Das Ohdoch-Neinchen

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"Nein!", sagte er, die Stimme streng.

"Oh doch!", sprach sie, verschränkte eng
die Arme und verkniff den Mund,
tat somit ihr Missfallen kund.

"Ich sagte 'nein'!", ließ er vernehmen,
und hoffte, sie würd' sich bequemen,
nur ... sie schmollte noch
und schniefte drum beleidigt: "Doch!"

"Das kannst du immer wieder sagen!",
schrie er, konnt' kaum es mehr ertragen.
Da war ihr Widerstand passee,
so schien es, denn ihr Resümee

wollt' Kapitulation vielleicht versprechen.
Sie hörte auf, zu widersprechen
und sie begann zu schmeicheln, kosen,
mit Lippen küsste sie, wie Rosen.

Er fasste kaum, wie ihm geschah,
stand stumm und ganz verdattert da.
Sie biss ihn sanft ins Ohr und dann
fing sie ...  ihn zu entkleiden ... an.

Sie ließen auf dem Bett sich nieder,
er fasste keck ihr schon ans Mieder.
Die Frau entzog sich ihm gewandt
und schlug ihm - neckisch - auf die Hand.

Er fühlte sich in seiner Haut
recht angenehm, ja, ... aufgetaut ...
Sie küsste wieder, einmal noch,
ihn heiß und gurrte leise: "Doch!"

Dann ging sie und ließ ihn allein.
Da lag er nun - und dachte: "Nein!"

Liquid Sky (Lyrik)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt