3.

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"Ich beende den Unterricht!"

Dieser Satz, ist das abscheulichste, was es gibt. Wieso gibt es denn überhaupt eine Klingel, wenn diese ignoriert wird.

Als unser LEHRER (und NICHT die Klingel) den Unterricht beendet hat, sprinte ich aus dem Gebäude Richtung Parkplatz.

Aus meiner Jackentasche, ertönt ein schrilles klingeln. 'Wer ruft mich denn jetzt an?' Genervt, gehe ich ans Handy und laufe weiter in einem schnellen Tempo.

"Wo bist du?" ertönt Luna's Stimme aus dem Hörer. "Unser Lehrer, hat überzogen... Ich bin gerade auf dem Weg bin gleich da." Sage ich schwer atmend und lege auf.

Auf dem Parkplatz​ angekommen, wartet Luna neben einem Auto, welches sich von den anderen sehr unterscheidet.

Meine Augen weiten sich. Vor mir steht mein Traumauto. Ein Oldtimer. Nicht irgend einer... Es ist ein "Ford Mustang."
In einem hellen blau gestrichen. Er könntet einen neuen Anstrich gebrauchen aber ich finde es ist nicht nötig, da ich dieses ' abgenutzte' mag.

"Können wir endlich los?" kommt eine genervte männliche Stimme aus dem Auto. Ich kriege eine Gänsehaut. Die Stimme klingt rau und wirklich angenehm. "Jaja." sagt Luna und steigt vorne ein. Ich setzte mich auf die Rückbank.

Ich spüre Blicke auf mir. Vorsichtig, schaue ich nach vorne und sehe im Rückspiegel, wie mich dunkel braune, fast schwarze Augen mustern. Mir wird heiß. Es ist doch erst Frühling und heute ist es sogar etwas kälter, stelle ich fest. Ich ziehe meine Jeansjacke aus und lege sie neben mich.

Ich habe gar nicht bemerkt, wie wir los gefahren sind. Mein Blick geht wieder in den Rückspiegel. Ich beobachte sein Gesicht, jede einzelne Bewegung. Seine Augen, welche ab und zu mich dabei erwischen, wie ich ihn anstarre.  Jedes mal, tue ich so, als würde ich gerade aus aus dem Fenster gucken. Seine Lippen, welche er leicht geöffnet hat und natürlich seine braunen Haare, welche leicht verwuschelt aber trotzdem perfekt gestylt sind.

“Alex... die Ampel war rot.“ unterbricht meine Freundin meine träumerei. “Die war noch gelb.“ entgegnet ihr Bruder ihr nüchtern. “Spast!“ murmelt Luna leise. “perra!“ erwidert Alex daraufhin.
Lachend schüttel ich den Kopf.

Nach einer guten viertel Stunde, kommen wir an einem kleinen Haus an. Luna und ich gehen in das Haus, während Alex weg fährt.

“Wo fährt dein Bruder hin?“ frage ich Luna. “Wahrscheinlich zu Marco.“ sagt Luna Schulter zuckend. “Mamá wir sind da.“ ruft Luna durch das Haus. Wir gehen in die Küche, wo eine Frau, ich schätze sie auf Mitte 40, steht und kocht. “Hmm riecht das gut.“ Sage ich und genieße den Geruch von Chilli Con Carne.

“ Oh Hallo.“ begrüßt mich die Mutter von Luna freundlich und zieht mich in eine herzliche Umarmung. “Ich bin  Mariana, die Mutter von Luna.“ stellt sie sich vor.
“ Freut mich. Ich bin Eda“ Sage ich lächelnd.

“Setzt euch doch, das Essen ist gleich fertig.“ sagt Mariana und geht wieder zum Herd. “Hast du Lust dieses Wochenende zu einer Party zu gehen?“ fragt mich Luna und spielt mit ihren bunten Armbändern. “Klar gerne.“ Sage ich zu. “Super. Also wir holen dich dann ab.“ sagt sie und klatscht freudig in die Hände. “Wir?“ Frage ich sie und versuche dabei krampfhaft eine Augenbraue hoch zu ziehen. Ich verstehe nicht, wie Leute das schaffen. “ Ja Alejandro geht auch zu der Party. Er nimmt uns dann gleich mit.“ antwortet sie mir nüchtern.

Ich nicke, während meine Gedanken bei Alejandro hängen bleiben. Er sieht unglaublich gut aus und hat eine wirklich sexy Stimme. Außerdem liebe ich sein Auto, was will man mehr. Wenn er jetzt noch einen perfekten Charakter hat... heirate ich ihn.

“So hier kommt das Essen.“ Mariana kommt mit dem großen Topf auf uns zu. Ich rieche diesen wundervollen Duft und ich muss aufpassen, dass ich nicht sabber. “Greift zu.“ fordert uns Mariana auf, als sie den Topf auf den Tisch stellt.

Nach dem Essen, welches köstlich war, gehen Luna und ich in ihr Zimmer. Es ist sehr bunt eingerichtet. Überall hängen Bilder und überall, hängen schöne Lichterketten. Ein Zimmer, welches wie die Faust auf's Auge zu Luna passt.
Wir setzen uns auf ihr Bett, welches mit Kuscheltieren übersät ist und reden über Gott und die Welt.

“Ich muss mal auf's Klo.“ Sage ich und stehe auf. “Unten zweite Tür links.“ ruft mir Luna noch hinterher, während ich ihr Zimmer verlasse. Langsam gehe ich die Treppe runter. Ich schaue mir jedes Bild, über der Treppe, genau an. Auf fast jedem sind Luna und Alex zu sehen. Angefangen, als sie noch Babys waren. 'Sahen die beiden niedlich aus.' Denke ich und gehe die Treppe runter.

Gerade, als ich an der Küche vorbei gehen wollte, stoße ich gegen eine harte Brust. “Oh tut mir leid.“ Sage ich schnell und gucke auf. Vor mir steht Alex und schaut mich Emotionslos an. “Nicht schlimm.“ sagt er kalt und geht an mir vorbei. 'Oh wie nett er doch ist. Nicht mal ein “ Oh das war nicht deine Schuld sondern meine“ oder “Ich muss mich entschuldigen“ kriegt er zu Stande. Bester Charakter aber was hätte ich auch anderes erwarten sollen, dass ich meinen Prinzen getroffen habe? Nein das Schicksal hasst mich.' Denke ich und gehe weiter das Klo suchen.



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