Kapitel 1

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Tim

Heute sollte wieder einer dieser typischen Abende werden, die Stegi und ich immer zusammen verbrachten. Doch sollte er sich auch von den vorherigen unterscheiden. Er würde in entscheidenden Dingen anders sein. Jedoch wusste das zu diesem Zeitpunkt noch keiner von uns beiden.

Der Tag begann wie üblich. Ich wurde, nach einer viel zu kurzen Nacht, von meinem Wecker geweckt und machte mich auf, meiner Morgenroutine nachzugehen. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte und meinen Rucksack gepackt hatte, setzte ich mich zu meiner Mutter an den Frühstückstisch. Sie saß bereits dort, trank einen Kaffee und las Zeitung, während ich mir eine Schüssel Müsli machte. Nach dem Essen verabschiedete ich mich von ihr und ging in die Garderobe. Dort zog ich mir meine warme Jacke, Schal, Mütze, Handschuhe und warme Schuhe an. Es hatte über Nacht sehr viel geschneit und es war eiskalt draußen, also musste ich mich warm einpacken.

Dann warf ich meinen Rucksack über die Schulter und machte mich auf den Weg zu Stegi, meinem besten Freund. Sein Haus lag zwar nicht ganz auf meinem kürzesten Weg zur Schule, doch für ihn machte ich gerne einen Umweg. Bei seinem Haus angekommen drückte ich aud die Klingel und wartete, währenddessen vergrub ich mein Gesicht immer weiter in meinem Schal, um der klirrenden Kälte zumindest ein bisschen zu entkommen. Als er dann endlich, ebenfalls warm eingepackt, aus der Tür trat und mich mit einer Umarmung begrüßte, war ich sehr froh endlich weiter gehen zu können, damit mir wenigstens wieder ein bisschen wärmer werden würde.

Auf dem Weg redeten wir nicht viel, dafür froren wir zu sehr. Allerdings hatte ich, während wir gingen, einige Zeit mir meinen besten Freund genau anzusehen. Er hatte seinen Schal weit ins Gesicht gezogen und seine blonden Löckchen waren unter einer dicken Mütze versteckt. Durch die Kälte waren seine Wangen und seine Nase rot gefärbt, was durch seinen blassen Hautton noch stärker zu erkennen war. Und genau das war es, was ihn unglaublich niedlich aussehen ließ.

Nach einigen Minuten Fußmarsch erreichten wir dann endlich unsere Schule und traten in das warme Schulgebäude. Stegi zog seinen Schal aus dem Gesicht und meinte lachend "Ich war schon lange nicht mehr so froh endlich in der Schule zu sein! Es ist einfach viel zu kalt!" Ich erwiderte, ebenfalls lachend "Oh ja! Mir ist gefühlt alles abgefroren!" Dann wurden wir auch schon von der Schulglocke unterbrochen und Stegt meinte genervt stöhnend "Och nee! Was haben wir in der ersten Stunde?" Darauf meinte ich, wenig begeistert "Mathe..."

》Winterliebe《 StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt