Kapitel 29 ~besuch beim Onkel Doktor

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Pov Manu ,die Budderstulle

Das kleine Gespräch mit Palle hat mich sehr gefreut. Naja klein war es nicht bei einem Umfang von 4 Stunden , aber fühlten sich nicht wie Stunden an. Ist das normal ,das wenn man Zeit mit seinen liebsten verbringt, sie einfach viel schneller vorbei geht? Oder kommt es mir nur so vor ?

Nach dem Telefonat setzte ich mich an den PC und schnitt ein bisschen an den Rohdateien rum. Irgendwie hatte ich wieder Motivation gefasst , was bei mir sehr selten ist. Nachdem auch der Bürokratiekram abgearbeitet war, war es schon Nacht geworden.

Also fuhr ich den PC runter und wollte mich fertig machen. Auf den Weg ins Bad rannte ich versehentlich über den Koffer und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden "scheiss Ding warum kannst du dich nicht selber auspacken und wegräumen " doch auch den Koffer anzuschimpfen , bringt nix.

Schlussendlich machte ich mich daran, das olle Ding auszupacken. Doch die Wut verflog sofort als ich Palutens Hoodie sah. Als Bestände es auf Porzellan, hielt ich ihn hoch und sah ihn mir genauer an. Ein Flashback nach dem anderen folgte zu der Zeit, als wir beide zusammen Zeit verbrachten. Zwar sind nur ein paar Tage an aber diese paar Tage reichten, um einen in Traurigkeit zu versetzten.

Sofort zog ich ihn mir über und packte noch die letzten Sachen aus. Er riecht noch nach ihm.
Den Koffer stellte ich unter den Esstisch und setzte anschließend meine Reise ins Badezimmer fort. Dort angekommen schluckte ich den Tablettencocktail hinunter und machte mich fertig.Als ich die Tablettenschachteln aufräumte, viel mir wieder ein, das ich morgen einen Arzttermin habe. Auch das noch.

Anschließend ging ich schlafen oder versuchte es zumindest. Palle fehlt mir so... Gott was hat er mit mir angestellt. Die ganze Nacht über schwirrten meine Gedanken wild umher und es dauerte eine Weile bis ich einschlief. 

Am nächsten morgen machte ich mich fertig und ging langsam in Richtung Arztpraxis. Langsam kündigte sich der Sommer an. Man sieht es an den Menschen, sie tragen farbenfrohe Kleidung und gehen öfters raus.Ich wusste nicht wie ich darauf gekommen bin Menschen zu beobachten und ihr Verhalten zu studieren. Vielleicht liegt es an den Medikamenten, wer weiß.

Ist es nicht ein Widerspruch, dass der Sommer einen doch so fröhlich und lebensfroh macht, mir aber zu Weine zumute ist?

Der Weg zur Arztpraxis kam mir irgendwie länger vor. Warum ich laufe ? Naja ich besitze keinen Führerschein. Egal wo ich hin muss, ich erreiche alles zu Fuß. Außerdem ist laufen gesünder und man bekommt den Kopf frei, so geht es mir zumindest.

Ich lief die Straße entlang . Hin und wieder blieb mein Blick an kleinen, spielenden Kindern hängen. Sie sind noch so unwissend, in ihrer eigenen kleinen Welt quasi.
Ich finde es bewundernswert wie sich Kinder die Welt ausmahlen. Umso älter man wird, desto weniger Fantasie Besitz man , ich meine wie abgefahren ist es eigentlich das wir in so einer zurechtgestutzten Gesellschaft leben. Wir werde beurteilt bevor wir einander richtig kennen. Kinder sind naiv und Erwachsene sind ständig im Stress. Nach diesem Schema werden wir sortiert, gegliedert, untergeordnet.

Aus meinen Gedanken gerissen wurde ich als ich gerade quer über die Straße spazieren wollte ,ohne auch nur ansatzweise auf den Verkehr zu achten, und von ein paar hupenden Autos zum stehen kam. "Verzeihung " rief ich gegen die Windschutzscheibe und sprintete den restlichen Abschnitt zum Bürgersteig über die Straße.

Ich sollte solche Gedanken eher zuhause verfolgen bevor ich noch umgefahren werde und Palle mich auf meiner Beerdigung wiedersieht.

Bei der Praxis angekommen ging ich in schnellen Schritten die Treppen hoch und klopfte an der weißen, sterilen Tür. "Herein " kam es von drinnen woraufhin ich schüchtern die Türklinke runterdrückte. "Guten Tag Herr Büttinger. Ich nehme an Sie hatten einen Termin ?" Fragte mich die nette Frage hinter dem Tresen. " ja , richtig zu 15:00 Uhr " bestätigte ich Ihre Aussage. " ja genau . Bitte nehmen sie kurz Platz der Herr Doktor wird sie gleich aufrufen" dankend verschwand ich im Wartezimmer das bis zum Rand mit Patienten gefüllt war. Mütter mit Kindern , ältere Menschen und Jugendliche die sich eine krankschreibung holen wollen.

Schweigend ließ ich mich neben einen älteren Man nieder der ab und zu anfing schwer zu husten. Um mir die Zeit zu vertreiben , schaute ich aus dem gegenüber liegenden Fenster. Ich konnte gerade so den blauen Himmel sehen, leuchtend und völlig Wolkenbefreit.

"Büttiger bitte in Zimmer 3" kam es durch den Lautsprecher und wenige Sekunden später stand ich auf und ging zum Behandlungszimmer. Dort angekommen setzte ich mich auf die Liege und krempelte meinen Ärmel hoch. Ich wusste wie die ganze Prozedur ablief. Erst wird zuerst nach meinem Zustand gefragt, dann wie es mit den Tabletten aussieht, dann wird mir Blut abgenommen. Anschließend wird ein kurzer smalltalk geführt bis die Ergebnisse des Bluttestes feststanden.
Die Tür wurde aufgerissen und somit wurden meine Gedankengänge unterbrochen.

"Guten Tag Herr Büttinger wie geht es Ihnen so? Wie steht es mit ihren Tabletten?" Punkt eins und zwei. "Mir geht es gut und mit den Tabletten passt auch alles" den Schwindelanfall als ich bei Paluten war, verschwieg ich mit Absicht. Irgendwann reicht es ja auch mit Tabletten !

"Sehr schön. Wir werden Ihnen Blut abnehmen müssen um ihre Blutwerte zu kontrollieren." Punkt drei. Schweigend saß ich da, als der Doc die Nadel aus der Verpackung Pulte und in mein Arm stach. Das kleine Gläschen füllte sich immer weiter mit der Flüssigkeit Bis zu dem Punkt, an dem er die Nadel wieder aus meinem Arm zog und den Einstich mit einem Pflaster versorgte.

"Dankeschön . Ich werde das hier kurz ins Labor bringen. " und damit verschwand er aus dem Raum. Mein Arm schmerzte noch einwenig ,aber es ging. Kurze Zeit später kam er wieder" womit vertreiben Sie sich denn an diesen schönen Tagen die Zeit, die ganze Zeit in der Wohnung sitzen ist doch bestimmt langweilig " Punkt vier.
"Naja , ich gehe gerne spazieren . Da bekomm ich den Kopf frei und kann mich einwenig von dem Stress erholen" der Arzt nickte kurz und sah wieder auf seine Papiere. Das wars also mit smalltalk.

Minuten des schweigen verstrichen bis eine junge Schwester reinkam und dem Doc ein Bogen Papier überreicht. "Hier die Ergebnisse " und damit verschwand sie auch wieder. Der Arzt sah prüfend auf die Zettel und laß sich nur einige Zeilen durch. "Ihre Werte haben sich verbessert, Herr Büttinger. Sie brauchen nur noch die 'wichtigen' Medikamente einnehmen. "

Haha sehr lustig bei mir sind so gut wie alle Medikamente wichtig.

"Ich verstehe nicht. Was sind denn nun die wichtigen ? " fragte ich ihn interessiert denn ich habe ein Recht darauf zu wissen, was für Chemikalien ich schlucke. " eigentlich müssen sie nur die einnehmen gegen Ihre Allergien und die Dosis können wir auch runtersetzten. " erklärte er mir.

Naja zumindest muss ich nicht die ganze Palette schlucken. Wenigstens eine mehr oder weniger gute Nachricht.

Love changes us|| Kürbistumor FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt