5.

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Zwei Wochen​ sind seit der Party vergangen. Ich habe nichts mehr von Alex gehört. Nachdem er mich nach Hause gefahren hat und ich Stunden lang nachgedacht habe, bin ich mit einem schmerzenden Kopf eingeschlafen.

Frierend, stehe ich vor der Schule und warte auf Liv. Ich hätte mir eine Jacke anziehe können aber meine Jeansjacke liegt noch bei Alejandro und meine anderen Jacken, hätten nicht zum Outfit gepasst.

“Hol dir deine Jacke doch einfach bei ihm ab, dann frierst du nicht und siehst ihn wieder. Da hast du dann gleich Zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen.“ Liv steht neben mir und klopft mir grinsend auf die Schulter. “Ich habe nicht nach deiner Meinung gefragt.“ grummel ich genervt. “Nein, du hast praktisch danach gefleht sie zu hören. “ sagt sie grinsend. Kann dieses Mädchen nicht mal ihre nervige Klappe halten? Ich meine, sie plappert von morgens bis abends. Wahrscheinlich sogar die Nacht durch... Armer Till.

“Wieso musste ich dir auch davon erzählen?“ murmel ich erschöpft.“ Liv war auch auf der Party und hat ALLES mitbekommen. Sie weiß sogar, mit wem Luna zusammen war. Es war dieser Lucas, der einen Jahrgang über uns geht. Die beiden haben jetzt eine Art on-off Beziehung. Das 'on' steht dabei für ' Die guten Stunden im Bett' und das 'off' für Marco. Ich sehe sie nie etwas anderes machen außer streiten und immer geht es dabei um Marco. Diese Party war vielleicht doch keine so gute Idee.

Zusammen mit Liv, betrete ich das hässlich Gebäude, welches sich 'Schule' nennt. Unsere Wege trennen sich und ich laufe müde in den Unterricht. Ich lasse mich auf meinen Stuhl, neben Luna fallen. “..Habe ich nicht!“ schreit Luna in ihr Handy. Einige interessierte Blicke wandern zu uns, welche ich aber nicht beachte. “...ok gut, dann ist es aus...denn ich habe keine Lust mehr.“ wütend, legt sie auf und knallt das Handy auf den Tisch.

“Was ist los?“ fragend, gucke ich sie an. “Ich habe mit Lucas Schluss gemacht.“ erschöpft, rauft sie ihre Haare. “Ach ihr wart also wieder zusammen.“ versuche ich die Stimmung zu lockern. “Das ist nicht witzig.“ ernst, guckt sie mich an. “Sorry... Aber war doch klar, dass es nicht lange hält.“ Sage ich die Warheit und zucke mit den Schultern. “Ich brauche Ablenkung. Du... mein Bruder will heute seinen 19 Geburtstag groß feiern... hättest du Lust zu kommen.“ hoffnungsvoll, sieht sie mich an. “Was ist der Hacken.“ Frage ich misstrauisch. “Ähhm wir müssten hinter der Bar stehen und Getränke mixen.“ ihre Augen sind so groß wie die eines süßen kleinen Hundes. “Uff. Wieso ich?“ Frage ich und lehne mich zurück.
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Seit gefühlten Stunden, stehe ich vor dem Kleiderschrank und überlege verzweifelt, was ich anziehen kann. Luna hat mir gesagt, das es nur etwas schlichtes sein soll.

Ich entscheide mich für eine kurze Hose und ein schwarzes schlichtes Oberteil

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Ich entscheide mich für eine kurze Hose und ein schwarzes schlichtes Oberteil. Meine Haare binde ich zu ein hohen Zopf zusammen. Kurz schaue ich auf die Uhr und gucke wie spät es ist. Ich reiße die Augen auf, als ich die Grünen leuchtenden Zahlen erblicke. “Scheiße.. nur noch zehn Minuten.“ schnell sprinte ich die Treppe runter und ziehe mir in Sekunden schnelle meine Schuhe an.

Noch schneller renne ich in die Küche, schnappe mir einen Apfel und meine schwarze Tasche. “Ich bin weg.“ rufe ich meinen Bruder zu, der auf dem Sofa sitzt und durch die Kanäle schaltet. “Ja ciao.“ sagt er gelangweilt.

Mit einem zügigen Gang, laufe ich aus dem Haus und gehe zur Bushaltestelle. Dort setze ich mich hin und gucke mir die Umgebung an. Eine Mutter steht mit Zwillingen neben mir. Während die Mutter abwechselnd von ihrer Uhr zur Straße guckt, spielen die beiden Mädchen fangen. Beide tragen eine Pinke Jacke und haben goldenes Haar. Die großen blauen Augen der beiden strahlen wie Saphire. Sie lachen und Rennen, was mich zum lächeln bringt. Kinder sind so süß.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als der Bus vor meiner Nase auftaucht. Schnell steige ich ein und lasse mich auf den Sitz ganz hinten am Fenster fallen. Aus meiner Tasche krame ich meine Kopfhörer raus und lasse meine Playlist laufen. Verträumt schaue ich aus dem Fenster.

Je weiter ich mich von zu Hause entferne, je nervöser werde ich.' Ich werde Alejandro Wiedersehen.' Schwirrt es mir durch den Kopf. Vor mir erscheinen seine dunklen braunen, fast schwarzen Augen und sein braunes, weiches Haar. Ein Seufzer entfährt mir, als ich an seine rosigen vollen Lippen denke.

Nach zehn Minuten, welche mir wie Sekunden vorkamen, hält der Bus und ich steige aus. Mein Blick fällt auf das Handy, welches in meiner Hand liegt. Ich schalte die Musik aus und packe die Kopfhörer in meine Tasche. Ich habe noch fünf Minuten, bis ich da sein muss. Mit schnellen Schritten, laufe ich durch das Stadtviertel der Latinos. Mein Bauch kribbelt, je weiter ich gehe und meine Beine zittern, als ich die Blicke auf mir spüre.

Nach gefühlten Stunden, komme ich erleichtert an einem großen Haus an. Ich gucke auf die Adresse, die mir Luna geschickt hat und überprüfe sie mit der des Hauses. Keine Zweifel... es ist das Haus.

Kurz atme ich ein und gucke, ob meine Frisur und mein Make-up sitzt. Ich streiche meine Kleidung glatt und gehe mit zitternden Beinen zur Tür. Aus dem Haus hört man den lauten Bass und die schreckliche Musik. Generell habe ich Nichts gegen Partys... aber ich bin viel zu müde und habe dröhnende Kopfschmerzen. Ich ärgere mich, dass ich nicht abgelehnt habe und jetzt nicht in meinen weichen, warmen Bett liegen kann. Aber ich wollte Luna nicht​ hängen lassen und habe 'zugesagt'. Das war ein großer Fehler. Manchmal könnte ich mich schlagen.

'Ok Eda... alles wird gut.. Ich werde die drei Stunden durchstehen und mich dann in mein gemütliches Bett legen.' Mit diesen Gedanken, laufe ich in das Haus. Der 'Duft' von Alkohol und Schweiß steigt mir ins Gesicht.

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