Am nächsten Morgen wurde ich von Recy in das Pavillion gebracht. Das Essen war perfekt, weil ich mir aussuchen konnte, was auf meinem Teller lag. Bevor ich aber in meinen Toast beissen konnte, wurde ich von einem Jungen am Handgelenk nach oben gerissen. "Wir müssen zuerst denn Göttern was abgeben." Verwirrt blickte ich ihn an, war der wahnsinnig oder was? "Nein ich bin nicht wahnsinnig, wir machen so etwas wie eine Opfergäbe ", sagte er lächelnd. Mist, ich hatte laut gedacht! "Ich bin Sam, der Sohn des Zeus, bin auch neu hier ", er streckte mir die Hand hin und ich blickte sie an. Erst nach ein paar Sekunden, begriff ich, was er wollte und ich schüttelte sie. "Ich bin June, die Tochter von irgendwem ", brachte ich dann heraus und er lächelte wieder. Er nahm meine Hand und zog mich mit meinem Teller zu einem Feuer, das in der Mitte stand. Er ging hin und kratzte etwas von seinem Frühstück in die Flammen. Zum Glück war ich keine Göttin, verbranntes Essen war sicher eine rießengroße Spezialität auf dem Olymp, dachte ich ironische gemeint. Ich drat ebenfalls zum Feuer und kratzte ein bisschen von meinem Toast hinein, aber das erstaunliche war, dass es eigendlich ganz gut roch. Also doch Festmal für die Götter. Eigenlich aßen die Gottheiten ja Amprosia und tranken Nektar, aber für Menschen ist das nicht so gut, weil sie dann abgefackelt werden, so hatte es Chiron mir zumindest erklärt. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, indem irgendjemand auf den Boden stampfte. Schnell tappte ich wieder zu meinem Platz bei den Hermes-Kindern. "Ich will euch heute ein neues Campmitglied vorstellen! June, kommst du bitte her? ", sagte Chiron und ich stand schüchtern auf und ging zu ihm. "Ähm, ... ha-hallo... i-ich bin June ", stotterte ich herum und sofort begann ein großes Gemurmel. "Von wem ist sie die Tochter? ", oder, " Woher kommt sie? ", konnte ich heraushören. Ich tappte wieder zu meinem Frühstück, aber konnte mich nicht mehr entspannen, weil so viele neugierige Blicke mich verfolgten.
Als ich fertig war, wurde ich von Recy durch das ganze Camp gezogen. Sie zeigte mir alle Hütten und erklärte mir viel über das Camp, die Monster und Götter. Wir Halbgötter wurden auch Halbblute genannt, erfuhr ich von Recy. Danach musste ich wieder zu Chiron gehen, denn er wollte mit mir reden. Auf dem Weg zu ihm traf ich wieder Sam. Seine blonden Haare hingen dem lächelnden Jungen ins Gesicht und er sagte freundlich:" Woher kommst du eigendlich?", doch diese eine Frage, ließ mich an all die schlimmen Sachen erinnern, die ich in meinen zwölf, fast 13, Lebensjahren passiert waren. Woher kam ich? Genau, das würde ich auch gerne wissen! "Ähm, ... also ja ... aus, ... äh ... New York, du?", stotterte ich blöd herum. "Auch aus New York, aber ich meinte welche Straße und so?", antwortete er schmunzelnd und ich wurde rot. Mist! Was sollte ich denn jetzt sagen? "Also, ... ähm ... ja, ... wir können später reden, ... ich muss zu Chiron ", wich ich seiner unangenehmen Frage aus. Ohne seine Antwort abzuwarten drehte ich mich um und ging. Ich spürte richtig die verstörten Blicke von Sam auf meinem Rücken brennen, beachtete sie aber nicht. So einfache Fragen wie: Wo wohnst du?, oder: Wie heißen deine Eltern?, kann fast jedes Kind beantworten, aber ich nicht. Dieses Wissen, dass ich solche Fragen nicht beantworten konnte, schmerzte. Denn so wurde ich immer daran erinnert, dass ich anders war. Nämlich ohne Eltern, ohne Geschwister oder Verwandte und ohne zu wissen, wer ich bin.
Danke für die ganzen reads von euch allen. Es freut mich echt total! Ganz besonders möcht ich auch Annika_Linda für die vielen votes danken! :* Ihr solltet alle mal in ihre Geschichten reinschaun, die sind der hamma!
Ps: Sorry wegen den Fehlern!
Hab euch lieb!

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Heras Zorn
FanfictionAls Bettlerin und ohne Eltern hat es June nicht leicht, besonders als sie mit zwölf von seltsamen Ungeheuern überfallen wird.Zusammen mit ihrer Hündin Timba flieht June in das Camp Half Blood und erfährt dass sie die Tochter einer griechischen Gotth...