Auf der Flucht

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Ich renne die Straßen entlang.

Es ist kalt.

Es ist dunkel.

An einer Weggabelung biege ich in einen Waldweg ein.

Der Wind pfeift durch die Bäume, die sich an den Seiten des Weges hin und her bewegen.

Ich habe Angst, fürchterliche Angst.

Ich weiß nicht wohin.

Ich weiß nicht wie lang.

Ich renne einfach nur, es ist gruselig.

Heißer Atem verlässt meinen Mund.

Warme Tränen laufen mir die Wangen herunter.

Wo soll ich mich verstecken?

Wie findet er mich nicht wieder?

Was hat er vor mit mir?

Ich will nicht mehr.

Meine Lunge ist schwer.

Ich kann nicht mehr, zu lange gelaufen.

Zu lange geflohen.

Doch anhalten darf ich nicht.

Er wird mich fangen.

Ich höre die Schritte von weiter hinter mir auf dem weichen Waldboden.

Er ist noch nicht zu nah.

Die nächste Gabelung.

Schlitternd brettere ich um die Ecke.

Und danach zwischen die Bäume, vom Weg ab.

Gut das ich mich hier auskenne.

Bedacht darauf, dorthin zu laufen, wo er mich nicht finden wird, renne ich weiter.

Von weitem höre ich ein "Mist! diese Göre!"

Danach folgt er mir ins Gestrüpp, nicht wissend wo ich hin möchte.

Wieder schneller werdend, laufe ich weiter.

Nun habe ich ein Ziel.

Nun werde ich ihn doch vielleicht loswerden.

Nach einiger Zeit spurte ich wieder hinaus auf die Straße.

Ich renne weiter, um einen Häuserblock.

Habe ich ihn abgehängt?

Wahrscheinlich nicht.

Meine Lunge brennt.

Ich darf nicht anhalten.

Plötzlich werde ich am Kragen gepackt und etwas sehr scharfes bohrt sich in meine Seite, ein Messer.

"Hab ich dich!" zischt er

Es schmerzt so sehr, dass ich am liebsten laut los schreien will, doch ich weiß er wird schlimmere Sachen mit mir machen, wenn ich losschreie.

Die rote Flüssigkeit sickert immer mehr in meine Kleider und durchtränkt sie.

Denk nach!

Was hast du gelernt?!

Er packt mich an den Haaren.

Ich entreiße ihm das Messer.

Er zieht ein zweites.

"Du entwischst mir nicht noch einmal!" grinst er

Doch er hat die Rechnung ohne Kinder gemacht die sich währen.

Mit einem Schnitt sind meine Haare durch.

Nicht schlimm, denn ich hab sie so oder so nie gemocht.

Ich reiße mich los und renne.

Mit einem normalen Messer hätte das wohl nie funktioniert.

Ich habe keine Kraft mehr.

Zu viel Blut verloren.

Zu viele Schmerzen.

Ich brettere um die nächste Ecke.

Ich hätte nie gedacht einmal so froh zu sein, mein Haus zu sehen.

Die letze Kraft verbrauche ich, in dem ich noch einen Zahn zu lege und über die Straße laufe.

Meinen Schlüssel in der einen Hand, das Messer in der anderen.

Klick, macht es als ich blitzschnell die Tür aufmache.

Ich knalle sie zu und rutsche von innen an ihr herunter.

Heute habe ich noch einmal Glück gehabt.

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