1. Kapitel

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April's P.o.V

Es war Donnerstag Abend als das Telefon klingelte. Das schrille Läuten durchschnitt die Stille die hier zuvor geherrscht hatte.

Mum war wie immer die Erste die den Hörer erreichte.

Manchmal glaubte ich das sie neben dem Telefon schlief, denn so schnell konnte doch kein Mensch rennen.

Wie immer machte ich mir keine Mühe überhaupt aufzustehen, denn Mum hatte schon nach dem zweiten Klingeln abgehoben.

Ich hörte ihre Stimme dumpf von unten, allerdings konnte ich nicht verstehen was sie sprach.

Wahrscheinlich war es wieder Mrs. Fishman. Die alte Dame rief hier beinahe im Stundenakkord an, weil sie wieder irgendein Problem hatte mit der Planung der Jahres Hauptversammlung des Gartenbau Vereins. Selbst wenn Mum nicht hier war, laberte sie dann immer einen von uns anderen zu.

Ich vergaß nie den Tag, als sie mir geschlagene drei Stunden lang über die Tischdeko berichtet hat.

Mein Bedarf für Girly-Gespräche war an diesem Tag auf Ewig gedeckt worden.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Mum's Stimme ertönte.

"April, Daisy, Kirk! Kommt ihr runter? Und weckte Mia bitte nicht auf!", rief sie. Man hörte jetzt schon die tiefe Betroffenheit in ihrer Stimme.

Ich legte meinen Nagellack Pinsel beiseite. Meine Fußnägel waren noch nicht trocken, aber ich stand trotzdem auf und watschelte auf meinen Versen bis zum Treppenabsatz.

Wie sollte ich das nur bewerkstelligen? Gerade wollte ich die erste Stufe hinab steigen als meine Schwester Daisy an mir vorbei stürmte und ich beinahe runter gefallen wäre. Aber zum Glück konnte ich mich nochmal am Geländer festhalten.

"Hey! Ich wäre fast die Treppe runter gefallen!", brüllte ich bissig.

Sie drehte sich nicht mal um als sie mir antwortete: "Dann schau halt wo du hinläufst".

Meine Schwester war in den letzten Jahren zu einer Giftspritze mutiert. Anscheinend schreckte sie nicht mal mehr davor zurück ihre eigene Schwester die Treppe runterzustoßen.

Irgendwie schaffte ich es den Rest der Stufen runter zu Eiern. Dad, Mum und Daisy waren alle schon im Wohnzimmer versammelt.

Sie hatten nur noch auf mich gewartet. Erst als ich mich aufs Sofa fallen ließ, entdeckte ich die Tränen die sich in Mum's Augen gebildet hatten.

"Das am Telefon eben, war Elsie", began Mum zu erzählen.

Dem Namen Elsie konnte ich auf Anhieb kein Gesicht zuordnen. Nach langem überlegen, tauchte in meinem Kopf aber eine dunkelhaarige Frau auf. Sie besaß blaue, freundliche Augen, vereinzelte Sommersprossen und tiefe Grübchen.

Ich kannte sie. Aber unser letztes Treffen lag schon lange zurück.

"Sie hat mir erzählt das Hamphrey gestorben ist", schluchzte sie.

Hamphrey. Ein Mann, mit einem freundlichen Lächeln. Elsie's Vater. Auch ihn hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Als ich noch ein kleines Kind gewesen war, hatte er immer mit mir gespielt. Auch wenn er damals schon um die siebzig Jahre gewesen war, hatte er sich immer noch mit mir in den Sandkasten gesetzt und Schlammkuchen gemacht. Da war noch jemand gewesen . All das war nun schon so lange her.

"Sein letzter Wunsch war gewesen, das wir einen letzten Sommer auf seiner Farm verbringen bevor sie versteigert wird und seine Asche auf dann auf seinem  Maisfeld versträuen", schluchzte Mum und wischte sich über die Augen.

My Childhood [remake] h.s. >> AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt