Ich bitte euch das hier an einem Stück durch zu lesen. Nimmt euch bitte Zeit.
Und ich würde euch empfehlen traurige Musik in Dauerschleife zu hören, falls ihr es wirklich mit Gefühl lesen wollt.------------------------------------------
Ich rannte.
Ich rannte wie noch nie.
Endlich konnte ich ihn wieder sehen. Den Jungen ,der mein Leben verändert hatte, der Junge, den ich liebte.
Ich rannte durch die Straßen.
Die Schneeflocken versperrten mir immer wieder die Sicht. Der Schnee, der auf dem Boden lag, machte es nicht gerade einfach schnell zu rennen. Doch es hinderte mich nicht daran. Ich würde ihn gleich wieder sehen, da war es mir egal.Die kalte Luft, die ich atmete, fühlte sich an, als ob es meine Luftröhre zerschneiden würde.
Es tat weh.
Aber mir war es egal.Es war Februar und trotzdem lag hier eine dicke Schicht Schnee, es schneite und es war eiskalt.
Ich blendete alles um mich herum aus. Mir waren die komischen Blicke der Menschen, an denen ich vorbei rannte, egal. Nur an eine Sache konnte ich denken, an ihn.
Ich wollte ihn sehen und seine Stimme hören.Ich kam im Krankenhaus an. Mein Herz schlug schnell. Ich versuchte so gut es ging meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen und mich zu beruhigen.
Die Gänge waren leer.
Es war so ruhig.Ich ging zum Empfang und fragte nach wo er lag.
"Ihr Name bitte", hörte ich die monotone Stimme der Frau sagen.
"Park Jimin."
Die Frau guckte mich an.
"Er wartet auf Sie."Mein Herz schlug noch schneller und ich wurde ungeduldig. Das merkte auch die Frau.
"Zimmer 249", sagte die Frau und beschrieb mir wo es genau war.So schnell wie möglich ging ich hin.
Ich wurde nervös. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust.
Zögernd klopfte ich gegen die Tür."Ja?", hörte ich eine bekannte, zarte und sanfte Stimme aus dem Zimmer.
Das war seine Stimme.Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Türklinke runter drückte und die Tür öffnete. Mit langsamen Schritten ging ich rein und schloss die Tür hinter mir.
Da sah ich ihn, seine zierliche Gestalt auf dem Bett liegen.
Er guckte aus dem Fenster, hinaus auf die Straßen.
Er sah so verzweifelt aus.
Er sah so zerbrechlich aus.
Er sah so traurig aus.
Wer von uns beiden hätte jemals gedacht, dass das unsere letzte Begegnung sein würde?
"Siehst du den Schnee da draußen, Jimin?", fragte er mich, ohne den Blick vom Fenster zu wenden.
Bitte verlasse mich nicht.
"Draußen ist die Welt, diese Stadt mit einer weißen Decke umgeben. Sieht es nicht wunderschön aus? Es ist so wunderschön, so friedlich. Ich wollte das du das auch siehst. Es sieht wundervoll aus, wie die Schneeflocken vom Himmel hinab auf die Erde fallen, auf den Fenstern landen und sich sofort auflösen. Wollte nicht das du es verpasst."
Diese Worte kannte ich.
Mit einem traurigen Lächeln sah er mich an."Bitte vergiss mich, wenn es weh tun sollte. Wenn die Erinnerungen an mich schmerzen, dann vergiss mich einfach."