~Tears Falling~

18 2 1
                                    

Seo In Guk POV

Etwas verwirrt und doch dankbar nehme ich das Foto , was Jaehyun in der Hand hält, zu mir.
Ich betrachte es einige Sekunden und realisiere dass ich Jaehyun nun wohl das letzte Mal vorerst sehen würde. Ich kann nicht mehr zurück kehren in unser Haus. Von nun an gehört es Jaehyun und seiner jetzigen Ehefrau, Dasom , alleine.
Ich könnte es nicht weiter verkraften mit ihnen unter einem Dach zu wohnen.
Sie zu sehen wie sie das perfekte Leben führen als Ehepaar.
Dich gehen zu lassen , Jaehyun ,ist nicht so einfach wie es erscheinen mag...

Zurück in der Realität sah ich wie Jaehyun zusammen mit Dasom und dem Fotograf vor gingen. Er drehte sich noch einmal um und rief mir zu: "In Guk wir kommen gleich wieder, wie müssen nur einige Fotos noch machen. Gehst du schon mal vor?"
Ich nickte ihm noch schnell zu und weg waren sie schon.
Solle ich wirklich noch zur Party Location. Müsste ich ja eigentlich sonst schöpft er Verdacht oder? Zudem könnte ich ein oder zwei Drinks vertragen , damit es mir später vielleicht leichter fällt Abschied zu nehmen. Wenn ich denn nicht zu feige bin und mich überhaupt verabschiede.

An der Party Location angekommen seh ich das die beiden dem Motto 'Natur' doch sehr treu blieben. Draußen war alles voll mit Blumen bepflanzt und mit Tischen, wo die Gäste die Gelegenheit hatten bei Kaffee und Kuchen über die Hochzeit zu reden. Innen im Party Raum stand in der Mitte eine lange Tafel die für das Brautpaar und die Eltern gedacht war, auch diese war mit schönen Blumen geschmückt.
In meinen Träumen saß ich immer mit Jaehyun dort vorne und mit ihm zusammen betrachteten wir unsere Gäste und genossen unseren Tag.
Das war in der Realität allerdings ein bisschen anders. Ich stand alleine zwischen ein paar Menschen. Von Jaehyun war weit und breit nichts zu sehen und verheiratet war er auch nicht mit mir, sondern mit einen Mädchen.
Etwas demotiviert ging ich zu meinen Platz, der, wie sich heraus stellte ,ein großer runder Tisch mit Platz für mindestens 8 Leute, war. Allerdings war ich alleine an dem großen Tisch. Wen wundert's, draußen war das perfekte Wetter zum Kaffee trinken und Kuchen essen. Ich hin gegen ging zur Bar und sicherte mir damit ein paar schräge Blicke von den Seiten.
"Ein Bier bitte." Wie erwünscht stellte der Barkeeper mir ein Glas, mit Bier gefüllt , auf den Tresen. Nickend brachte ich ihm mein Dank entgegen und machte mich zurück auf den Weg zu meinen Platz am Tisch. Von dort aus hatte man den perfekten Blick auf die Brautpaar-Tafel. War das gewollt? Hasste mich mein Schicksal denn so sehr?
Die Zeit verging und mein erstes Glas an Bier war schon leer, als endlich das Brautpaar rein kam. Ich machte mich auf den Weg zum Barkeeper , ohne Alkohol werde ich das alles sonst nicht überstehen.
Gerade als der Barkeeper am auffüllen war, spürte ich auf einmal eine Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mich zu ihr und sah in Jaehyun sein lächelndes Gesicht. Doch sein lächeln hatte irgendeinen Beigeschmack den ich nicht raus sehen konnte.
" So früh schon am Bier trinken und das obwohl die Party erst noch los geht?" In seine Augen zu vertieft ,erschrak ich als auf einmal mir ein frisch befülltes Glas vor die Nase gestellt wird.
"In Guk ist alles gut bei dir? Amüsieren dich Hochzeiten nicht so? Okay das kann ich verstehen ab-" weiter kam er nicht da mein Zeigefinger nun auf seinen weichen Lippen lag. Verdammt diese Lippen wie gerne würde ich mich rüber lehnen oder ihn zu mir ziehen. Alles nur um seine Lippen endlich auf meinen zu spüren. Halt Stop! Seo In Guk wo sind deine Gedanken. "Jaehyun mir geht es gut. Der Alkohol ist einfach nur schon ein Vorgeschmack für heute Abend ,weist du?" Was für eine dumme Erklärung , etwas besseres fiel mir nicht ein? Er nickte und ich nahm meinen Finger wieder weg. Er kribbelte so komisch, mein ganzer Körper kribbelte. Mit meinen neuen Bier im der Hand begab ich mich, vorbei an Jaehyun, zu meinen Platz zurück, wo nun auch andere Leute saßen. Ich schaute raus und sah das es schon langsam dämmerte. Auf einmal hielt ein Kellner an unseren Tisch und bot jeden von uns Männern ein Glas Soju an. Für die Frauen gab es ein Glas Sekt. Beherzt griff ich zu und schüttete es runter als wäre es Wasser.
Als es später wurde und die Stimmung aus gelassener, kam auf einmal Jaehyun an meinen Tisch und setzte sich neben mich. Wie so oft saß ich nämlich allein doch diesmal nicht ,weil alle draußen waren, sondern weil alle auf der Tanzfläche rum hüpften.
Jaehyun sah mich flehend an. "Duuuu... Sag mal könntest du mich kurz nach Hause fahren? Meine Schwiegereltern haben ihr Auto bei uns geparkt, doch ich will ihnen jetzt nicht zu muten das sie zu uns laufen um ihr Auto zu holen." Sagte Er. Ich schaute ihn kurz an. In seine wunderschönen braunen Augen könnte ich mich jedes mal aufs neue verlieren.
Ich nickte ihm zu. " Dann lass uns mal los fahren." Er lächelte mich erleichtert an. Hatte er etwa damit gerechnet das ich Nein sage? Naja egal.
Im Auto angekommen machte ich das Radio an und er flüsterte mir ein leises 'Danke' entgegen. Ich nickte unmerklich und starrte weiterhin auf die Straße.
Auf einmal spürte ich etwas an meinen Kinn, als ich erschrocken zu Jaehyun rüber schaute sagte er nur "Du hattest da noch Überreste des Kimchi's ,was es zum Abendbrot gab." Er lachte mich aus. Schnell , und bestimmt rot wie eine Tomate, schaute ich wieder auf die Straße. Ich wollte keine Berührungen mehr von ihm spüren Sie machen mich verrückt. "Lass das." gab ich nur knapp von mir. Er hielt in seiner Bewegung Inne und legte mir das Taschentuch dann auf mein Bein. Jeden Moment möchte ich momentan heraus zögern ,da ich weiß, das wir ,sobald wir zu hause an gekommen sind ,ich ihn nie wieder sehen würde. Zudem fällt mir auf das meine rechte Hand ziemlich kalt ist. Ich hatte immer seine linke Hand gehalten , aber jetzt zupft er an seinen Lippen.
Ich will jeden Moment heraus zögern doch die leeren Straßen bringen mich dazu schneller zu fahren.
Wir sind angekommen. An meinen ehemaligen zu Hause was mir so vertraut war. Jaehyun macht Anstalten aus zu steigen.
Bitte geh nicht.
Er schnallt sich ab , machte die Tür auf und stieg aus.
Bitte geh nicht.
Er beugte sich noch einmal zur Tür herein und bedankte sich grinsend noch einmal. "Wir sehen uns ja dann nacher auf der Party wieder, nicht wahr?!"
Wenn er wüsste das er mich heute das letzte Mal gesehen hat, würde er dann immer noch so breit grinsen? Er schloss die Tür ohne eine Antwort von mir abgewartet zu haben. Anscheinend war es mehr eine Aufforderung ,als Frage gewesen. Ich sah wie er in das Auto seiner Schwiegereltern stieg und los fuhr. Nun konnte ich nichts mehr halten. Es kullerte eine Träne nach der anderen, bis es nur noch ein lautes schluchzen war im Auto. Ich weiß nicht ob ich das Taschentuch nehmen soll ,was er mir gegeben hat, oder ob ich es nicht lieber weg schmeißen sollte.

>> Please Don't <<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt