Psycho » German Translation

Kapitel 12

"Also wirklich, wenn du noch länger brauchst werde ich jemanden umbringen müssen, um eine weitere Reservierung zu bekommen," rief Harry von außerhalb der Schlafzimmertür, als er seine Manschettenknöpfe richtete. Carissa hatte insgesamt zwei Stunden damit verbracht, sich für ihr Date fertigzumachen. Sie hatte ihn dazu gezwungen seine Klamotten zu nehmen und sich im Badezimmer umzuziehen, da sie wollte, dass ihr Outfit eine Überraschung war. Er hatte ihr gesagt, das sie einen Müllsack über ihrem Körper tragen könnte und es keinen Unterschied für ihn machen würde- es war ohnehin nicht so, dass er sich um ihre Kleiderwahl kümmerte.

"Ich bin in einer Minute draußen!"

"Das hast du vor fünfzehn Minuten gesagt, Carissa."

Er stöhnte und begab sich wieder in das Badezimmer, vergewisserte sich, dass sein Hemd immernoch schön glatt und in seine Hose gesteckt, und sein Jackett nach wie vor stilvoll war. Am Tag zuvor hatte er jedes High-End-Restaurant in der Stadt (außer das Ravier, natürlich) auf der Suche nach einer Reservierung für zwei Personen angerufen, doch alle Plätze waren vergeben gewesen. Er hatte ein paar Stunden später nochmals angerufen und die Ergebnisse waren immernoch dieselben. Endlich, vom Pech verfolgt, hatte er geschafft einen Platz im The Nine an sich zu reißen, ein schickes Gourmet-Restaurant, das in einem ständigem Konkurrenzkampf mit dem Ravier stand, nachdem die anfänglichen Gäste ihre Reservierung in der letzten Minute storniert hatten. Harry hatte sich sofort für seine Nachtschicht bei der Arbeit krank gemeldet- er hatte befürchtet, dass er ihr Date verschieben hätte müssen, wenn er kein Restaurant finden konnte, und es war lange genug verschoben worden.

Die Schlafzimmertür gab ein kleines Klicken und er hörte, wie der Türgriff gedreht wurde. Er drehte sich um, und zum ersten Mal war Harry sprachlos; er nahm alles zurück- er kümmerte sich um ihre Kleiderwahl.

Carissa trat in einem magentafarbigen, trägerlosen Kleid aus dem Zimmer heraus, die Büste davon sah ziemlich griechisch aus. Der Chiffon am Rock war grazil gefaltet, Falte an Falte, gab ihr das Aussehen einer Göttin in einem Kleid, dass die Farbe von Wein hatte. Sie trug ihre dunklen Haare in lockeren Wellen, und ihre Augenlider waren mit einer dünnen Schicht von Gold und Bronze bestäubt, um die braunen Flecken zu erleuchten, die in ihren nussbraunen Augen schwammen. Ein leichtes Lächeln tanzte auf ihr Gesicht, als sie Harry in einem grauen Anzug bekleidet sah, komplett mit einer passenden Weste, und einer schwarzen Fliege- er hatte noch sie so gut ausgesehen.

"Du siehst gut aus," sagte sie schüchtern. Er achtete nicht auf ihre Bemerkung; unterbewusst wirbelte er seinen Finger, gab ihr ein Zeichen, sich im Kreis zu drehen. Sie sah ein wenig besorgt aus, doch drehte sich, wie ihr angewiesen wurde. Seine Augen nahmen jede Kurve, die sie besaß, auf und verwahrte sie in seiner Erinnerung. Als ihr Kreis sich dem Ende zuneigte, erwischte sie ihn, wie er sich auf die Lippe biss, ein sehr beeindruckter Blick auf seinem Gesicht.

"Es wäre eine Untertreibung, wenn ich sagen würde, dass du wunderschön aussiehst," erwiderte er, nahm seine Augen nicht von ihrer Haut weg- sie schien mit Hilfe der warmen Pigmente ihres Kleides zu strahlen. Sie errötete und versuchte ihre Wangen hinter ihren Händen zu verstecken, doch er verschloss seine Finger mit ihren und zog sie in einen Kuss. Nachdem sie auseinandergebrochen waren, erinnerte er sich an etwas.

"Oh, warte- ich habe etwas für dich."

"Was?"

"Ich habe es gestern nach dem Training besorgt," er durchsuchte seine Taschen nach dem, was er suchte, wurde ein wenig beunruhigt, als er es nicht an seinem Körper spüren konnte, doch fand es bald in seinem Jackett, nicht in seiner Hose. Er zog ein kleines, samtig rotes Schmuckkästchen hervor und gab es ihr. Bei dem Anblick weiteten sich ihre Augen.

"Harry, das kann ich wirklich nicht-"

"Sei nicht dickköpfig," sagte er, erinnerte sich daran, wie viele Male er das bereits zu ihr gesagt hatte, "es ist deins."