Noch bevor Charly überhaupt daran denken kann, allein aufzustehen, wird er von einer Wache gepackt, die ihn auf die Beine zieht und krampfhaft festhält.
,,Wer bist du? Warum wolltest du den Joker befreien?", blafft ihn die erste Woche an, die Charly den Arm hinter dem Rücken verdreht und ihn trotz der Gegenwehr festhält. Sie arbeiten immerhin mit Schwerverbrechern, da stellt es für sie wohl kein Problem dar, mit einem Jugendlichen fertig zu werden.
,,Sie tun mir weh. Loslassen.", beschwerd sich Charly, hat es jedoch aufgegeben sich zu wehren.
,,Genau. Lass ihn los, er ist doch so umwerfend.", spottet Joker, der nun auch wieder auf die Füße gezogen wird.
,,Ich wiederhole mich nicht. Sprich oder ich jage dir eine Kugel in den Kopf."
Charly zuckt leicht bei den Worten der Wache zusammen. In der Stimmung in der sie gerade scheint, würde sie es wohl wirklich machen.
,,Ihr droht an, Kinder zu erschießen und wir sollen die Monster sein?", fragt ein Gefangener, direkt neben neben Joker.
Charly blickt auf. Das markante Gesicht und die dunkle Haut des Mannes kommen ihm bekannt vor.
,,Schweig Deadshot.", blafft ihn die Wache an, die Charly weiter festhält.
,,Lass den Jungen lieber los Isaak. Das ist der Neffe vom Chef.", mischt sich eine junge Frau ein.
,,Er wird mir dankbar sein, wenn ich diese kleine Made erledige.", sagt die Wache, lässt Charly jedoch los, der direkt einen Schritt nach vorn torkelt und erneut gegen Joker stößt, der diesmal jedoch mit ihm stehen bleibt. Charly blickt zu Joker auf, der ein ganzes Stück größer ist als er selbst. Auch Joker sucht den Blick Charlys.
,,Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Neffe vom Chef.", sagt Joker höflich.
,,Charlston Quinsel. Lieber aber Charly.", antwortet Charly und wird leicht rot im Gesicht, als Joker lächelt.
,,Ich hoffe wir sehen uns bald wieder, Charly."
Damit war ihr Gespräch auch schon wieder beendet, denn die weibliche Wache packt Charly und zieht ihn einige Schritte zurück, was ihm jedoch gar nicht passt.
,,Du solltest hier bleiben, bis dein Onkel kommt, nicht dass du noch erschossen wirst, weil...", weiter jedoch kommt sie nicht, denn Charly, der sich langsam einen Überblick über den Raum gemacht hat, rennt los.
Wenn sein Onkel ihn hier erwischen würde, würde er mit Sicherheit Riesen Ärger bekommen und dafür war er noch nicht bereit. Wenn er Ärger bekommen würde, sollte es sich auch lohnen.
Charly rennt zur hinteren Tür, reißt sie auf und schlägt sie einer Wache, die ihn gerade verfolgt hatte hart ins Gesicht. Viel Zeit um sich über Gedanken zu machen, wo er hin soll, hat er nicht, denn die Wache ist bereits dicht hinter ihm. Blind rennt Charly die Gänge lang, versucht möglichst oft abzubiegen um die Wache los zu werden, und tatsächlich, nach fast zehn Minuten hatte Charly die Wache abgelenkt. Seine Lunge brennt und er hat heftiges Seitenstechen, doch immerhin hörte er keine Schritte mehr hinter sich. Langsam geht Charly weiter, diesmal schaut er sich jedoch um und versucht sich seinen Weg einzuprägen. Die Gänge waren hier noch wesentlich unfreundlicher als das, was er bisher gesehen hat. Die Lampen spenden weniger Licht, das Gemäuer ist baufällig und die Türen setzen stellenweiße Rost an.
,,Alles sauber.", kommt es von Dennis.
Erschrocken bleibt Charly stehen. Anscheinend ist er direkt zu den Zelleb gerannt und hinter der nächsten Ecke steht auch noch sein Onkel, zumindest kam von dort seine Stimme.
,,Das war die letzte. Der Müll kann wieder rein.", sagt eine Frau, höchst wahrscheinlich auch eine Wache.
Charly geriet in Panik, als er hört, wie sie auf ihn zukommen. Ohne groß darüber nachzudenken, öffnet er eine Zelle, schlüpft hinein und schließt die Tür hinter sich. Die Zelle war extrem klein, noch kleiner als das Büro seines Onkels, von dem Charly schon dachte es wäre winzig.
Hier steht ein schmales Metallbett und ein Boxsack. An der Wand ist ein kleiner Spalt, doch Charly kann nicht sagen, ob es ein Fenster sein soll oder ob ein Stück der Wand dort rausgebrochen ist.
Erschöpft lässt sich Charly auf das Bett sinken und atmet tief durch.
Es dauert nicht all zu lang, bis sich vor der Tür wieder etwas regt. Charly springt auf und versteckt sich ubter dem Bett. Mit angehaltenem Atem beobachtet er wie sich die Tür öffnet und jemand rein kommt. Die Tür wird hinter ihm wieder fest verschlossen, erst dann werden ihm durch einen Schlitz in der Tür die Handschellen abgenommen.
Zitternd bleibt Charly liegen und versucht keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Er kennt den Gefangenen, in dessen Zelle er sich versteckt. Floyd Lawton, alias Deadshot.
,,Ich glaube du hast dich in der Tür geirrt.", sagt Floyd, nachdem er sich zum Bett umgedreht hat.
Charly beisst sich auf die Unterlippe und kommt unter dem Bett hervor.
Floyd steht mit verschränkten Armen da und schaut auf Charly runter, der in dem Moment überall lieber wäre als hier.
Jetzt konnte er verstechen, warum jeder ihm sagte, dass er zu jung ist um die Kriminalität in Gotham zu bekämpfen. Bisher stand er nie einem Kriminellen allein gegenüber, immer war jemand bei ihm, doch jetzt wo er auf sich allein gestellt ist, hat er solche Angst, das er sich kaum rühren konnte.
Floyd atmet hörbar aus, ehe er auf sein Bett deutet.
,,Setz dich erstmal, bevor du kollabierst."
Charly tut wie ihm geheißen und setzt sich, kaut jedoch immernoch nervös auf seiner Unterlippe.
,,Joker ist rechts neben mir.", sagt Floyd, ,,Den suchst du doch."
,,Wie kommst du denn da drauf?"
,,Nachdem du ihn eben so angesprungen hast, gehe ich davon aus."
,,Ich habe nur nicht darauf geachtet wo ich hinlaufe. Naja und gesucht habe ich ihn auch nicht. Ich habe mich verlaufen und wollte mich hier drin nur kurz verstecken."
,,Dann solltest du noch warten. Es wird bestimmt noch eine Stunde dauern bis alle in ihren Zellen sind."
Floyd setzt sich neben Charly, der instinktiv etwas weg rutscht, was Floyd jedoch unkomentiert läst.
,,Bring mich auf den neusten Stand, hier drin bekommt nichts mit.", forderte er Charly auf.
,,Den neusten Stand?", fragt er nach.
,,Die Nachrichten.", erklärt Floyd und schaut Charly an, als wäre Charly das dümmste Exemplar Mensch, das ihm je begegnet ist.
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Bedingungslos (Joker ff)
FanfictionSuicid squad Au Harley Quinn hat nie existiert. Zumindest nicht in der Form, in der man sie kennt. Sie hat nie Joker kennengelernt und war folglich auch nie als Partnerin an seiner Seite. Batman konnte nach etlichen Versuchen endlich den Joker fasse...