Beth lebte sich ein, wurde der Stufengruppe hinzugefügt, obwohl sie in dem Chat auch in den folgenden Wochen keine einzige Nachricht hinterließ. Sie ging häufig auf die Toilette, das war uns aufgefallen.
›› Hast wohl eine kleine Blase, was? Erinnert mich ein wenig an meine Oma! ‹‹, hatten wir sie einmal damit aufgezogen. Ansonsten fiel uns nichts auf.
Beth war ziemlich klug. Zwar wiederholte sie den Jahrgang, um nach ihrem Auslandsjahr nicht direkt ins Abi starten zu müssen, aber dennoch war ihre Intelligenz unverkennbar, ihre Zensuren tadellos.
Beth verbrachte jede Mittagspause mit uns in der Kantine, aß mit uns. Stets sehr wenig, aber eben nicht zu wenig, als dass man sich Sorgen gemacht hätte.
Denn damals hatte es dieses bedrückende morgen noch nicht gegeben. Dieses böse morgen, dass sich über meine Welt stülpte und mich nachts nicht mehr schlafen lassen würde.
Jetzt wünsche ich mir, morgen hätte meine Augenringe so tief schwarz gefärbt, dass ich darin die Antwort auf alles gefunden hätte.
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Morgen helfe ich dir, Beth
Short StoryWie meine Freundin an Magersucht erkrankte und ich wegsah, einfach so