Prolog

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Da lag ich. Schon wieder. Auf dem kalten, dunklen Boden unserer Küche. Die Lippe aufgeschlagen und der Bauch wahrscheinlich schon blau. Der Schmerz ließ langsam nach und ich bemerkte, wie sich mein Kopf langsam abschaltete und ich doch leider nicht das Bewusstsein verlor. Es wäre eine solche Erlösung, aber nicht mal dazu war mein dummer Körper im Stande.
So nutzlos.
Er ließ langsam von mir ab und ich konnte den Geruch von Alkohol nicht mehr wahrnehmen. Er war wohl endlich gegangen.
Ich lag noch eine ganze Weile so da, bis ich versuchte mich aufzurichten, was sogar, mehr schlecht als recht, funktionierte.
Im Bad angekommen zog ich meinen Pullover aus, um meine Wunden zu betrachten. Meine eigens zugefügten und die meines Vaters.
Als ich dann Oberkörperfrei da stand, merkte ich, dass er es mal wieder übertrieben hatte, genau so wie ich. Mein ganzer Körper überzogen von blauen Flecken und Platzwunden. Mein Gesicht sah auch nicht besser aus, eine aufgeplatzte Stirn und blutige Lippen. Und von meinen Armen fange ich gar nicht erst an.
Warum tun alle Menschen mir so etwas immer und immer wieder an? Und warum wehre ich mich nicht, obwohl ich könnte?

Change me [Sugamon]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt