Spider - Hunter X Hunter FF

2.

    Der Angesprochene grinste. „Gerne doch. Die Kämpfe hier in der Himmelsarena sind sowieso alle langweilig. Allerdings können wir erst antreten, wenn ich in der 200. Etage angekommen bin, das hast du hoffentlich nicht vergessen?" „Natürlich nicht", grummelte Killua. Inai hob seine Hand.
„Ich gehe jetzt. Wir sehen uns, nicht wahr?" Mit einem eher gelangweilten „Jo" von Killua und einem enthusiastischem „Bis bald!" von Gon verabschiedeten sich die beiden. Damit machte sich Inai auf den Weg in die Stadt. Er hatte noch etwas zu erledigen.

„Ich frage mich immer noch, wer dieser Typ in der Himmelsarena wirklich war." Killua saß mit Gon in einem Restaurant in der Stadt und rührte etwas lustlos in seiner Suppe herum. „Was meinst du?", fragte Gon, dessen Mund schon über und über mit Soße verschmiert war. Killua hob nichts aussagend die Schultern. „Ich weiß es nicht. Er war komisch. Das habe ich gespürt."
„Meinst du seine Aura?" Gon versuchte sich angestrengt an das Gespräch zurückzuerinnern.
„Ja, sie war nicht wie deine oder meine. Auch nicht wie Wing's oder Zushi's. Aber ich kann nicht genau sagen, was sie davon unterschied." Killua seufzte und legte seinen Kopf auf den Tisch. „Vielleicht finde ich es heraus, wenn ich gegen ihn kämpfe." Gon nickte zustimmend.

Währenddessen war die besagte Person ganz in der Nähe. Inai lief durch die verborgenen Gassen der Stadt, kam sogar an Gon und Killua vorbei, ohne es zu bemerken. Auch die beiden Jungs konnten seine Anwesenheit nicht spüren, da er Zetsu einsetzte, um beinahe unsichtbar durch die verschiedenen Gänge zu schlüpfen. Er suchte etwas, oder besser gesagt, jemanden.
„Der Treffpunkt ist der übliche, um 15.00 Uhr. Ich sollte mich beeilen. Er hasst Verspätungen", murmelte Inai leise vor sich her, während er fast gleichzeitig seine Zähne zusammenbiss und einen Zahn zu legte, um noch rechtzeitig am Treffpunkt anzukommen. Ohne gesehen zu werden schlängelte er sich elegant durch die engen Zwischenräume der Häuser, hüpfte ab und zu auf die Fensterbänke, um schneller voranzukommen und endete schließlich bei einer alten Ruine am Rande der Stadt.
„Du bist spät", ertönte eine leise Stimme innerhalb der umgefallen Bruchstücke. „Tut mir leid", wisperte Inai zurück, „ich wurde aufgehalten."
„Ist auch egal jetzt", erwiderte es aus der Ruine, „komm jetzt einfach." „Sofort." Inai kroch unter den Fragmenten hindurch, bis er in einem Hohlraum ankam. Eine Kerze brannte auf einem Felsen und erhellte die drei Personen im Raum, als Inai eintrat.

„Und dieser Sieg geht wieder einmal an Killua! Der kleine Kämpfer ist einfach fantastisch!"
Gon erwartete seinen Freund erneut vor der Arena, Killua hatte nämlich gerade erfolgreich Riehlvelt besiegt. Gähnend kam sein Kamerad herangeschlendert, für ihn war der Kampf zwar mal ein wenig abwechslungsreicher, da er ausnahmsweise sogar selbst erwischt wurde, aber trotzdem extrem öde gewesen. Gon war nichtsdestotrotz über den Sieg seines Freundes begeistert. Er hob erfreut seine Hand um seinen Freund einschlagen zu lassen, doch Killua schien überhaupt nicht wirklich bei der Sache zu sein. Gon seufzte enttäuscht. „Killua, mach dir doch nicht so viele Gedanken um diesen Kerl. Du wirst noch ganz langweilig!" „Eigentlich dachte ich gerade gar nicht an ihn, sondern an Wing", erwiderte Killua, weiterhin den Boden fokussierend.
„Wing?" Gon legte verständnislos den Kopf schief. „Wir könnten ihn fragen, was es mit der seltsamen Aura dieses Typen auf sich hat", klärte Killua ihn über seine Gedankengänge auf.
„Aber dann sollten wir vielleicht mit ihm selbst dort hingehen, damit Wing versteht, was wir meinen", gab Gon zu bedenken. „Am besten fangen wir ihn bei seinem nächsten Kampf ab und gehen gemeinsam zu Wing." „So machen wir es!" Erfreut über ihren Plan stießen die beiden ihre Handflächen zusammen.
„Weißt du, wann sein nächster Kampf stattfindet?", fragte Gon, als sie gerade auf dem Weg zu seinem Zimmer waren, um sich dort ein wenig auszuruhen, da langsam schon die Nacht anbrach.
„Na ja, seine Kämpfe werden ja fast schon so sehr angekündigt wie die von uns oder von Hisoka. Bestimmt hängen irgendwo Plakate dafür aus", erklärte Killua. Damit sollte er Recht behalten. In der Eingangshalle wurde mit einem riesigen Plakat Inai's nächster Kampf angekündigt; der sollte nämlich gleich in einer Stunde stattfinden. „So spät?", wunderte sich Gon. „Dass der da noch Kraft zum Kämpfen hat..."
„Lass uns schnell Karten dafür holen, bevor alle ausverkauft sind", erwähnte Killua. Doch dafür war es bereits zu spät, die freundliche Mitarbeiterin, die die Karten verkaufte, stellte zu ihrem Bedauern fest, dass alle bereits ausverkauft waren. „Da müsst ihr beim nächsten Mal früher sein, Jungs", sie schüttelte entschuldigend den Kopf.
„Schade, ich hätte mir gerne mal seine Kampftechnik angesehen", meinte Gon etwas betrübt, „Dann müssen wir eben die Ausstrahlung im Fernsehen anschauen." „Ich werde ihn auch so besiegen", meinte Killua von sich selbst überzeugt und hob die Arme hinter den Kopf.
„Bist du dir da so sicher? Ich habe gehört, dass er ziemlich stark sein soll." „Deswegen will ich doch auch gegen ihn kämpfen. Und weil er so angeberisch gewirkt hat."
„Du hast vielleicht Ansprüche...", Gon legte verlegen seine Hand in den Nacken und streckte seinem Freund spaßeshalber die Zunge heraus.

Etwa eine Stunde später befanden sich die beiden in der Haupthalle, wo sie einen der vielen Monitore gut im Blick hatten. Es war inzwischen schon zehn Uhr abends, dennoch ging es immer noch in der Halle und insbesondere der Arena sehr lebendig zu. Killua sog an dem Strohhalm seines Kaltgetränkes, Gon dagegen konzentrierte sich auf den Monitor. Die Kamera schwebte über die Arena, während der erste Kämpfer die Arena betrat. Es war ein in muskelbepackter Boxer, der ein schwarzes Tanktop über seinen muskulösen Oberkörper trug und eine kurze rote Hose trug. Um seine zusammengeballten Fäuste wickelte sich ein schon eher beige als weißer Verband, seine Füße waren nackt. Cocco, die fröhliche Moderatorin, sagte das Spiel an.
„Heute werden wir wieder einen atemberaubenden Kampf zu Gesicht bekommen. Kämpfen werden nämlich heute der Boxer Dai, der so weit schlagen kann wie niemand andere, und unser berühmt-berüchtigter Inai, der sich wohl endlich in die 200. Etage schlagen möchte!"
Der Boxer schlug provozierend die Fäuste zusammen, darauf wartend, dass sein Gegner endlich erscheinen möge.
Einige Minuten vergingen, ohne dass Inai auftauchte, und das Publikum wurde langsam unruhig. Cocco versuchte nervös die Anspannung zu lösen. „Wie es aussieht, lässt sich unser Inai heute etwas Zeit... Er wird sicher noch kommen!"
Doch als nach zehn Minuten Inai immer noch nicht auf dem Kampffeld erschien, wurde der Kampf abgesagt.
„Das gibt's doch nicht!" Enttäuscht starrte Gon auf den Monitor, wo gerade das aufgebrachte Publikum sich über die Absage des Kampfes beschwerte. „Warum ist er nicht gekommen?"
Killua zuckte ratlos die Schultern. „Ich habe absolut kein Plan was da los ist." �O~��WLO2�K���