
"Jetzt zier' dich nicht und lass uns etwas Spaß haben", quengelte Richie schon fast und zog Andreas aus seinem Sessel. Sie waren bei Severin versammelt und dachten gerade über ein cooles Ziel für den Junggesellenabschied nach. Den müssten sie leider schon ein paar Tage vor der Hochzeit machen, da der Weltcup nicht gerne ruht. Doch nichts desto trotz, freuten sie sich trotzdem auf halb ertrunkene Erinnerungen und dem morgendlichen Katerfeeling. Andreas war eher bedrückter Stimmung, die alle gut verstanden. Es war nicht einfach, seine Beziehung zu beenden und danach so zu tun, als wäre nichts.


"Ich fühl' mich nicht so besonders. Vielleicht bin ich ja krank", hauchte Wellinger recht kraftlos hervor. Richard schenkte ihm nur einen schmunzelnden Blick.

"Das wird dir gut tun. Vertrau' mir."

Markus, der in einem der Sessel lehnte und wie die anderen darauf warteten, dass Severin endlich von der Kraftkammer kam, sah Freitag nur verwirrt an. Vertraue niemals Freitag. Das endet böse.

"Ok", warf er sich in den Stuhl, "vertraut mir dann eben nicht. Stephan, sag du doch was", deutete er dann auf Leyhe, der sich noch gar nicht in die Gespräche eingefügt hatte und erschreckte leicht.

"Ich halt mich nur da raus", hob er beide Hände schützend vor sich.

Andreas stand nur da, starrte auf den Boden und musste mit Müh und Not seine Tränen in Schach halten. Er wollte sich am liebsten in der hintersten Ecke bei ihm zuhause verkrümeln, sich die Decke über die Ohren ziehen und der Welt erst in ein paar Tagen wieder sein Gesicht zeigen.
Er konnte das alles nicht. Spaß haben. Im Moment jedenfalls nicht. Er wollte Zeit für sich allein, um das alles erst einmal zu verkraften, bevor man es realisierte.

Als er zu weinen begann, verstummte die leichte Diskussion zwischen Freitag, Eisenbichler und Leyhe. Sie sahen nur zu Andreas, der in seine Hand schluchzte und wie die Tränen auf den Boden tropften. Draußen waren klimpernden Schlüssel zu hören und gleichzeitig sahen die drei zur Seite. Severin war zurück. Im schlechtesten Moment. Keiner bewegte sich, tauschte nur einen Blick zum anderen aus, der verdammt nochmal etwas unternehmen soll. Doch aus dem wurde nichts.

Severin trat herein, lächelte seinen Kollegen entgegen, war aber dann auch etwas verwundert und ging dann auf Andreas zu.

"Alles okay?", fragte er und stand nun unmittelbar vor Wellinger, der nun zu ihm auf sah. Ein Kopfschütteln erfolgte und Severin nahm ihn in den Arm, während er über die Schulter zu Eisenbichler sah, um einen Grund dafür zu erfahren.

Dieser formte mit beiden Daumen und Zeigefinger, zwei Ringe, die in einander verhängen sind, riss aber sie dann los. Eine Trennung.

Severin nickte verständlich und drückte Andreas nun leicht weg: "Wenn du willst, kannst du auch wieder nachhause. Du musst nicht mit."

Andreas schüttelte den Kopf: "Nein, wenn mein bester Freund schon heiratet, will ich mir von Richie nicht nachreden lassen, den besten Abschied überhaupt verpasst zu haben", fiel sein Blick dann auf Freitag, der sich immer weiter in seinem Kragen versteckte und nichts mehr sagte.

Markus sprang auf und rieb sich die Hände: "Also fangen wir an oder?"

Der Blick in die Runde wurde mit einem Nicken bestätigt und darauf schob Stephan Severin über die Treppe nach oben.

"Wie seid ihr eigentlich in das Haus gekommen?", fragte er nun ganz überrascht und Richard gab ihm Antwort.

"Wir sind durch das Küchenfenster." Darauf sträubte sich Freund und blieb stehen, mit einem erschrockenen Blick über die Schulter, was Freitag nur zum Lachen brachte.
"Caren hat uns reingelassen. Die Mädels sind schon früher los."

Excuse Us While We Kiss The Sky [Skijumpers Shortstories]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt