Der Casanova

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Kapitel 5 ~ Der Casanova 

Augen auf. Ich blicke nach rechts, dann nach links. Mal nach oben und dann wieder nach rechts. Wo bin ich? Achso. Die Nacht gestern war echt hart. Ich liege auf meinem Bett neben mir liegt Vincent. Und auf der linken Seite Eliot. Was Eliot? Ich zucke zusammen. Ist das ein Traum? Ich schließe ganz fest meine Augen und versuche mich an den gestrigen Abend zu erinnern. Versuch fehlgeschlagen. Mist. Ich stehe langsam auf und merke, dass ich keine Hose an habe. Nur eine Unterhose. Wie peinlich! Ich laufe zu meinem Kleiderschrank und ziehe mir irgendeine Hose raus, die ich mir dann auch zügig anziehe. Ich reiße meine Tür auf und renne geschwind die Treppen runter in die Küche. Dort sitzen alle Mädchen inklusive Arianna und Katya. Die sehen echt frisch aus. Als sei gestern nichts geschehen.

Arianna: „Und hast du gut geschlafen, Ohannah? War echt eine lange Nacht gestern, nicht wahr?“

Antonia: „ Ich vermute mal ihre erste lange Nacht *kichern*

Ich nehme mir eine  Schüssel und fülle dies mit Milch und ganz viel Cornflakes. Danach verlasse ich ohne ein Wort die Küche. Auf dem Weg zum Wohnzimmer treffe ich auf Vincent und Eliot die sich leise aus dem Haus schleichen. Vincent bedankt sich mit einer schnellen und kalten Umarmung bei mir und Eliot reibt mir sanft auf die Schulter. Ob er wohl gemerkt hat, dass ich am zittern war? Ist mir jetzt auch egal. Ich entscheide mich dafür in mein Zimmer zu frühstücken und laufe die Treppen hoch. Die Jungs sind ja wirklich ordentlich. Die haben mein Zimmer ganz sauber hinterlassen. Ein Wunder.

Mittlerweile haben wir nach 14Uhr. Ich liege auf meinem Bett, höre Musik, lese eine Zeitschrift und bewege meine Beine nach dem Rhythmus der Musik. Katya kommt wieder einmal ohne ein Klopfen in mein Zimmer hereingestürmt.

Katya: „Ich wollte mich nur von dir verabschieden. Ich ziehe wieder zu Mama.“

Ich: „Wie kommt der plötzliche Sinneswandel?“

Katya: „Sie gibt mir mein Kindergeld nicht mehr, wenn ich nicht wieder bei ihr einziehe:“

Ich: „ Gute Strategie! Naja, du bist ja nicht aus der Welt.“

Katya: „Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war.“

Ich: „Schon vergessen.“

Katya: „Ich muss jetzt gehen. Viel Spaß noch und übrigens hätte nie gedacht das du so gut feiern kannst.“

Katya spaziert aus meinem Zimmer und schließt wie gewohnt hinter sich die Tür. Was meint sie mit gut feiern? Was ist gestern bloß passiert? Kann mich einer aufklären? Vielleicht sollte ich mal Ariana fragen.

Ariana befindet sich immer noch in der Küche. Doch diesmal sind nicht ihre Freundinnen bei ihr sondern ihre Eltern und der Freund ihrer Mutter, Christopher. Auch Arianas Bruder Eric ist mitgekommen. Eric und ich verstehen uns Prima. Der kleine ist erst 5Jahre alt aber trotzdem verbringe ich sehr gerne Zeit mit ihm, wenn ich die Gelegenheit habe. An einigen Tagen passe ich sogar auf ihn auf, wenn Ariana mit ihrer Mutter Linda in die Stadt fährt um Klamotten zu kaufen. Linda ist eine ziemlich junge Mutter. Naja wirklich jung ist sie mit 40 jetzt auch nicht aber sie verhält und hält sich jung. Außerdem ist ihr Freund ganze 12Jahre jünger als sie. Linda und meine Mutter kommen gar nicht miteinander klar. Schließlich hat mein Vater meine Mutter mit Linda betrogen. Damals als ich 1Jahr alt war. Ein Glück, dass ich mich daran nicht erinnern kann. Meine Mutter war bestimmt am Boden zerstört. Zurück zur Gegenwart. Eric hat mich sofort entdeckt und er kommt fröhlich zu mir gelaufen. Ich trage ihn hoch und gebe ihn ein Kuss auf die Wange. Linda wirft mir einen giftigen Blick zu. Was anderes bin ich von ihr sowieso nicht gewohnt. Christopher hingegen lächelt mich süß an. Ich weiß auch nicht wieso. Plötzlich steht er auf und kommt auf mich zugelaufen. Er streckt mir die Hand entgegen und ich lege meine vorsichtig drauf. Er fragt nach der Toilette. Ich traue mich nicht seine Hand abzuschütteln und führe in somit die Treppen hoch und dann in das Badezimmer. Ich deute mit der linken Hand auf die Tür nebenan. Lächelnd löst er seine Hand von meiner und flüstert mir leise zu: „Danke dir Ohannah. Ich finde dich echt hübsch wollen wir nicht mal ein Kaffee zusammen trinken gehen?“

Ich glaub ich höre nicht richtig. Ich zucke schnell zusammen und versuche das ganze zu realisieren. Sein Ernst?

Ich: „Dein Ernst?“

Christopher: „Wieso denn nicht? Ist ja nicht verboten oder?“

Ich drehe mich um und laufe in mein Zimmer. Wie gewöhnlich schließe ich die Tür und lege mich auf meinem Bett. Komischer Tag heute. Ich ziehe meine Kopfhörer aus meinem Nachttisch und stecke sie in mein MP3- Player. Anschließend lege ich meinen Kopf ins Kissen und versuche ganz fest zu schlafen. Versuch gelungen.

UnfaithulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt