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- Viktor PoV -

Wir hatten den 14. Februar 2017.
Heute war die Beerdigung von Toni. Allein der Gedanke daran ihn nie wieder sehen zu können, nie wieder umarmen zu können, nie wieder mit ihm reden zu können reichte aus, dass mir die Tränen wieder über das Gesicht strömten. Ich richtete die Fliege von meinem schwarzen Anzug. Es war das erste mal das ich so etwas trug, aber ich denke es war angemessen. Nia trug ebenfalls einen Anzug. Seine Augen waren rot, er war leichenblass, seine Haare waren total unordentlich und er hatte seit Tonis Tod kaum mehr gegessen. Bei mir war es nicht viel anders. Und das obwohl ich Essen über alles liebte. Aber derzeit hatte ich einfach nicht die Motivation dazu irgendetwas zu tun. Wir hatten eine große Pause mit allen Kanälen gemacht. Alles war auf Eis. Und weder Nia noch ich wussten ob ohne Toni je etwas auftauen würde.

Es war 14:30 Uhr, als der Sarg in die Grube gelassen wurde. Irgendwann verließen alle anderen die Beerdigung, die letzten die noch da waren waren Nia und ich.

Ich starrte den Grabstein an, ich wollte hier nicht weg, ich wollte nicht akzeptieren dass er tot war. Ich hatte immer noch Hoffnung darin dass alles ein Prank gewesen war und er nun hinter uns auftauchen würde und uns lachend knuddeln würde, wie er es damals immer getan hatte. Aber er tat es nicht. Nichts dergleichen passierte, weder Toni tauchte auf, noch wurden wir geknuddelt. Ich strich mir müde eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah Nia an. Man sah ihm an dass er nicht damit zu recht kam. Ich seufzte leise und nahm ihn in den Arm. Er schlang seine Arme um mich, zitterte, man hörte sein Schluchzen, ich biss mir fest auf die Unterlippe. Ich hatte noch nie einen Menschen wie ihn so traurig gesehen. Auch ich begann leise zu weinen.

"Nia...? Wir sollten nach Hause" sagte ich leise. Nia schüttelte den Kopf und klammerte sich an meinen Anzug. "Ich will nich dass er weg ist, warum hat er das getan?" wimmerte er und ich drückte ihn etwas enger an mich. "Ich weiß es nicht... aber wir sollten den Brief endlich lesen..." Nia sah mir in die Augen. "Vielleicht sagt er uns ja darin warum er das getan hat... Oder wie das alles überhaupt angefangen hat..." Nia nickte nach etwas überlegen.

Als wir bei mir angekommen waren nahmen wir den Brief zur Hand, welchen Toni hinterlassen hatte. Wir setzten uns auf die Couch und öffneten ihn.

Depressed • Toni PirosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt