Beth machte es geschickt. So geschickt, dass ich mich hinterher fragte, ob es Einbildung oder Realität gewesen war.
Ich bekam Schuldgefühle wegen ihr. Weil ich ihr es zutraute, weil ich ständig darüber nachdachte. Schuldgefühle, weil ich sie für krank hielt. Schuldgefühle, weil ich mich noch nicht einmal getraute, den Namen der Krankheit in den Mund zu nehmen.
Damals fand ich diese Empfindungen schrecklich.
Jetzt wünsche ich mir, ich hätte noch stärkere Schuldgefühle bekommen. Nicht, wegen ihr, sondern wegen mir. Weil ich Beth nicht am nächsten Tag darauf ansprach und auch nicht am folgenden.
morgen hätte mir einen Korkenzieher in den Bauch rammen sollen, damit ich es wirklich morgen machte.
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Morgen helfe ich dir, Beth
Short StoryWie meine Freundin an Magersucht erkrankte und ich wegsah, einfach so