T O D

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„Bis heute Abend und vergiss nicht einzukaufen. ", rief ich ihm zu. „Mach ich und bis später Engel.", rief er zurück bevor die Tür ins Schloss fiel. Ich war auf dem Weg zur Arbeit. Er meint zwar immer ich würde nicht träumen, aber das tue ich. Ich möchte Schauspielerin werden oder Autorin. Ich möchte mich ausdrücken können. Das was ich denke und fühle den Leuten auf meine Art und Weise mitteilen. Naja ich hatte bis jetzt einfach noch keinen Mut mich bei Castings zu bewerben, geschweige denn Agus davon zu erzählen. Ich arbeite ja auch in einem Café, da habe ich wenig Platz zum Träumen. Ich mag meinen Beruf, aber für immer wollte ich das nicht tun. Genau wie Agus, ich weiß wie sehr er sich immer quält zur Arbeit zu gehen. Verträge einer Versicherung herstellen ist eben kein spannender Beruf. „Caro da bist du ja.", rief Ela mir zu. Ela ist meine beste Freundin und Chefin zu gleich. „Morgen", lächelte ich und schnappte mir eine Schürze, die ich mir gleich umbund.

Ich eilte zwischen den Tischen hin und her, heute war ein stressiger Tag. Viele Mütter die sich mit Freundinnen oder anderen Müttern trafen waren da. Agus und ich wollen auch Kinder. Insgesamt vier. Wir lieben Kinder und wir wollten schon immer eine große Familie haben. Manchmal musste ich einfach lächeln, wenn ich sah wie die Kinder schliefen oder einfach nur in die Luft starrten. „Carolina!", hörte ich Ela rufen. Sie stand mit dem Telefon in der Hand am Tresen und schaute mich ernst an. „Ja?", antwortete ich. „Das ist für dich.", meinte sie und schaute mich traurig an. „Was? Ist etwas passiert?", fragte ich erschrocken und griff nach dem Hörer „Carolina Kopelioff.", meinte ich. „Frau Kopelioff wir haben schlechte Nachrichten ihr Freund Agustin..." „Ist etwas passiert?", unterbrach ich den Mann am anderen Ende der Leitung. „Er hatte einen Unfall..." „Oh je! Was ist passiert in welches Krankenhaus soll ich kommen?", fragte ich. „In gar keins, Frau Kopelioff ihr Freund ist auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Mein Beileid.", meinte der Mann. Ich konnte nicht glauben was er da sagte, niemals ist mein Freund, also mein Agus tot. Das würde er sich gar nicht trauen. Er weiß wie sauer ich auf ihn wäre. „Nein das stimmt nicht! Er kann nicht tot sein, weil er mir nämlich versprochen hat, dass wir zusammen sterben. Er bricht nie versprechen!", rief ich verzweifelt in den Hörer. „Es tut mir sehr leid, aber er ist leider verdtorben.", bekam ich als Antwort. Ich lies einfach das Telefon fallen und setzte mich auf einen Stuhl. Die Tränen fingen an zu laufen und mein Schluchzen wurde immer lauter. Je mehr Tränen kamen, desto schlimmer wurde der Schmerz in meinem Herzen, es fühlte sich an, als ob ein Teil davon einfach herausgerissen wurde. Ich weinte so stark, dass ich kaum noch mitbekam wie Ela mich in den Personalbereich schleppte. Ich konnte nicht begreifen, ich wollte nicht begreifen. „Caro es tut mir so leid!", meinte Ela und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte nichts, denn ich war zu schwach. Ich saß einfach regungslos da und weinte. „Er hat es versprochen!", sagte ich verzweifelt. „Aber es war ein Unfall.", versuchte sie mich zu beruhigen. „Er hat es versprochen!", schrie ich sie an. „Caro du musst nach Hause." „Ich will zu ihm. Ich will nicht nach Hause, bring mich zu ihm.", schrie ich weiter. Wie sollte man sich beruhigen, wenn dir gerade dein Herz ausgerissen wurde und jemand darauf herumtrampelt. Wie soll man aus dem Nichts einen Menschen verloren haben. „Caro...", wollte sie sagen. „Bring mich zu ihm.", flüsterte ich jetzt. Die Kraft zu sprechen hatte mich jetzt auch verlassen. Mein Körper fühlte sich schwach an. Voller Trauer, die mich innerhalb von wenigen Minuten eingenommen hatte. Ela gab schließlich nach und fuhr mich zur Polizei wo sie nach einem Polizisten fragte. Ich stand einfach nur neben dran und beobachtete das Geschehen. Wie Leute hin und her rannten und aufgebrachte Menschen rumschrieen. Plötzlich stand ein Polizist vor mir, der mich anschaute. „Sind sie sicher, dass sie diesen Anblick sehen wollen?", fragte er. Ich nickte nur und folgte ihm dann. Als wir vor einer Tür stehen blieben überkam mich die Angst. Ich fürchtete mich, dass mein Herz bei seinem Anblick komplett kaputt geht. Langsam ging ich hinein. Ich wurde unsicher, aber ich ging trotzdem weiter. „Okay, sind sie wirklich sicher?", fragte der Polizist nochmal. Ich nickte wieder und er zog das Grüne Tuch herunter. Da lag er, mein Agus. Er sah aus als ob er schlafen würde. Er hatte seine Augen geschlossen und es wirkte, als würde er lächeln. Langsam führte ich meine Hand zu seinem Gesicht und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, wie er es heute morgen bei mir getan hatte. „Du hattest es versprochen!", flüsterte ich während ich über seine Wange strich. „Du hast gesagt du passt auf dich auf, du hast gesagt du lässt mich nicht allein. Du solltest Einkaufen gehen! Du wolltest kündigen, du solltest deinen Traum leben. Ich weiß das du das singen liebst! Ich habe dich beobachtet. Du wolltest eine Familie mit mir. Agus...", weinte ich. Der Anblick war noch viel schlimmer und erst jetzt wurde mir bewusst, das ich ihn nie wieder küssen kann, neben ihm aufwachen oder mit ihm über unsere Zukunft diskutieren kann. „Du hast es mir verdammt nochmal versprochen!", rief ich und fiel auf die Knie. Am heutigen Tag, hatte ich den wichtigsten Menschen verloren. Meinen Engel. Agus.

So das zweite Kapitel, ich hoffe ich konnte die Emotionen gut rüber bringen.❤😄

My little AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt