Zac
,,Nächste Kreuzung links." Meinte ich, während Taylor an mir vorbei lief und mir einen schnellen Kuss auf die Wange drückte. Automatisch musste ich etwas breiter Lächeln, als ohnehin schon. ,,Denkst du das geht gut?" Drang Leons stimme etwas gedämpft durch die Lautsprechers meines Handys.
Unsicher öffnete ich den Mund, schloss ihn kurz darauf aber wieder.
Zuckerbrot oder Peitsche?
,,Nein. Wahrscheinlich nicht." Gab ich schließlich ehrlich zu. Es brachte nichts ihn anzulügen. Ich hatte gestern mit Finnick gesprochen und mir war die Veränderung in seiner Stimme mehr als nur ein wenig aufgefallen. ,,Danke." Es klang nicht sarkastisch, sondern ernst, ein wenig traurig.
Schon wieder wurde mein Bruder verletzt. Dass es dieses Mal nicht meine Schuld war, machte es nun wirklich nicht besser. ,,Kopf hoch, viel schlimmer kann es nicht werden." Meinte ich und verdrehte von mir selbst genervt die Augen. Kopf hoch? Ernsthaft? Das war wahrscheinlich das dümmste was je aus meinem Mund gekommen war. ,,Sehr hilfreich Zac." Schnaubte Leon. ,,Ich weiß, ich weiß, bin heut nicht in Höchst Form." ,,Gib mal her." Flüsterte Taylor hinter mir und streckte die Hand nach meinem Handy aus. Ich zögerte kurz, reichte es ihm dann jedoch. ,,Leon? Hey. Ja, bei mir ist alles klar. Nein, nein, hör mal: wir wissen beide das es weh tut. Aber es tut noch mehr weh nichts zu tun. Wenn du meinst. Ja, ist aber nur meine Meinung. Ich hab...naja eigene Erfahrungen machen dürfen. Ist gut. Hm? Achso ja. Mach ich. Ich geb dir deinen Bruder wieder. Natürlich! Bye."
Als das Handy wieder in meiner Hand landete, starrte ich meinen Freund etwas perplex an. ,,Du starrst." Grinste er breit. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und hob wie in Zeitlupe die Hand mit dem Handy an mein Ohr. ,,-ac, wo lang?"
,,Ähm...wo bist du?"
,,Keine Ahnung. Du führst mich durch diese verflucht unübersichtliche Stadt! Sag du es mir!" Immer noch etwas neben mir räusperte ich mich und rief mir die Stadt in Erinnerung. Ein hoch auf meinen Orientierungssinn! „Siehst du ein gelbes Haus?"
„Jap, warum?"
„Ich musste da mal wegen unserem Vater da hin, auf jeden Fall musst du da hin laufen, dann über die Straße. Auf der anderen Seite sollte eine Kleine Gasse sein." Ich wartete und machte es mir auf dem Bett gemütlich. „Okay, ich bin in der Gasse. Und jetzt?"
„Durchlaufen. Am anderen Ende ist auf der rechten Seite ein Wohnblock. Die Adresse ist 32b." Ich musste ja nicht unbedingt sagen, dass ich schon mal in der Wohnung war und mit Finnick gesprochen hatte. Das blieb ein kleines Geheimnis.
„Danke. Ich schulde dir was."
„Pfff, also bitte, als ob du mir was schulden würdest. Wir hörn uns in...ich würde sagen 20 Minuten wieder. Bis dann." Ich wartete noch kurz auf Leons Antwort, ehe ich auflegte. Meine Hand begann plötzlich zu zittern und mein Handy fiel, krachte gegen die Kante des Bettes und landete auf dem Boden. „Verfluchter Mist." Knurrte ich und hielt meine Hand. Die Finger zuckten unkontrolliert. „Zac?" Taylor kam rein und erfasste die Situation rasch. „Schon wieder?" fragte er einfühlsam und setzte sich neben mich. Ich gab nur ein abwertendes Geräusch von mir. Er musste mich nicht bemuttern. Sein Gesichtsausdruck dazu war undefinierbar. „Ich kann's auch ignorieren." Meinte er schnippisch. „Mach das." „Mach ich auch!" „Schön!" stichelte ich weiter. „Schön!" gab er genervt zurück und presste die Lippen aufeinander. Wir duellierten uns mit Blicken, bis ich meine zitternde Hand in seine legte. „Jetzt schau schon du Möchtegern Arzt."
„Tss, ne. Jetzt ganz bestimmt nicht mehr." Trotz seiner Worte, fuhr er mit den Fingern sanft über meine Haut. Das stoppte zwar nicht das Zittern, jagte mir jedoch angenehme Schauer über den Rücken. „Du hättest erst gar nicht damit anfangen sollen die Medikamente wieder zu nehmen." Murmelte er leise und lehnte sich meiner Schulter an, meine Hand immer noch fest im Griff.
„War in letzter Zeit alles ein bisschen viel. Ich verfalle gerne in alte Muster."
„Solange du nicht wieder im Krankenhaus landest und so verzweifelt bist, dass du dich mit allen Mitteln umbringen willst, kannst du auch gerne in alte Muster verfallen."
„Werde ich nicht. Versprochen."
Wir saßen eine Weile so da, bis Taylor meinte: „Da das Treffen mit Finnick jetzt ausfällt, wollen wir da die anderen Sachen aus deinem Zimmer holen, die da noch rumstehen? Wäre schön wieder alles hier zu haben." Ich lächelte, doch genauso schnell wie es gekommen war, verschwand es auch wieder. „Meine Mutter ist zuhause."
„Ich komme mit."
Energisch schüttelte ich den Kopf und schaute zu Taylor, dessen Kopf mittlerweile nicht mehr an meiner Schulter lag. „Nein."
Verzweiflung spiegelte sich in seinen blauen Augen wieder.
„Warum? Was ist zwischen euch passiert?" Ich winkte ab und stand auf. „Ich geh schon. Mach dir keine Gedanken."
„Zac!" er folgte mir und hielt mich am Handgelenk fest. Ich blieb stehen und stellte mich dicht vor ihn. „Sie hat unschöne Dinge gesagt, Ich auch. Wir sind eben nicht gut aufeinander zu sprechen."
Taylor seufzte, da er wusste, dass es quasi unmöglich war eine Antwort aus mir heraus zu bekommen. „Okay. Ich komme mit. Keine Wiederrede."
Er beugte sich zu mir und küsste mir die Erwiderung von meinen Lippen weg. Ich seufzte ergeben in den Kuss hinein und ließ meine Hand über seine Seite gleiten. Mit einem letzten kleinen Kuss, löste ich mich von ihm. „Gehen wir. Je schneller das fertig ist, desto besser."
Uns danach musste ich meinen Bruder trösten...Cheers Mates!
Wie angekündigt kommen in diesem Band ein paar mehr Kapitel aus anderen Perspektiven. Und mit wem könnte ich da besser Anfangen als Zac, meinem Lieblings Charakter? xD
Das Kapitel ist wie immer ein bisschen länger...es ist irgendwie so einfach in Zacs Perspektive zu schreiben ^^
Naja, Feedback und so in die Kommis!
Bye Bye
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Ich.bin.nicht.Schwul | Band 3
Teen FictionFinn: Ich habe einen Plan. Einen perfekten Plan. Er wird jeden zerstören. Er wird mich selbst zerstören. Aber er wird funktionieren. Eben, weil er perfekt ist. Genau wie ich. Zumindest im Moment. Im Moment muss ich perfekt sein. Wenn ich nicht perfe...