Present-Arc Teil 4

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Neko spitzte überrascht die Ohren. Luna führte ihre Erklärung zu ende. „Der kleine Ookami saß einfach aus seinem Bett, umschloss die Beine und starrte den Boden an während die Tränen nur so über sein Gesicht strömten. Ich rannte natürlich sofort los und drückte ihn fest. Sein kleiner Körper war unglaublich Kalt aber wenigstens hatten seine Augen etwas von der Farbe die wir heute kennen. Ich umarmte ihn eine Zeit lang bis endlich seine Reaktion kam. Er erwiderte die Umarmung und nannte mich Schwester. Wahrscheinlich gewann er etwas an Vertrauen an die Menschen zurück. So führte ich ihn an der Hand nach oben zu den anderen und wir feierten zusammen Weihnachten. Danach besserte es sich von Tag zu Tag mit Ookami, irgendwann war es sogar soweit, dass er selbst lachte und mit anderen Leuten redete die nicht vom Squad waren. Im Nachhinein bin ich sehr stolz auf mich ihn damals geholfen zu haben doch ein wenig fühl ich mich auch jetzt noch hilflos. Wir alle geben unser Bestes und doch wissen wir bis heute nicht was er sehen musste um an diesen Punkt zu kommen. Oh ähm, ich hab gerade nur etwas laut gedachte" beendete Luna ihre Erzählung wegen ihrem Abschweifen mit einem schüchternen Lächeln. Neko schaute ernster Drein als ich es von ihr gewohnt war. Ohne viele Worte bedankte sich die Prinzessin und bei ihrem Abgang stoppte der Geist wieder die Zeit.
„Also was sind jetzt die Fakten? Du bist als Kind übel misshandelt worden, hast mit angesehen wie Leute starben und hasst deswegen dieses Fest. Bist kurz darauf von zuhause abgehauen und beim Squad gelandet. Hast dort mit der Zeit deinen Lebenswillen wiedergefunden aber kannst dich nicht von dieser Kleinigkeit mit deinem Vater befreien?". Das wohl nervigste für mich an diesem Geist war wohl das er drauf los quatschte wie es ihm gerade passte. Mit ihm darüber zu diskutieren machte keinen Sinn also schwieg ich einfach. Sie begutachtete mich von allen Seiten und fragte weiter. Nach einigen Minuten war ich so genervt das ich es einfach hinter mich bringen wollte.
„So du möchtest endlich wieder gehen obwohl du noch nicht zu einer Erkenntnis gekommen bist? Das kann ich einfach nicht stehen lassen. Komm, ich hab noch einen Stopp für dich". Wieder packte mich der Geist am Arm und wir fingen wieder an zu fliegen. Die Richtung war dieses Mal die Haustür, wir flogen einfach nur über die Stadt. Ich nutze die Chance mir den Markt von oben anzuschauen. Er wirkte ein wenig wie der meiner Heimat, was automatisch schlechte Erinnerungen bei mir hochbrachte.
„Was willst du mir noch zeigen Geist, das ist alles nur absoluter Müll mit dem du deine Zeit verschwendest". Ich versuchte alles um endlich an meine Ruhe zu kommen doch jetzt ignorierte mich diese Labbertasche von einem Punk-Geist und flog von jetzt auf gleich im Sinkflug. Das Haus bei dem wir hielten wirkte relativ runtergekommen. Das Dach war löchrig und die Fenster zerbrochen, die Vorstellung das hier jemand wohnen sollte war für mich lächerlich. „Ich frag dich nochmal, was willst du mir zeigen?". Ohne eine Antwort schnipste der Geist vor meinem Mund um mich zum Schweigen zu bringen und damit die Zeit weiterlief.
Erst auf den zweiten Blick merkte ich da ein paar Menschen vor dem brennenden Ofen saßen. Zwei Erwachsene und ein Kind. Wahrscheinlich die Eltern die mit ihrem Kind da saßen. Das Kind, ein Junge von gut zehn Jahren, schaute traurig hinunter auf eine kleine Box. Ich wusste nicht warum aber sie schien mir vertraut. Mein Blick wanderte schlagartig zum Geist, dieser aber schüttelte nur den Kopf und deutete mit dem Zeigefinger auf das Kind hin. Die Frau, welche höchstwahrscheinlich seine Mutter war, strich ihm sanft über den Kopf und sprach dem Kleinen gut zu. „Ist doch nicht so schlimm Schätzchen, manche Leute mögen vielleicht keine Geschenke. Das du es versucht hast ist doch auch was oder meinst du nicht?" „Deine Mutter hat recht Robin, der Kerl und seine Freunde haben dich gerettet also dank ihm einfach im Stillen. Er sah nicht aus wie ein Kerl der viel auf Dank gibt". Der Vater des Jungen hatte wohl den Vernünftigen Part bei der Erziehung. Trotz der netten Worte seiner Eltern fing Robin an zu weinen und presste dabei das Geschenk fest an sich. „Aber ich hätte ihm gerne danke gesagt. Ich hab doch extra so hart für dieses Geschenk gearbeitet damit ich ihm was zurück geben kann. Ihr sagt doch immer man soll sich erkenntlich zeigen". An manchen Stellen war es für mich schwierig zu verstehen was der Kleine meinte, da sein Schluchzen manchmal echt übel war. Mir reichte der Quatsch endgültig. Ich wendete mich vom Haus ab, bereit meinen Abgang zu machen doch etwas hielt mich zurück. „WAS, keine Reaktion? Hat man dir irgendwie das Herz entfernt oder warum tust du nichts dazu sagen? Du bist ja schlimmer als der Geist der Vergangenen" „Es ist mir scheiß egal was du denkst, ich würde jetzt gerne Nachhause gehen, wenn du also so freundlich wärst." „Aber-" bevor ich mir noch weitere Wiederworte von dieser Quasselstrippe antat würgte ich sie direkt ab. Mein Blick machte ihr klar das hier endgültig Schluss war. Geschlagen nahm der Geist meine Hand und mit einem Finger Schnippen waren wir wieder in meinem Zimmer. Es war genauso dunkel und still wie bei dem erstem Mal mit dem Geist der Yuki ähnelte. Bereit die letzten Worte zu empfangen stellte ich mich mit verschränkten Armen vor den Geister-Punk. „Ich bin dennoch der Meinung das du auf hören solltest in der Vergangenheit zu leben. Wenn du nicht nach vorne schaust wirst du zurückbleiben und ehe du dich versiehst bist du selbst Vergangenheit". Diese Worte waren über aus tiefgründig, was mich gleich doppelt überraschte da diese von einem Geist kam dem ich die geistige Reife einer Zwölfjährigen zumuten würde. Ich seufzte ein letztes Mal und wollte endlich wieder ins Bett bis mir einfiel was beim letzten Mal passierte. Der Geist holte mit der Pfanne die er bei sich trug und schlug mir damit voll auf die Nase.


Muss ja sagen, der Present-Arc ist auch ein wenig Vergangenheit aber alles ist wichtig fürs Storytelling also freut euch auf den Future-Arc der demnächst kommt 

Odd Squad: Eine WeihnachtsgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt