Freunde - Aber nur private Freunde

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kapitel 6 ~ Freunde – Aber nur private Freunde

Tick. Tack. Klick. Klack. Arm hoch. Bzw. Zeigefinger hoch.

Ich: „In Jerusalem.“

Frau Schmid: „Sehr gut, Ohannah. So liebe Schüler, wie ihr bereits mitbekommen habt werden heute Nachmittag die Schauspieler für das neue Theaterstück ausgewählt.“

Antonia: „Um was geht es in dem Stück?“

Frau Schmid: „Das wird euch der Herr Fischer später genauer sagen. Ich weiß nur, dass es an der diesjährigen Weihnachtsfeier vorgeführt wird.“

Die Schulglocke läutet und alle Schüler springen auf und rennen raus. Ich lasse mir Zeit. Am besten warte ich bis alle draußen sind. Unsere Religions- zudem auch Klassenlehrerin Frau Schmid lässt sich ebenfalls Zeit. Sie trägt noch einige Sachen in das Klassbuch ein. Ich nehme meine Schultasche und verlasse als letzte Schülerin das Klassenzimmer. Auf dem Weg zur Tür verabschiede ich mich noch höfflich von ihr. Ich hasse die Pause. Ich sitze 20min in der Pausenhalle und träume vor mich hin. Fredy und Christina leisten mir an manchen Tagen Gesellschaft. Doch meistens sitzen sie in einer Ecke und knutschen die ganze Zeit. Mir ist sogar schon mal aufgefallen, dass sie sich manchmal in der Toilette aufhalten. Hmm... mehr möchte ich auch nicht wissen. Heute ist die Pause ausnahmsweise anders. Nathan setzt sich zu mir und wir unterhalten uns. Nach der Pause gehen wir gemeinsam in die Aula. Dort erwartet uns bereits unser Chemie Lehrer Herr Fischer. Und alle Schüler aus der 10. bis 13. Klasse sind ebenfalls da. Ich setzte mich ganz vorne und Nathan setzt sich neben mich. Eliot ist auch da. Leider nicht alleine. Eigentlich wie immer. Antonia streichelt andauernd seine weichen Haare. Die würde ich auch gerne anfassen. Herr Fischer ist gerade dabei uns von dem Stück zu berichten, als auch Ariana mit ihrer Freundin Rebeca und dessen Bruder Michael angerannt kommt. Wie peinlich! Da nirgends noch ein Platzt frei ist, setzen sie sich ebenfalls neben mich. Auf der rechten Seite.

Herr Fischer: „Dieses Jahr werde ich die Schauspieler auswählen, da es mein absolutes Lieblingsstück ist und ich möchte, dass alles perfekt wird. Also auf jeden Fall brauchen wir eine Waldfee. Eine junge, ruhige und zudem auch hübsche Dame. Ah, da haben wir ja eine. Die Ohannah. Ohannah, kannst du mal bitte nach vorne kommen?“

NEIN! Auf keinen Fall. Ich will nicht. Aber ich habe keine andere Wahl. Mit einem aufgesetzten Lächeln begebe ich mich nach vorne. Herr Fischer legt seinen Arm um mich, als wären wir schon seit einer Ewigkeit miteinander befreundet. Ich kann seinen Arm auch schlecht abschütteln. Ich lächle einfach weiter.

Herr Fischer: „Die Waldfee trifft doch auf einen jungen, attraktiven Winterprinz. Eliot, wie wäre es mit dir?“

Plötzlich öffnet sich unkontrolliert mein Mund. Ich hoffe mein Staunen war nicht allzu auffällig. Eliot kommt nach vorne und stellt sich ganz dicht neben mich. Ich fange an zu zittern. Hoffentlich bin ich nicht schon rot wie eine Tomate. Fredy, der sich im hinteren Bereich der Aula befindet, schaut mich grinsend an. Wieso? Christina und Ariana haben ebenfalls eine Rolle bekommen. Christina spielt meine Mutter und Ariana darf die kleine Schwester vom Prinzen sein. Natürlich ist sie immer die Prinzessin. Immer und Überall. Victor ist der Winterkönig. Sozusagen der Vater von Eliot und Ariana. Herr Fischer verteilt uns voller Freude die Texte. Die meisten Dialoge entstehen zwischen mir und Eliot.

Eliot: „Ich glaube dir ist auch schon aufgefallen, dass wir beide die Hauptpersonen sind.“

Ohannah: „Nein. Ich meine doch, ja mir ist es auch aufgefallen. Wir müssen echt viel zusammen üben, wenn du weißt was ich meine. Ehm…Nicht privat sondern nur auswendig lernen und dann zusammen proben und ja.“

Oh, nein. Ich spüre wie ich rot werde. Das war echt peinlich. Am liebsten würde ich jetzt wegrennen. Wieso muss ich auch so viel reden? Was denkt er wohl von mir?

UnfaithulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt