Kapitel 36

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Außerplanmäßiges Überraschungskapitel, weil wir grad fleißig waren! :D Viel Spaß :**

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Schon ein paar Tage später brachte Damian mit einem fetten Grinsen die Flyer vorbei. Mit dem einen Arm balancierte er zwei kleinere Kartons, die andere Hand hatte er mit Blairs Fingern verschränkt.

"Sind richtig schick geworden, was?", lobte er sich selbst, als Fabio und ich jeweils einen Flyer aus den Kartons holten, um sie uns anzusehen. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Blair lächelnd die Augen verdrehte. Dass ihr zukünftiger Ex-Verlobter definitiv kein Problem mit mangelndem Selbstbewusstsein hatte, nahm sie offenbar mit Humor.

"Sagt jetzt bitte bloß nichts, das sein völlig übersteigerstes Ego noch weiter pusht", bat sie uns, aber Damian nahm den Einwand nur mit seinem weiterhin breiten Grinsen entgegen und drückte Blair einen Kuss auf den Scheitel. So klein, wie sie war, musste er sich fast ein wenig bücken.

Gott, waren die beiden süß. Und so unfassbar ineinander verknallt.

"Sie sind ganz okay", meinte Fabio deshalb nur mit einem kleinen Schmunzeln.

"Ihr seid doch alle nur neidisch." Damian ließ sich von nichts und niemandem aus dem Konzept bringen. Manchmal wünschte ich, ich hätte ein wenig mehr Selbstvertrauen. Alles schien damit so viel leichter.

Einfach sicher zu sein, was man wollte, was man konnte, wer man war.

Innerlich seufzend wandte ich mich an Fabio, den ich immer noch nicht ansehen konnte, ohne dass es schmerzte. "Was sagst du? Soll ich die Flyer morgen schon in der Uni verteilen?"

Er überlegte nicht lange. "Je schneller, desto besser. Soll ich dir dabei helfen?"

Kurz verlor ich mich in seinen Augen, vergaß zu atmen und musste mich zwingen, zu antworten. "Äh, ich frage einfach Em und David, das passt schon", sagte ich. Fabio runzelte fragend die Stirn. "Freunde aus der Uni", erklärte ich schulterzuckend. Dass Fabio die beiden schon einmal getroffen hatte, erwähnte ich gerade nicht.

"Braucht ihr uns hier noch?", fragte Damian dann plötzlich und ich bemerkte, dass ich seine und Blairs Anwesenheit gerade komplett vergessen hatte. Damian legte seinen Arm um seine Freundin und grinste unschuldig. "Wir haben noch was vor", erklärte er schulterzuckend.

"Oh, achso. Ne, danke, dass ihr die Flyer vorbeigebracht habt. Klasse Arbeit!", ergriff Fabio das Wort und gab Damian eine Männerumarmung. Die beiden verabschiedeten sich von uns und schlenderten Arm in Arm aus dem Lokal.

Leicht verträumt sah ich den beiden kurz nach, bis ich meinen Blick wieder auf die beiden Pakete richtete, die vor uns auf dem Schreibtisch standen. Da hätten wir morgen erst mal was zu tun.

In Gedanken plante ich schon, wo wir die Flyer hinterlegen könnten. Sie mussten an alle Schwarzen Bretter gepinnt werden, vielleicht dürften wir sogar in den Sekretariaten welche auslegen oder auch in der Cafeteria.

"Ich frage gleich Em und David und dann wartet draußen Arbeit auf mich", sagte ich dann und warf Fabio noch einen kurzen Blick zu, bevor ich mich abwandte. Mehr gestattete ich mir nicht. Mehr traute ich mir einfach nicht zu.

Schnell verließ ich den Raum und lief Richtung Umkleide, um mein Handy aus dem Spint zu holen.

Ja, vielleicht ging ich Fabio ein klitzekleines bisschen aus dem Weg. Was gar nicht so einfach war, wenn man zusammen arbeitete. Aber ich versuchte unseren Kontakt auf ein Minimum zu beschränken.

Wenigstens solange bis... Naja, bis wann ich das durchziehen wollte, wusste ich eigentlich nicht genau. Wahrscheinlich bis ich wusste, was ich wollte. Oder was Fabio wollte. Oder bis ich mich mit der Situation nicht mehr überfordert fühlte.

Cook, Live, Love - Liebe geht nicht durch den MagenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt