Nach einer 25-minütigen Busfahrt kommen wir endlich im Viertel an, wo Nathan wohnen soll. Er wohnt in der Bradfordstreet. Ich war noch in in diesen Viertel, aber eins kann ich sagen, die Straßen hier sind wirklich mega sauber.
Joelle und ich laufen die Straße entlang bis zur Nummer 64. Wir sollten ja eigentlich um 8 p.m. da sein, aber jede Party fängt halt immer etwas früher an. Ich fang an die Hausnummern zu zählen. 61 62 63 und nun sind wir da. Bei der Hausnummer 64, oder besser gesagt bei Nathan.
Joelle klingelt bei Nathan an. Jetzt bekomme ich schon ein mulmiges Gefühl. Man hört schon die Musik. Nach paar sekunden macht schon einer auf. Nathan.
"Na ihr zecken", begrüßt uns Nathan.
Joelle begrüßt ihn freudig. Doch ich gebe ihm nur ein falsches Lächeln und laufe an ihn vorbei. Hier sind schon mega viele Menschen, die meisten kenne ich gar nicht. Alles ist schlicht, Schwarz und Grau gehalten.
Als ich mich etwas umschaute, fiel mir etwas auf. Nirgendswo sind Bilder. Eigentlich ist in jedem Wohnzimmer mindestens ein Bild. Joelle drückt mir ein pinken Plasktikbecher in die Hand und läuft weiter. Ich konnte jetzt schon riechen, dass es alkohol ist. Ich nehme ein Schluck und versuche mich durch die tanzende Menge zu quetschen. Die laute Musik dröhnt mir in die Ohren. Zu viel Bass.
Nach drei Becher Vodka mit Orangensaft musste ich an die frische Luft. Die Luft hier drinne ist so stickig und außerdem nerven mich hier die Menschen. Ich frage mich, wie Nathan solche Freunde haben kann. Na ja, bessere hat er auch nicht verdient.
Ich suche nach einer Tür zu der Terrasse, die ich auch schnell gefunden habe. Ich betrete die terrasse und nehme einmal tief Luft. Zum Glück ist hier niemand, nur auf dem Rasen liegen paar Betrunkene. Ich beschließe Jake zu schreiben. Aber da ich wahrscheinlich alles vertippen werde, mache ich lieber eine Audio.
"Jakii. Hier ist es sooo langweilig und ich will langsam nach Hause, aber Joelle will noch nicht."
Als die Nachricht ankommt, gehe ich wieder langsam rein. Als ich gerade rein gehen will, höre ich eine Stimme. Die verdammt nach mir klingt. Ich gehe paar Schritt zurück und folge der Stimme. Und das was ich jetzt sehe, konnte ich nicht Glaube.
Nathan, der Nathan aus meiner Klasse hört sich die Audio, die ich gerede eben gemacht habe, an. Als ich ihn erstmal anstarrte und zu begreifen, wieso er meine Audio anhört, guckt er mich an.
Warte was? Woher hat er die Audio.
"Nathan, woher hast du die Audio?"
Er sagte nichts und zerrte mich nur rein in irgendein Zimmer. Währenddessen schrei ich schon fast woher er die Audio hat. Ich frage mich, wieso niemand mir hilft. Ich meine, er zerrt mich nicht gerade sanft. Es sieht bestimmt so aus, als würde er mich kidnepen oder so was.
"Also Lanea, ich muss dir was sagen" sagte er komplett ruhig.
"Ach was. Jetzt sag doch einfach woher du die Audio hast."
"Ich bin Jake, Lanea. Aber bitte raste nicht aus. Ich wollte dich auch nicht verarschen. Ich wollte dich einfach kennen lernen, bevor ich hier wieder herzog. Ich kannte hier doch niemanden"
"Lösch meine Nummer", befahl ich ihn enttäuscht und dreht mich um zur Tür.
"Lanea hör mir zu. Es tut mir leid"
Der Junge, mit dem ich Monate lang schrieb, dem ich Geheimnisse anvertraut habe, saß die ganze verdammt Zeit neben mir.
Er schaute mich nur geschockt an, als ich raus gehe.
Ernsthaft. Wie kann man nur so verlogen sein.
Ich suche Joelle. Finde sie dann auch, während sie mit irgenwelchen Leuten Wahrheit oder Pflicht spiel. Ich holte sie kurz aus dem Kreis und erzählte ihr, dass ich gehen will. Aber da sie zu besoffen ist, lacht sie nur. Gut, dann geh ich ohne sie. Nathan, oder Jake?, würde sie nicht rausschmeißen.
Ich laufe schnell durch die Haustür und versuche alleine auf der Straße zu realisieren.
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So close but so far away.
RomanceWisst ihr wie es ist einen guten Internetfreund zu haben? Dem man alles anvertrauen kann und sie sogar manchmal bessere Freunde als deine Richtigen sind? Und du mit ihm über alles und jedem reden kannst ohne dass dir langweilig wird? Das hatte ic...