Kapitel 1

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"Mein Name ist Dean Winchester, ich bin Wassermann, ich liebe Sonnenuntergänge, lange Spaziergänge am Strand und verspielte Frauen."

"Das hast du nicht wirklich getan, oder?", geschockt sah Sam seinen älteren Bruder an, der breit grinsend neben ihm im Auto saß, "Das hast du doch nie im Leben getan. So hast du niemals deine Mitschüler begrüßt. Du warst vierzehn!"

Dean grinste und trommelte mit den Fingern gegen das Lenkrad. "Du wolltest wissen, wie mein erster Tag ablief, und jetzt erzähle ich es dir. Also unterbrich mich nicht", ermahnte er seinen Bruder, "Ich habe mich jedenfalls so vorgestellt und bis zur Mittagspause war ich der König und alle Mädchen lagen mir zu Füßen. Und das ist bis heute so, Ende der Geschichte."

Sam warf ihm seinen typischen genervten Blick zu und verschränkte die Arme. Da hatte er sich einmal Hilfe erhofft und sein Bruder machte sich nur lustig über ihn. Nie im Leben war so Deans erster Tag auf der Highschool gewesen. Er sah aus dem Fenster, wo die ihm mehr oder weniger bekannten Gebäude und Straßen von Lawrence für seinen Geschmack viel zu langsam vorbeizogen. Die Wegstrecke von ihrem Haus zur Schule betrug lediglich neun oder zehn Minuten und so würde er wenigstens nicht allzu viel Zeit haben, um Angst zu bekommen. Angst davor, dass sein Tag vielleich eine Katastrophe werden könnte, dass er am Ende alleine dastehen würde, ohne Anschluss zu seinen Mitschülern, ohne Freunde. Was, wenn er ein Außenseiter werden würde?

Er warf seinem Bruder einen Seitenblick zu, der weggetreten schien. Der dachte bestimmt wieder über seinen blöden Roadtrip in Australien nach, darüber, wie er abhauen würde, kaum wäre er fertig mit der Schule.

"Dean. Dean!" Der ältere Junge sah irritiert zu seinem kleinen Bruder hinüber, der es offensichtlich für eine gute Idee hielt, während der Fahrt mit den Händen vor seinem Gesicht herumzufuchteln. "Was zum Fick soll das, Sammy?", fragte er genervt und wandte sich wieder der Straße zu, "Willst du uns umbringen, oder was?"

"Komm schon, Dean", Sam sah ihn groß und flehend an, "Gib mir zumindest Tips, wie ich mich verhalten soll, um nicht völlig als Freak dazustehen. So schwer kann das doch nicht sein, bitte!"

Dean seufzte und bog rechts in die Louisiana Street ein, auf dem ganzen Schulweg mussten sie insgesamt nur zwei mal abbiegen und den Rest der Zeit ging es geradeaus, der Weg war denkbar langweilig, und es war nicht so, als müsse er sich konzentrieren. "Also gut", gab er schließlich nach, und fluchte Unterdrückt, als er stoppen musste, weil irgendein Idiot ihm die Vorfahrt nahm, "Ich kann dir aber wirklich nicht viele Tips geben, weil ich einfach alles weitesgehend gemacht habe wie immer. Ich bin einfach cool", er warf Sammy ein gewinnendes Grinsen zu, was jedoch nur mit einem genervten Seufzen quittiert wurde.

"Ich schätze, worauf du achten musst, ist, nicht am ersten Tag alleine in irgendeiner Ecke zu enden und dann nicht mehr herauszukommen", fuhr er fort und tat, als würde er Sams Missbilligung nicht bemerken, "Sei einfach selbstbewusst und wenn die Leute nicht auf dich zukommen, dann geh du auf sie zu. Glaub mir, das ist besser, als alleine zu enden. Die Außenseiter aus dem ersten Jahr sind bei uns immer noch die Außenseiter, ich sage das also nicht einfach so. Aber pass auf, mit wem du dich anfrendest. Such dir jemanden auf deinem Niveau", er musterte Sam kritisch, "Beobachte einfach die Leute. Solltest du tatsächlich alleine dastehen und niemand setzt sich zu dir oder spricht dich an, dann geh nicht direkt zu den coolsten, die schon zehn Leute um sich herumwuseln haben, aber geh auch nicht zu denen, die ganz offensichtlich uncool sind. Du weißt schon", Dean zog die Schultern bis hoch zu den Ohren und zog eine Grimasse, was Sam trotz der Gemeinheit dieser Geste ein widerwillig belustigtes Grinsen entlockte.

Sie fuhren links an dem großen Supermarkt vorbei, und Sam verkrampfte innerlich, er wusste, dass sie gleich da waren. Er sah angespannt durch die Windschutzscheibe auf die linke Straßenseite und wartete nur noch darauf, dass die Highschool in Sicht kam. Er musste nicht lange so ausharren, bereits wenige Sekunden später bog Dean auf den Parkplatz der Schule ein, neben dem auch schon das Hauptgebäude der Schule zu sehen war. Dean parkte den schwarzen 67er Chevrolet Impala schwungvoll in eine große Lücke ein, zog den Schlüssel, woraufhin der Motor verstummte, und stieg auf seiner Seite aus. An das Auto gelehnt, die Arme verschränkt, wartete er nun offensichtlich darauf, dass sein jüngerer Bruder ihm folgte. "Beeil dich mal, Sammy", ermahnte er ihn, "Du willst doch nicht direkt zu spät kommen, oder?"

All Of You - A Destiel High School Story (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt