Heras Zorn

4.Kapitel

Der nächste Tag war genau wie alle anderen: Ich bettelte um Geld, kaufte mir etwas zum Essen und schlief am Abend mit Timba ein.Doch in der Nacht weckte mich ein kratzendes Geräusch auf.Timba knurrte leise und ich hielt meinen Finger vor meinen Mund, um ihr das Zeichen zu geben,dass sie still sein sollte.Es gab in New York viele Räuber oder Mörder und ein zwölfjähriges Mädchen hätte da keine Chance.Also wollte ich mich lieber mal verstecken und abwarten.Für solche Fälle hatte ich ein kleines,aber scharfes Messer, das ich einmal gefunden hatte, in meiner Karton-Hütte aufbewahrt.Ein zischen riss mich aus den Gedanken und brachte mich wieder in die Gegenwart zurück.Ich konzentrierte mich wieder voll und ganz auf meine Sinne.Als ich den sauren Geruch roch und nochmals ein zischen hörte besiegte meine Neugier die Angst und ich lugte aus dem kleinen Eingang: Ein riesiges, leguanartiges Ding blickte mir direkt in die Augen, das schlimme daran war aber, das es mich mit sechs giftgrünen Augen anstarrte.Vor Schreck stand ich wie angewurzelt da. Erst, als das dreiköpfige Vieh ein gelbes Sekret auf meine Hütte sprühte und die sich darauf einfach auflöste, begriff ich, dass dieses Monster gefährlich war.Ich warf das Messer ohne zu zielen und packte den erstarrten Welpen, danach rannte ich, ohne zu wissen wohin.Ich hörte tapsende Schritte die mich verfolgten und ein zischendes Geräusch, dann spürte ich den Schmerz.Die Säure fraß sich in meinen rechten Oberarm und ich musste Timba fallen lassen, ich hoffte, ihr würde es gelingen, vor dem Ding zu fliehen.Ich schaffte es noch gerade in die nächste Straße, doch dann kam ich rutschend zum stehen: Sackgasse, Mist.Timba, die bei mir angelangt war, fing an zu heulen und ich umarmte sie und roch an ihrem Fell.Mein Arm schmärzte höllisch und schwarze Punkte erschienen mir vor den Augen.Das letzte, was ich mitbekam, war, das mich irgendjemand packte, aber dann tauchte ich auch schon unter, in pure Finsternis.